Ok, ich bin etwas im Verzug. Verzeiht, aber das Reisen nimmt mich voll in Anspruch. Und hier in Bolivien gibts einfach kein gutes Internet…
So, aber nun will ich versuchen, alles aufzuholen, inkl. der Bilder.
Also, beim letzten ausfuehrlichen Bericht war ich in Puerto Varas, einer sehr deutschen Stadt im Sueden Chiles. Die Supermarktbesuche haben mir sehr gut gefallen, und man konnte so richtig deutsch kochen, inkl. Sauerkraut ausm Spreewald. Aber auch sonst hat Puerto Varas mir sehr gut gefallen. Die Landschaft ist sehr schoen, die Menschen nett, insbesondere die Familie, bei der wir untergekommen sind, hat sich sehr gut um uns gekuemmert. Damit wir auch richtig essen, gabs immer etwas vom Familienmittag ab, und auch vom Punsch und Pisco mussten wir probieren…
Danach gings weiter nach Valdivia. Die Stadt hat mir eher nicht so gefallen. Aber vielleicht lags am Regen. Jedoch ganz nah an Valdivia gibts einen kleinen Ort mit einer Essensmesse jeden Sonntag. Und die haben wir uns nicht entgehen lassen. Es gab die allerleckersten Empanadas ueberhaupt und mit allem, was man sich so vorstellen kann. Mit seafood die waren am besten, dann gabs noch Kaese, Krabbe, irgendein Algenzeugs, desweiteren leckere Fleischspiesse… also fuer jeden was dabei. Ein sehr bleibender Eindruck bei mir. Da laeuft mir auch jetzt noch das Wasser im Munde zusammen.
Als naechstes gings nach Villarica, nah am gleichnamigen Vulkan gelegen und auch hier wieder wunderschoene Landschaften, trotz etwas Regen. Aus Zeitmangel haben wir auf eine Vulkanbesteigung verzichtet. Gucken war auch schoen, und die flachere Landschaften aussenrum liessen sich einfach einfacher bewaeltigen.
Auf dem Weg nach Santiago, wo Dave seinen Fliege erwischen musste, lag Temuco. Hatten vorher nichts gehoert von, und es erwies sich auch eher als uninteressante Stadt. Aber durch unseren Couchsurfing Host sind wir doch noch in den Genuss eines klassischen Orchesterkonzerts des Staatsorchesters Chiles gekommen. Und das Regionalmuseum ist nicht schlecht. Denn Temuco liegt genau auf der Grenze, wo sich der spanische Norden und der eher indigene Mittelsueden (die Mapuche) trennen. Die Mapuche haben es geschafft, sich lange Zeit erst gegen die Inka und dann auch gegen Invasionen der Spanier zu erwaehnen. Erst recht spaet, 19. Jh, wurde das Land dann doch von den Einwanderern eingenommen. Aber man sieht hier, im Gegensatz zu grossen Teilen Chiles, noch eine lebende Kultur der Mapuche, mit eigener Sprache und Kleidung. Leider leben die heutigen Mapuche eher in Armut. Wie so viele indigene Staemme hier in Suedamerika.
Gut, so viel zum geschichtlichen. Weiter ging es dann also nach Santiago. Und wieder haben wir alte und neue Freunde besucht. Recht lange haben wir bei einem Reisefreund von Dave wohnen koennen und es gab Essen und Ausfluege nach Valparaiso und noch mehr Essen und Kultur. Felipe ist Filmproduzent, sein bester Freund ebenso, sowie Schauspieler und Musiker. So dass ich jetzt um eine DVD mit ihrem ersten Kurzfilm und eine Musik CD mit chilenischem HipHop reicher bin. Wir hatten eine sehr gute Zeit dort, jedoch musste Dave dann zum Flieger und ich weiter, wieder alleine…