Ecuador – Ein Land das alles hat – hoch, runter, wieder hoch

Hallihallo,
da bin ich wieder. Ja, ich weiss, ich lasse nach in der Frequenz meiner Beitraege, das liegt aber einfach daran, dass ich sooo viele coole Sachen erlebe und sehe und geniesse. Ich hoffe, ihr koennt mir das verzeihen.
Viel ist passiert und viel habe ich gesehen.
Also zuerst rauf: auf 3900m zur Lagune Quilotoa. Ein Kratersee der unglaublich gruen schimmert und in wahnsinnig schoener Landschaft eingebettet ist. Und auch kulturell ist es sehr spannend. Die Leute sprechen hauptsaechlich Quechua und nur schlechtes spanisch. Ausserdem wird gegessen, was das Tier so hergibt… Wenns nur nicht so kalt da oben waer…

Essen: Meerschwein oder Huehnerfuesse gefaellig? Ach ja, Meerschweinchen habe ich nach langem hin und her gekostet. Ist ziemlich lecker, sehr wuerzig, aber nicht so stark wie Wild. Aber viel zu wenig dran und zu viel geknabber. Daher nicht noch mal…

Haett ich ein paar Tage mehr Zeit gehabt, ich waer geblieben. Aber ich hatte zumindest fuer ein paar Tage im Voraus einen Plan entwickelt – ich mag das zwar nicht, aber manchmal ist es notwendig…
Nach ein paar Tagen des Entdeckens dort, war das totale Kontrastprogramm angesagt. Gebucht war eine Tour in das Amazonasgebiet und angekuendigt waren Dschungel und viele wilde Tiere. Und ich wurde nicht enttaeuscht. Obwohl nicht ganz billig war es ein Volltreffer. Eine Lodge mitten im Dschungel, 2 Stunden mit dem Boot von der letzten Strasse entfernt, Boot ueberhaupt als einziges Transportmittel, und eine groesstenteils unberuehrte Natur empfing mich in Cuyabeno. Ich war – wieder mal – im Paradies. Und meine Gruppe und der Guide – immer so ein Punkt, der das ganze ruinieren kann – passten einfach wie die Faust aufs Auge. 4 unglaubliche Tage mit unglaublich vielen Sichtungen. Hier ein paar Bilder. Fehlen tut der Pinke Flussdelfin, der ganz gemuetlich und majestaetisch an mir vorbeischwamm (man sieht eh nur nen bisschen vom Kopf), als ich morgens (ich bin wieder zum Fruehaufsteher mutiert) ganz allein auf den Treppen zum Fluss sass.


Und etwas Kulturprogramm gabs auch: Yuccabrot auf altbewaehrte einfache Art backen und Shamanen beim Heilen zugucken.

Naja und da man das Paradies auch wieder verlassen muss – ich waere auch hier noch ein paar Tage geblieben, waeren da nicht diese Plaene. Ich war verabredet mit Fernanda. Fernanda kenne ich von Saarbruecken, dort war sie Austauschdoktorandin in unserer Arbeitsgruppe und wir haben einige Wochenenden mit Ausfluegen verbracht. Nicht viel, aber man kannte sich. Und dann habe ich sie in Dortmund ein paar Jahre spaeter wieder gesehen, ich war aber schon auf dem Absprung, als sie ankam. Jedenfalls kannten wir uns, aber nicht wirklich gut. Ich habe aber einfach mal ne Email geschrieben und gefragt, ob wir uns auf einen Kaffee treffen koennen und sie war super nett sofort. Wir haben den Nachmittag verbracht und sie hat mich eingeladen, mit ihr und ihren Kindern zu ihrere Familie nach Riobamba, eine Stadt umgeben von Vulkanen, auch recht hoch gelegen und damit kalt, zu fahren. Und das Angebot habe ich natuerlich gerne angenommen. Und hatte eine wunderbare Zeit mit ihr, den beiden Kindern Leo und Karolina, ihrer Mutter, ihren Schwestern, und Schwagern… Und die haben fuer mich ein ganzes Besichtigungsprogramm auf die Beine gestellt. Und gut gegessen haben wir auch. Es ist eben sehr interessant, den Ecuadorianer normal leben zu sehen. Ein paar Beobachtungen (basierend auf Fernanda und ihrer Familie – daher sicherlich sehr verallgemeinert): der Ecuadorianer laeuft nicht. Jede Strecke wird mit dem Auto gefahren. Die Ecuadorianische Familie isst zwar zur gleichen Zeit, aber irgendwie nicht zusammen. Jeder macht was er will. Der Ecuadorianer wutzt (saut rum fuer alle nicht-saarlaender) ganz gerne beim Essen. Und es stoert niemanden. Ecuadorianische Kinder duerfen alles. Geschimpft wird halbherzig. Aber irgendwie wird doch was vernuenftiges aus ihnen.

Die super Vulkanfotos muss ich leider aufs naechste Mal verschieben. Hab sie doch noch nicht hochgeladen, wie gedacht und jetzt auch eigentlich keine Lust mehr am Computer zu sitzen denn:

Ach ja, und dann gings direkt nach Galapagos. Da bin ich gerade und es ist einfach magisch, super, grossartig, paradiesisch. Und weil es so ist, wird jetzt nicht weiter geschrieben sondern genossen. Ihr muesst euch also bis zum Ende meines Aufenthalts hier (noch 2 Wochen) gedulden. Dann gibts Bilder von Blaufusstoelpeln, Seeloewen am Strand, auf dem Weg und ueberall, Riesenlandschildkroeten, die Haie und Schildkroeten unter Wasser lassen sich leider nicht mit meiner Kamera festhalten. Da muesst ihr euch dann einfach aus meinen Ausfuehrungen ein Bild malen. Z.B. dieses: Schildkroete, recht gross, so 1m durchmesser unter Wasser, an einer steilen Wand mit Korallen gemuetlich an Algen nippend ist umgeben von Fischen, die an der Schildkroete knabbern. Auf dem Panzer, an den Flossen… Und das ganze ca. 3 Meter unter mir. Wahnsinn. Gut, ich muss dann mal wieder erleben gehen!! Wir sehen uns!