Das Leben und icke

Nun habe ich mich schon eine ziemlich lange Weile nicht mehr gemeldet und die ersten besorgten Nachfragen sind eingetroffen. Danke dafuer, aber mir geht es immer noch sehr sehr gut. Ich habe mich die letzten Wochen statt viel rumzureisen mehr mit den Menschen beschaeftigt – recht viel Zeit mit Freunden verbracht (bei denen ich praktischerweise auch wohnen darf), viele verschiedene Menschen kennengelernt und mich einfach in das hiesige Leben eingefuegt. Sprich viel ist nicht passiert und trotzdem wars unglaublich spannend – wenn man sich die Zeit nimmt und sich laenger mit den Menschen unterhaelt.

Da sind zuerst mal meine Freunde Kama und Guy, die hier in Turrialba ein Stueck ihrer alten Heimat New Orleans wieder gefunden haben und das Leben geniessen. Dazu gehoert auch gutes Essen – wie hier beim Mexikanischen Abend (eigentlich ein Frevel, weil einen Tag vor dem Fussballspiel Costa Rica gegen Mexico – aber wen interessiert schon Fussball :-):

Und weil Kama gerade einen Umzug macht, konnte ich einen direkten Einblick in die Arbeitsweise der hiesigen Handwerker erhaschen. Nein, ich haette es lieber nicht gesehen – also von Arbeitsschutz hat man hier noch nicht viel gehoert (genausowenig wie der junge Mann, der gerade vorhin ein paar Stromkabel direkt vor meinem Fenster neu ueber die Strasse verlegt hat, dabei seine extreme wackelige Leiter direkt an die Kabel angelehnt hat und auf dem Dach auf der gegenueberliegenden Seite einfach obendrauf rumspaziert (Wellblech – nicht sehr dick…) und dann das Kabel verlegt – oder eher abgelegt – hat) und so richtig exakt arbeitet man hier auch nicht. Hauptsache es funktioniert irgendwie und mit ein bisschen Farbe kriegt man alles wieder hin…

Elieth, die ein kleines Restaurant in Puerto Viejo betreibt, eigentlich aus Nicaragua stammt aber im Kleinkindalter waehrend des Krieges an eine Costa Ricanische Famile “verschenkt” (O-Ton) wurde, hier aufgewachsen ist, geheiratet und Kinder bekommen hat – von denen eines nur bei ihr lebt – ein anderes wurde der Schwaegerin ueberlassen, weil die keine Kinder bekommen konnte, und das dritte lebt beim Ex-Mann weit weit weg. Und trotz alledem hat sie eine unglaubliche Lebensfreude. Und sie kann vorzueglich kochen. Wer also in Puerto Viejo vorbeikommt – Soda Jireh! Nur zu empfehlen.

Richard, Nachkomme von Jamaikanischen Einwanderern, der nun in Cahuita lebt und arbeitet, nachdem er in seiner eigentlichen Heimatstadt Limon einfach zu viel mit richtig schweren Jungs rumhing, die sich als nicht sehr gute Freunde herausgestellt haben und der mit der Familie auch so seine Probleme hatte. Also die Karibikkueste ist diesbezueglich echt nicht ohne – mit welcher Normalitaet Richard von den verschiedenen Waffen, die er dann so zu Hause hatte, erzaehlte… Ja, Mama und Papa, das wollen wir eigentlich nicht hoeren, aber das gibts hier nun mal auch – aber ich geh ja nachts nicht und wenn nicht allein vor die Haustuer und werde Orte wie Limon weiter meiden!

Michael, der US Amerikaner aus Texas, der gerne seinen Lebensabend an der Karibikkueste verbringen will und daher ein Plaetzchen zum Leben sucht – und in der Zwischenzeit das Leben in Cahuita geniesst und ganz nebenbei lernt, wie man in Costa Rica alles uebers Ohr gehauen werden kann.

Und viele viele mehr!

Aber da ich ja nicht ganz untaetig war, hier ein paar Eindruecke, was es noch so gibt, in Costa Rica.
Und das alles hat ganz viel mit Wasser zu tun.

Da ich hier in Turrialba meine aktuelle Basis habe, von der aus ich Unternehmungen mache, habe ich natuerlich auch hier die Umgebung weiter erkundet. Turrialba ist gepraegt von Fluessen, die aus den Bergen kommen – und die Fluesse haben viele viele, sehr schoene Wasserfaelle.

Nur um dahinzukommen, muss man eben dem Fluss folgen. Und weil der eben meist mitten in der Pampa relativ verwachsen ist, muss man eben durch den Fluss.

Glueck gehabt und nicht vollkommen nass geworden – jetzt wo die Regenzeit so richtig angefangen hat, waere da viel mehr Wasser drin.
Und Tiere gibts bei so viel Gruen natuerlich auch – und insbesondere Voegel – und die haben alle gerade kleine Babies – wie suess!!!



Und dann habe ich noch etwas Zeit an der Karibikkueste verbracht. Dort ist es einfach traumhaft. Bin ja jetzt nicht so der am Strand-Herumlieger – aber bei den Straenden?! Seht einfach selbst:


Kurz nach der Aufnahme dieses Fotos kam eine grosse Welle und hat mir und meinem guten alten Handy ein Bad im Ozean verschafft und mein Handy hat daraufhin beschlossen, nicht mehr mit mir zu reden… obwohl ich doch gar nix dafuer konnte 🙁 Vielleicht wirds ja noch? Ich schuettel auch fleissig jeden Tag dran rum – die Hoffnung stirbt zuletzt.




Und um von einem Strand zum anderen zu kommen, muss man sich schon bewegen – hier meine rosa Banana (ja, so nennen die hier den Typ von Fahrrad – eher ein Cruiser)! Das hat dem Willi gut gefallen – der hat uebrigens seine Seite auch mal wieder aktualisiert.

Und mit dieser Abendimpression sage ich Schoenen Abend bzw. Gute Nacht!