Neustart

So, da bin ich wieder, wie am Anfang meiner Reise, in San Jose. Untergekommen in meinem inzwischen Lieblingshostel bei David und wie immer, gibt es viel zu sehen in San Jose.
Diesmal gab es den ersten Mai und Obama hat uns besucht.
Gerade der erste Mai hat doch ein paar Heimatgefuehle geweckt. Es gab einen grossen Demonstrationszug inklusive schwarzem Block.


Ist der nicht Suess??
Und natuerlich fanden auch hier die obligatorischen Rangeleien mit der Polizei statt. Auch hier habe ich mich – allerdings eher unbewusst – wie daheim auch daraus gehalten. Es gab wohl einige Steinwuerfe und Pruegeleien zwischen schwarzem Block und Polizei, wie man dem lokalen Fernsehen entnehmen konnte. Aber nichts gravierendes. Also alles halbwegs ruhig, wie in Berlin auch.

Und wo die Stimmung schon so aufgeheizt war, hatte sich auch noch Obama angesagt. Von Freitag Mittag bis Samstag Mittag in town. Und hier wird da ein Gewese drum gemacht. Also ab Donnerstag war die Polizeipraesenz start erhoeht, am Freitag dann schon morgens extrem viel abgesperrt. Die haben sogar die Einkaufsstrasse geschlossen sowie den gesamten Highway vom Flughafen – fuer 2 ganze Tage. Gut, ist ja auch nur die einzige grosse Ausfahrtstrasse in Richtung der meisten Touristenattraktionen im ganzen Land. Und Wohnen tun da ja auch noch ein paar Menschen. Das Hostel hatte Glueck und war genau eine Querstrasse ausserhalb der Sperrung. Aber viel machen ging in der Stadt ja eh nicht, da alles zu war – Behoerden, Post etc. hat alles mal direkt geschlossen. Waer wahrscheinlich eh nur die Haelfte zur Arbeit gekommen. Und sehr schoen war natuerlich die Direktuebertragung von jedem Schritt Obamas. Inklusive Landung des Flugzeugs und gesamten Weg zum Hotel und dann zum ersten Treffen des Nachmittags.

Das habe ich dann nicht mehr mitgenommen. Ich habe rechtzeitig den Weg zum Bus angetreten, denn meiner fuhr – einer der wenigen. Ziel: Turrialba ca. 60km westlich von San Jose – als Zwischenstation auf meinem Weg zur Karibikkueste. Man muss ja auch mal Vorwaertskommen.

Und hier gibts – wie schon so oft – Vulkane 🙂 Und was fuer einen. Den im Moment aktivsten in Costa Rica. Und man direkt den Rauch aus dem Krater sehen.

Eine Wanderung zum und vor allem auf den Vulkan ist aus gegebenen Umstaenden daher natuerlich nicht moeglich. Aber Turrialba hat so viel mehr zu bieten.
Und zwar unglaubliche Landschaften und – nur fuer Judith – Wasserfaelle.

Mit zwei Bekannten, die hier in Turrialba wohnen, habe ich hier eine Tour zu einem Wasserfall angetreten, der abseits der allgemeinen Touristenpfade liegt, aber allein die Tour dahin ist unglaublich schoen gewesen. Und der Wasserfall liegt wunderschoen. Und man kann sogar etwas flussabwarts wandern – gut, ist eher klettern und waten, aber man wird mit unglaublich schoenen Flusslandschaften inmitten vollkommen unberuhrter Natur belohnt.

Neben Landschaft hat die Gegend um Turrialba auch historisch einiges zu bieten. Hier liegt die aelteste und besterhaltenste Staette der Ureinwohner mit einem Aquaedukt, Grundmauern von einer hoechstwahrscheinlich heiligen Staette, Strassen etc. Und das ganze ist, wie sollte es anders sein, idyllisch in einem Nationalpark gelegen mit vielen Schmetterlingen, Voegeln, Affen, Blumen,….

Auf dem Rueckweg habe ich mich noch sehr nett mit den Dorfbewohnern unterhalten. Eine meinem einen Bekannten hier bekannte Familie (Eltern und 13 Kinder, 11 davon noch zu Hause lebend, wobei zu Hause wirklich nur ne kleine Huette ist, die umgeben von Garten und Finca ist – sind Kaffeebauern) lebt direkt am Weg, wo ich auf den Bus warten musste. Und da habe ich die Chance genutzt, mich als Freund ihres Freundes vorgestellt, und mich super nett mit ihnen unterhalten. Gerade die kleineren der Kinder sind echt knuffig. Und alle haben so viel Lebensfreude obwohl sie unter doch erschwerten Bedingungen leben. Das war wieder mal ein Blick hinter die Kulissen.