Der Süden Chiles – ein Landschaftstraum


Ja ich weiss, ich hab mich schon laenger nicht gemeldet. Aber wenn man auch immer sooo viel zu tun hat….
Nun gut, bevor es in den Sueden ging, war ich ja erst mal fast drei Wochen bei Nicole und Familie und durfte dort entspannen, erholen, ach ja, und mit den beiden kleinen spielen. Falls jemand Tipps fuer Spielplaetze und kindgerechte Bespassung braucht, ich kenn mich da jetzt etwas aus. Jedenfalls vielen Dank an Nicole und Matthias fuer das Bereitstellen der Couch und and Nele und Leo, dass sie mich als Spielpartner akzeptiert haben. War eine schoene Zeit.
Und was gesehen von Santiago und Umgebung hab ich natuerlich auch:


Und leckeres Essen gabs auch:

Sogar bis nach Valparaiso, etwa 2 Stunden entfernt, hab ich es fuer ein paar Tage geschafft. Diese Stadt ist am Meer zwischen und auf Huegeln erbaut, extrem entspannt und architektonisch wie kuenstlerisch sehr interessant:


Und Ende Maerz gings dann mit dem Flieger wieder ganz runter in den Sueden. Punta Arenas in Chile hiess das Ziel.
Ein echt schoenes Fleckchen Erde. Und gegen Ende der Saison mit wenig Touristen wirklich angenehm. Nur der Wind…

Punta Arenas ist bekannt fuer seine Pinguinkolonien. Und ich hatte schon gehoert, dass sich dort vor ein paar Jahren die Kömigspinguine (wieder?) angesiedelt hatten. Sollte ich tatsaechlich doch noch die Chance kriegen, diese majestaetischen Pinguine sehen zu duerfen? Erste Aufgabe bestand also in der Nachfrage, ob dies auch so sei und wie man da nun hinkommt. Und tatsaechlich. Gleich am naechsten Tag gabs eine Tour und ich war dabei. Dazu musste man dann nach Feuerland rueber, sind ja nur 30 min mit der Faehre.

Und nach weiteren 2 Stunden Fahrt ueber Schotterstrassen endlich – bei Regen und Kaelte, aber das war mir egal, ich war kleidungstechnisch vorbereitet – in Bahia Inutil angekommen. Die Pinguine sind vor ca. 5 Jahren da aufgetaucht und geblieben. Vermehren sich hin und wieder und haben ihren Rhythmus noch nicht wirklich gefunden. Aber es ist auch eigentlich viel zu warm fuer die Tierchen. Aber egal, ich wollte sehen und habe gesehen:

Es gibt Beschreibungen von Herrn Magellan von 15hundert und … bei seiner Durchreise durch die heutige Magellanstrasse, die diesen Tieren entspricht, so dass man davon ausgeht, dass die Tiere hier schon mal angesiedelt waren… hoffentlich bleiben sie… so schoen…

Also damit war meine Mission in Punta Arenas erledigt und ich konnte den naechsten Punkt auf der Liste angehen: Nationalpark Torres del Paine. Also auf nach Puerto Natales und vorbereiten. Denn den Nationalpark erlebt man, wenn man nicht ganz so viel Geld fuer Unterkuenfte und Mahlzeiten ausgeben will am besten mit Rucksack und Zelt und eigenen Nahrungsmitteln/Kocher. Ausgestattet bin ich ja eigentlich ganz gut, nun also noch mit Tuetensuppen und Schokoriegel fuer 7 Tage eingedeckt und dann konnte es auch schon losgehen. Gestartet bin ich mit dem sogenannten Tail, einem eher flachen Gelaende, so zum Eingewoehnen. Und das musste man auch, denn das Laufen mit Rucksack (11 Kilo Startgewicht… viel zu viel, ich weiss, aber wollte ja weder nass werden noch frieren) bei dem beruehmten patagonischen Wind ist gar nicht so einfach… aber ich hab mich dran gewoehnt und ab Tag 3 wars auch eh windfrei!

Tag 2 hoch zum Grey Gletscher, der dann an Tag 3 durch eine Tageswanderung noch viel naeher betrachtet werden sollte. Leider waren wegen des vielen Regens der Nacht ein paar Flussquerungen durch die Ranger gesperrt worden, so dass man leider nicht direkt rankam.

Dafuer hatte ich den ganzen Nachmittag bei schoenstem Wetter, um mit meinen neuen Freunden abzuhaengen. Die 6 haben doch tatsaechlich diverse 3 Liter Flaschen Kola, eine 2L Flasche Whisky, diverse Knabbereien, Schinken, Kaese und so weiter durch die Berge geschleppt. Von den Knabbereien sind ihnen allerdings nicht viele geblieben, denn die allgegenwaertigen Maeuse sammeln jetzt kurz vor dem Winter ein was geht. Und kennen auch bei Zeltwaenden und Rucksaecken kein Pardon. Es gab also auf dem ganzen Weg Geschichten von angeknabberten Zelten und Rucksaecken, Maeuse die mitten in der Nacht uebers Gesicht liefen, Gekreische mitten in der Nacht, und sogar Maeuse, die zurueck im Hostel lustig und vollgefressen aus dem Rucksack krabbelten… Ich, mein Zelt und mein Rucksack sind jedoch von all dem gluecklicherweise verschont geblieben.

Jedenfalls Tag 4 zurueck zum Ausgangspunkt mit wunderbarem Sonnenuntergang.

Tag 5 Tagesausflug ins Valle Frances mit noch mehr Gletscher, aber nur halb so imposant und aufm Berg, und abends gemuetlich mit dem Katamaran (man muss ja auch nicht uebertreiben mit dem ganzen Trekken, abgesehen von diesem fiesen Muskel in der Schulter, der das lange Laufen mit dem Rucksack auf dem Ruecken nicht so einfach macht) auf die andere Seite des Parks, um mich gut fuer den Aufstieg zu den namensgebenden Torres zu positionieren. Tag 6 also hoch zum letzten Campingplatz vor den Torres, und schon mal hochgeguckt (ok, eine Stunde harter Aufstieg) und bei wunderbarem Wetter einfach nur genossen.

Tag 7 frueh aufgestanden um die Torres beim Sonnenaufgang zu sehen. Und es hat sich gelohnt.

Gluecklich und zufrieden konnte ich mich also wieder auf den Rueckweg machen. Schoen wars.
Und die Zeltunterkunft gibt einem besondere 5 Sterne Aussichten:

Man beachte den Rauhreif auf Bild 1. 🙂

Ein insgesamt grandioses und unvergessliches Erlebnis!

Damit soll erst mal Schluss sein fuer heute. Beim naechsten Mal dann alles ueber den Gletscher Perito Moreno bei El Calafate, Argentinien, wo ich gerade bin.