Der Norden Chiles

So, hier kommt der naechste Nachtrag ueber meine kurze  aber wunderbare Zeit im Norden Chiles. Hauptziel war San Pedro de Atacama, aber dass es da so viel mehr wunderbare Orte gibt, hat mich positiv ueberrascht.
Los gings in Iquique. Die Stadt wurde vor ca 4 Monaten von einem starken Erdbeben durchgeruettelt, viele Menschen verloren ihre Haeuser, einige starben. Der befuerchtete Tsunami blieb aus, der haette die Stadt wohl so sehr zerstoert, dass man das Zentrum wohl nicht wiedererkannt haette. Und das Zentrum ist wirklich nett. Ein schoener Zentralplatz und alles sehr entspannt. Spaziergaenge an der Strandpromenade rundeten das Bild einer sehr entspannten Stadt ab. Und das viele und gute Essen, mit Bestandteilen hauptsaechlich aus dem Meer, rundeten das Bild ab.

Und dann San Pedro de Atacama, Ausgangspunkt fuer Touren ins Mondtal, zu Geysieren, einen salzhaltigen See, in dem man fliegen kann, und vielen weiteren Lagunen. Und da gerade Feriensaison fuer Chilenen war, gabs auch ganz viele nette Begegnungen und sogar Wiedersehen. Kurz nach der Ankunft morgens traf ich auf der Suche nach Unterkunft auf Rodriguo, Jorge, Eve und Sandra. Und weil auch sie Unterkunft suchten, schlossen wir uns zusammen. Zu fuenft kann man besser verhandeln als zu viert oder gar allein, insbesondere auch fuer die Touren, die wir buchen wollten. Zimmer war schnell gefunden, sogar zu akzeptablem Preis. Und fuer die Touren gabs auch ein guenstiges Kombiangebot. Und da standen wir dann am selben Nachmittag in der Agentur und wollten zum Salzsee, und der kleine Sandsturm im Dorf hat uns schon fragen lassen, ob es denn so angenehm sei zu baden mit dem ganzen Sand… da wurde uns dann auch schon mitgeteilt, dass alle Touren abgesagt sind. Gut, dann wird eben lecker gekocht und der Salzsee auf den naechsten Tag verschoben. Alles ganz entspannt in San Pedro. Und am Abend kamen auch noch Gabriel und Roman in San Pedro an, die zufaellig recht spontan auch ein paar Urlaubstage dort geplant hatten. Gabriel und Roman kenn ich aus dem Nationalpark Torres del Peine. Und als ich danach in Santiago war, habe ich auch Gabriel wieder getroffen, und nun wieder ganz im Norden. Zufaelle gibts auf dieser Welt. Jedenfalls haben wir die Abende in einer Bar mit viel Lifemusik und gutem Essen verbracht, die Tage bei Ausfluegen zu den Lagunen, Seen, in bergigere Regionen und natuerlich zu den Geysieren, die mir persoenlich am besten gefallen haben. Auf einer recht grossen Flaeche sprudelte, dampfte und blubberte es an allen Ecken und in vielen Blautoenen. Gerade zum Sonnenaufgang ein sehr faszinierendes Bild. Der Salzsee, das Mondtal und die Lagune, die die Berge spiegelt, waren natuerlich auch sehr interessant und huebsch anzusehen. Und im Salzsee habe ich mich wieder mal ueberwunden und bin ins eiskalte Wasser, um den Schwebeeffekt auszuprobieren, kurz, sehr kurz… und ja, man schwebt wirklich auf dem Wasser.



Und weil Roman und Gabriel mit Auto da waren und nach Antofagasta aufbrachen, bin ich doch mit. Antofagasta war zwar nicht geplant, aber Plaene sind da um geaendert zu werden. Und es hat sich gelohnt. Recht spaet abends angekommen, gab uns ein Freund von Gabriel noch eine naechtliche Stadtfuehrung um ein paar erste Eindruecke zu sammeln. Diese wurden dann tags drauf bei wunderbarem Wetter vertieft. Die Portada ist das Wahrzeichen Antofagasta und wirklich schoen anzusehen. Ein Felstor, den Wellen des Ozeans ausgesetzt. Die Wueste im Hintergrund… sehr schoen. Und auch die Innenstadt hat ein sehr angenehmes Stadtgefuehl vermittelt. Aber bislang war das ja in Chile ueberall der Fall. Ich muss also Gabriel und Roman sehr danken. Die Planaenderung war ein voller Erfolg.

Mein letztes Ziel in Chile hiess Arica. Als Stadt soll es ganz nett sein, und mit dem hoechstgelegenen See und einem Naturschutzgebiet in der Naehe auf jeden Fall einen Stop wert, so sagte man mir. Und so war es auch. Arica, kleiner und gemuetlicher noch als Antofagasta und Iquique, ebenfalls am Meer gelegen, hat ebenso eine wunderbare Innenstadt und viele freundliche Menschen zu bieten. Fuer den Nationalpark habe ich mir faulerweise eine Tagestour gegoennt, statt alles selbst zu organisieren. Von Null auf 4300m und wieder zurueck durch wundervolle gruene Taeler (keine Selbstverstaendlichkeit, denn Wueste herrscht vor), durch unwirkliche Ortschaften an unwirtlichen Orten, vorbei an schneebedeckten Vulkanen und natuerlich dem See, der tatsaechlich eine recht anstaendige Groesse hat. Ein anstrengender Tag, der sich aber voll gelohnt hat.

Und weils so anstrengend war, wurde erst mal ausgeruht fuer einen Tag um dann das Abenteuer Peru, diesmal etwas intensiver, anzugehen. Aber dazu dann mehr im naechsten Artikel in Baelde.