Neues Land neues Glueck – Ekuador

So, da bin ich wieder. Und nun schon wieder in einem neuen Land. Man das geht aber fix 🙂
Nach dem Ende der Welt ging es auf fast direktem Wege an die Grenze, nicht aber ohne die Highlights am Wegesrand mitzunehmen. Bzw das erste Highlight hatte gar keinen Wegesrand… Es ging von Mocoa wieder ueber die Anden von Ost nach West. Und die direkteste Strasse war gar nicht so direkt sondern ging wirklich sehr sehr kurvig sehr sehr hoch, und auf der anderen Seite wieder runter. Ich wusste es vorher nicht, aber man nennt diese Strasse auch Trampolin des Todes – eine der gefaehrlichsten Strassen Suedamerikas… Und da kommt der nicht vorhandene Wegesrand wieder ins Spiel. Auf einer Schotterstrasse (Schotter wird extra aufgeschuettet, weil der Regen sonst das Befahren vollkommen unmoeglich macht), meist einspurig, mit eher nur teilweiser Bestueckung mit Seitenplanken gehts also direkt neben den Planken bergab. Sehr sehr bergab. Und auf der anderen Seite nur kahle Felswand, die wohl gern auch mal runterkommt… Viel Spass also, insbesondere, wenn einem dann LKWs entgegenkommen. Aber unser Fahrer war sehr sehr sorgsam, kannte genau die Ausmasse des Autos und alles ging gut. Und die Landschaft ist natuerlich erste Sahne. Wunderbare Aussichten. Insbesondere auch in den unfreiwilligen Pausen – der Reifen ist geplatzt. Zwei Mal. Wieviel Ersatzreifen hat man gewoehnlich dabei? Genau: einen. Beim zweiten Mal musste also ein entgegenkommender Wagen der Busgesellschaft angehalten werden und dessen Ersatzrad abgeschwatzt. Hat erst beim zweiten Wagen geklappt 🙂
Und dann, wo wir uns dann alle so gut mit dem Fahrer verstanden, hat er noch einen freiwilligen Stopp am Aussichtspunkt der Lagune La Cocha eingelegt. Ein wirklich schoener Ort, nur etwas zu kalt zum dauerhaften Verweilen, und ich hatte ja auch ein anderes Ziel.


Sehr interessant hier zu erwaehnen sind meine neuen Freunde Jen und Sam. Die beiden haben diese Strasse mal eben – nicht ganz so locker – mit dem Fahrrad bewaeltigt. Dafuer mussten sie einmal direkt am Abhang zelten, beim zweiten Mal hatten sie gluecklicherweise dann die Stadt inmitten der Berge erreicht… RESPEKT!!!

Letzte Uebernachtung in Kolumbien dann in Ipiales, der letzten Stadt vor der Grenze. Und da man es ja dann doch nicht sooo eilig hat, wurde hier noch die Kirche der Heiligen von Las Lajas mitgenommen. Wunderschoen in einem tiefen Taleinschnitt gelegen und Ort fuer viele GLaeubige, in der Hoffnung auf ein Wunder.

Und nach diesem Kurzausflug gings dann nun wirklich an die Grenze und drueber, ganz ohne Probleme. Und dann auch direkt weiter nach Otavalo. Es war Freitag und der beruehmte Samstagsmarkt in Otavalo wartete. Und der war auch sehr spannend. Schon wenn man die Grenze ueberquert, aendert sich das Antlitz der Menschen. Ecuador hat einen viel hoeheren Anteil an Indigener Bevoelkerung. Und diese leben noch viel staerker in ihren Traditionen, was man insbesondere an der Kleidung feststellen kann. Und so war Otavalo ein einziger Laufsteg von wunderhuebschen indigenen Trachten.
Das erste Highlight war der Viehmarkt, der sehr frueh morgens startet. Neben den klassischen Tieren Kuh, Schwein, Pferd, Esel, Huhn, Schaf gabs hier nun auch die Sektion mit den doch sehr suessen Meerschweinchen. Die hier eben eher eine Fleischmahlzeit als ein suesses Haustier darstellen. Dummerweise sind sie lebend nun wirklich suess…. Ob ich es fertigbringe, mal eins zu kosten, weiss ich nicht… Gerne duerft ihr mir eure Meinung dazu kundtun – bevorzugt mit Begruendung!

Und nach dem Viehmarkt gabs neben Stadtbesichtigung noch den allgemeinen Markt mit allerlei Zeugs aus Alpaka (wunderbar kuschlig weich), Leder und weitere Stoffwaren – alles schoen und bunt, aber viel zu gross, um es in meinen Rucksack zu quetschen. Aber Otavalo hat nicht nur Konsum zu bieten sondern liegt landschaftlich wunderbar. Ganze 3 Vulkane sieht man direkt aus der Stadt, weitere, wenn man etwas hinausgeht, und Lagunen – also ehemalige Vulkankrater, gibts auch. Und die wurden erkundet. Diese auf den Fotos heisst uebrigens Cuicocha – Meerschweinchen, ich denke man sieht warum. Wahrscheinlich das einzige in der Gegend, das nicht verspeist wird 🙂 Grandios so ein Tag in der Natur auf 3400Metern ueber Normalnull.

Und weil die Hoehe so schoen ist, gings auch direkt weiter in die zweithoechste Hauptstadt der Welt – Quito („nur“ 2600m). Und Quito ist wirklich sehr nett. Hat eine nette Altstadt und unglaublich viele leckere (manchmal auch eklig klingende Sachen – Blutwurst, Kuhmagen, Innereien, Suppe von Tierkopf oder -fuss – wahlweise Huhn, Kuh oder auch mal Ziege) Sachen zu essen. Ich muss also hier wohl noch eine Weile verbringen und alles erkunden. Und Dschungel und Galapagos planen 🙂

Ueber die Planungsfortschritte und -ausfuehrung werde ich dann wie gewohnt weiter berichten. Bis dahin viel Spass euch!