Nach nun einem weiteren Monat in meiner wundervollen Heimat mit dem wohl besten Wetter das man sich vorstellen kann, will ich mich mal wieder melden.
Ich habe weiter diese Bewerbungsgeschichte gemacht, weiter Lieblingstante fuer Nichte und Neffe gespielt und die langen Spaziergaenge mit dem Hund im Wald genossen, bei dem warmen Wetter ich wahrscheinlich sogar mehr als der Hund, der arme 😉
Aber neben dem „Alltag“ habe ich mir auch zwei kleine Auszeiten gegoennt und wieder etwas Reisluft geschnuppert.
Uebers Pfingswochenende war ich mit zwei Freundinnen in Bologna. Kennt man, aber gibts da was? Ausgewaehlt, weil wir alle von drei unterschiedlichen Flughaefen halbwegs guenstige Verbindungen dahin gefunden hatten. Aber es war wirklich eine tolle Stadt und ich kann sie jedem fuer einen Kurztrip empfehlen. Viel Geschichte, alte Innenstadt und – in Italien bekannt als kulinarisches Mekka – hervorragendes Essen!!!!!
Nachdem die Ankunft meiner beiden Reisebegleiterinnen durch Starkregen in Sueddeutschland und daraus folgende Flughafenschliessungen sich um 3 bzw. 18 Stunden verzoegerte, sollte es dann wirklich mit dem Entdecken losgehen. Und das kann man tun, indem man einfach nur durch die Innenstadt schlendert, dabei an den wundersamsten, schoensten und interessantesten Gebaeuden vorbeikommt, …
… hie und da einen wirklich guten Espresso trinkt, …
… und dann auch mal was richtiges isst. Und in Bologna darf natuerlich Bolognese (das Original ist nicht Spaghetti sondern Tagliatelle oder wahlweise Tortellini al Ragu Bolognese) nicht fehlen.
Es war ein grandioser Ausflug, und Italien konnte wieder einmal von sich ueberzeugen. Bis zum naechsten Mal.
Mein zweiter sehr kurzer Ausflug ging nach Lutherstadt Eisleben. Es sollte sich ergeben, dass ein guter Freund von mir aus Argentinien gerade in Halle bei einem Freund war und ein bisschen Zeit hatte, bevor er nach London weiterreiste. Und damit er und ich etwas neues kennenlernen konnten, er und ich aber nicht so viel Geld in die Hand nehmen muessen, hat sich nach einem kurzen Blick auf die Karte und die Sparpreisangebote der Deutschen Bahn Eisleben herauskristallisiert. Ich kannte es nur als die Stadt, in der meine Eltern studiert und sich kennengelernt hatten – also Familiengeschichte. Was der Luther mit der Stadt zu tun hatte, wusste ich – Geschichtsbanause – nun noch nicht… Aber hey, man lernt ja immer dazu. Also, Luther wurde in Eisleben geboren und ist dort auch gestorben. Es gibt die Kirche, in der er getauft wurde, die in der er seine letzten 4 Predigten gehalten hat, und die, die als erstes die Reformationslehre verkuendete und von katholisch auf evangelisch umgeschwenkt ist im Mansfeld. Mansfeld uebrigens regionales Adelsgeschlecht. Naechstes Jahr ist uebrigens Reformationsjahr und da gehts in Eisleben wohl richtig ab. Und nicht nur fuer Francisco, dessen Heimatstadt Rio Gallegos gerade mal 150 Jahre alt ist, sind diese mal eben original mindestens 500 jaehrigen Kircheninventare, Grabstellen etc schon sehr sehr beeindruckend. Und ausserdem konnte ich so mal wieder mein Spanisch testen – ja, es geht doch nocht ganz gut – und mich mit Francisco ueber gemeinsame Freunde, die aktuelle politische Situation in unser beider Laender und das Leben an sich austauschen. Und ganz nebenbei hat sich Eisleben – trotz eher maessigem Wetter – als wirklich sehr ansehnlich und geschichtlich interessant herausgestellt. Aber in einem Tag hatte man es dann auch gesehen.
Ich muss dazu noch sagen, dass bei beiden Ausfluegen das Reisen und Sightseeing selbst eigentlich gar nicht haetten sein muessen, aber das dazugehoerige Treffen mit Freunden an einem schoenen Ort, das ist es, was mir daran so gefallen hat und was ich unbedingt wieder und noch mehr machen moechte. Der naechste Ausflug wird schon geplant 🙂