Wandern in der Bretagne – unglaubliche Aussichten und kaputte Fuesse

Nach den ganzen Staedtetrips stand mir der Sinn nun wieder nach viel mehr Natur. Und da hatte ich mich ja schon informiert und die Bretagne soll ja so tolle Langstreckenwanderwege haben… Schwupps ein Informationsbuch gekauft um sich etwas mehr zu informieren und der Entschluss wurde noch mal gekraeftigt. Es sollte der GR34 gelaufen werden. Der geht mitten in der Bretagne los, immer der Grenze zur Normandie entlang und, einmal im Norden an der Kueste angekommen, dann immer die Kueste entlang gen Westen. Klang gut – und wars auch. Das Wetter hat so gut mitgespielt, dass es eigentlich sogar schon zu heiss war, es nie geregnet hat, waehrend ich gewandert bin, und nur zwei Tage ein paar Wolken zu sehen waren. Aber wozu ist man denn an der Kueste? Springt man eben ins Wasser, wenns zu heiss ist, wenn es denn da ist (Flut und Ebbe machen hier eine sehr grossen Unterschied…).

Hier einfach mal ein paar Impressionen.










Ich war natuerlich gut vorbereitet und hatte meine Campingausruestung dabei. Fuer mich die absolut richtige Entscheidung – obwohl ich doch hin und wieder die Schwere des Rucksacks verflucht habe. Aber die Vorteile ueberwogen doch sehr. Die Zeltplaetze lagen oft direkt am Meer und wenn nicht in kurzer Distanz zum Meer und somit auch zum Weg. Ich konnte spontan entscheiden, wann ich aufhoere zu laufen, und wo, ob ich mal nen Tag laenger bleib, einfach weils so schoen ist, oder dolle regnet – ja, ich bin Schoenwetterwanderer -, oder meine Fuesse zu viele Blasen und andere unangenehme Schmerzen haben (ok ich bin hier Memme, ich gebs offen zu, hatte sonst aber auch noch nie Blasen beim Wandern, keine Ahnung warum diesmal meine Fuesse so einen Terz machen)… Insgesamt war ich 18 Tage und 308,5km (so Pi mal Daumen) zwischen Fougères und St. Brieuc unterwegs. 3 Tage davon habe ich entspannt und gar nix gemacht und an 4 Tagen nur Halbtagswanderungen wegen Besichtigungsprogramm oder Fussweh gemacht. Zwischen Montours und Mont-St.-Michel bin ich vom GR34 abgewichen und auf den Chemin de St. Michel umgestiegen. Das lag einerseits daran, dass ich in der Wanderherberge Francoise kennenlernte, die diesen Weg nahm und ich somit eine Wanderbegleitung hatte und etwas Franzoesisch sprechen konnte, und daran, dass es auf der Route einfach einen Campingplatz gab, der viel besser passte.

Apropos Franzoesisch sprechen. Das klappt ja nicht so gut. Also in Staedten ist man ja eh eher allein unterwegs, in den Jugendherbergen gabs bisher auch kaum Menschen bzw waren das alles riesige Gruppen, war bisher aber auch noch keine Urlaubssaison. Und beim Wandern ist man naturgemaess auch eher allein und moechte das ja auch so. Ich kann inzwischen perfekt nach einem Platz fuer ein Zelt fragen, aber sonst… Und auch so gibt es auf den Zeltplaetzen jetzt nicht so viele andere Wanderer, wie ich mir das so vorgestellt hatte. Ich sah in den ganzen 18 Tagen genau 7 andere Wanderer, die mit Sack und Pack fuer mehrere Tage unterwegs waren. Dazu noch ein paar Radreisende und dann die ganzen Wohnwagenmenschen, die scheinbar auch eher unter sich bleiben. Naja, aber ich habe trotzdem genossen, sehr sogar. Und der Rest des Weges, immerhin noch mal weitere etwa 800km muss irgendwann auch mal sein.

Aber fuer mich gehts nun erst mal gen Sueden.
Nach nochmal ein paar sehr schoenen Tagen mit Frau Weber in Paris, mit vielen Tagesausfluegen und als Hoehepunkt dem Feuerwerk zum Nationalfeiertag der Franzosen, gehts nun gen erst mal ein paar franzoesische Bekannte besuchen – und noch mal fleissig am franzoesisch arbeiten – und dann noch mal wandern.