Nachtrag: Der allerletzte Monat – Reisen in Familie

So, und da hat er nun angefangen, mein wirklich allerletzter Monat nach 3 Jahren des Reisens. Ich hatte ja geschrieben, ich war reisemuede. Und ich haette den Monat wahrscheinlich genauso mit „Nichtstun“ verbracht, wie den davor, wenn nicht schon laaaaange verabredet war, dass meine Cousine und ihr Mann mich in Asien besuchen wuerden. Und sie hatten sich Vietnam und Kambodscha ausgesucht.

Ich war ja vor 5 Jahren schon einmal dort – aber auch nur 4 Wochen und hatte laengst nicht alles gesehen – und ich hatte etwas Zeit zum recherchieren gehabt, so dass wir eine grobe Idee hatten, was wir machen wollten, aber keinen wirklichen Plan und jede Freiheit, es uns doch anders zu ueberlegen. Als Fixpunkte standen fest: Saigon (Startpunkt), Angkor Wat, Irrawady-Flussdelfine, Bangkok (Abflugsort). Und dazwischen haben wir noch unglaublich viele Highlights eingebaut.

Am Anfang stand also Saigon – und wieder eine volle, laute, dreckige Stadt. Aber auch eine, die viel zu bieten hat. Gerade auch, weil das Vietnamesische Neujahrsfest – Tetfest – vor der Tuer stand. Alles wird bunt geschmueckt, und die Farbe gelb ist besonders beliebt, weil glueckbringend. Und auch sonst gibt es sehr schraege Dinge zu sehen. Mein Favorit: der Kindersitzstuhl fuers Moped. Schoenes Design, praktisch, aber sicher???


Und wir haben es uns nicht nehmen lassen, einen Ausflug zu den Cu Chi Tunneln zu unternehmen, eine Tunnelanlage, in der waehrend des Vietnamkrieges die kommunistischen Vietcong gelebt, gearbeitet und Attacken vorbereitet hatten. Der hauptsaechliche amerikanische Feind ist an dieser Anlage verzweifelt. Es war interessant zu sehen, aber leider erinnert die Aufmachung eher an Disneyland – inklusive Panzer, den wirklich jeder besteigt und Schiessen mit AK47, Pistolen etc – denn an einen Ort, an dem man den Opfern und Graeueltaten des Krieges gedenken sollte.

Und dann hatten wir auch schon genug von Grossstadt und zogen gen Mekongdelta nach Can Tho. Eine eher normale Stadt, voll in den Vorbereitungen des Tetfestes. Auch auf den traditionellen schwimmenden Maerkten, auf denen wirklich alles angeboten wird, dominiert die Farbe gelb. Gelbe Blumen, gelbe Melonen… Alle diese Produkte werden mit dem Schiff direkt von den Farmen weiter oben am Fluss hier hin gefahren, und weiter verkauft an kleinere Boote, die damit wiederrum in ihre Doerfer weiterfahren und die Waren dort auf kleineren schwimmenden Maerkten an die dortige Bevoelkerung verkaufen.

Nach Can Tho ging es nach Chau Doc – nur ein Zwischenstopp. Hier haben wir nur eine Nacht uebernachtet um am naechsten Morgen das Boot nach Phnom Penh in Kambodscha zu nehmen. Und dennoch ist es uns wegen seiner Unaufgeregtheit, seiner Ruhe, gutem Essen, und einer sehr netten Innenstadt gut im Gedaechtnis geblieben.

Auch in Phnom Penh sind wir nur eine Nacht geblieben. Zeit fuer ein paar der Sehenswuerdigkeiten hatten wir trotzdem.

Dummerweise war uns das Tet-Fest bis nach Kambodscha gefolgt, so dass viele Busse Richtung Siam Reap schon seit und fuer Tage ausgebucht waren. Was wir bekamen, war nicht nur die zweite Wahl an Bus, sondern die dritte. Es war dafuer nicht so voll. Aber dass der Bus die Strecke schaffen wuerde, stand mehr als einmal zur Debatte. Und die gebrochenen Fensterscheiben in Zusammenspiel mit enorm staubigen Strassen machten das ganze auch nicht besser. Aber gut, wir sind angekommen.

Und dann waren wir in Siem Reap. Wenn man schon mal in der Gegend ist, sollte, nein DARF man diesen Ort mit den wundervollen Tempeln von Angkor Wat nicht auslassen. Da ich schon da war, und wirklich ganz und gar nicht in der Stimmung war, noch mal alles zu besichtigen, habe ich meine Cousine und ihren Mann allein losgeschickt und die folgenden 4 Tage einfach nur zum Entspannen, Nichtstun, Buchlesen, Kaffeetrinken, Erkundung der Stadt genutzt.
Als erstes musste ich ja feststellen, wie stark sich eine so kleine Stadt in nur 5 Jahren aendern kann. Ich habe viele Orte nicht wirklich wieder erkannt. Aus einem kleinen, wirklich suessen Nachtmarkt unter provisorischen Planen, auf unbefestigtem Grund, wo man schon noch hier und da etwas ganz besonderes finden konnte, wurde ein vollkommen durchkommerzialisierter Markt, der nun sogar Wegweiser brauchte, so gross war er. Auch die Anzahl der Touristen muss sich mindestens verdreifacht haben. Die Lautstaerke der Musik und die Anzahl der Gluehbirnen auf der Pubstreet haben sich mindestens verfuenffacht. Es war ein Schock und zeigte mir sehr eindringlich, was Tourismus mit Orten anstellen kann. Das hat mich doch auch nachdenklich gemacht. Denn auch meine Besuche tragen dazu bei, dass sich Orte aendern, ihre Identitaet verlieren, nur Orte zugaenglich zu machen oder um die schnelle Mark zu machen, aber auch den (einigen wenigen?) Bewohnern zu etwas mehr Wohlstand verhelfen – im Besten Fall / hoffentlich.

Von Siem Reap ging es weiter nach Kratie, dem Ort, an dem man den vom Aussterben bedrohten Irrawady-Delfin noch sehen kann. Die Fahrt dahin zog sich durch sehr unterschiedliche Landschaften von der ausgetrockneten Ebene ueber leicht huegelige Landschaft mit richtigen Bergen im Hintergrund bis hin zu den gruenen Feldern rund um den Mekong. Und Kratie war richtig nett. Eine schoene kleine Stadt, man koennte sie fast als sauber bezeichnen, nicht zu viele Touristen, ein wunderbarer Markt mit allem was das Herz begehrt oder auch nicht, der Mekong fliesst gemaechlich dahin, was man von der Uferpromenade wunderbar beobachten kann, und es gab sogar Natur direkt vor der Haustuer. Die haben wir uns dann auch direkt angeschaut. Dazu faehrt man mit einer kleinen Faehre mal kurz rueber auf die Insel Koh Trang. Dort gibt es keine Autos, keine Mopeds, keine wirklichen Strassen. Nur einen Weg, der fast einmal rund um die Insel fuehrt. Und an diesem gibts dann ganz viele kleinen Einsichten in das taegliche Leben der Menschen sowie grandiose Ausblicke auf den Mekong. Wir haben uns viel Zeit dafuer gelassen und es war ein grandioser Tag.

Die Delfine haben wir dann am naechsten Morgen gemacht. Das ganze ist auch sehr touristisch aufgemacht, aber es hat uns trotzdem gut gefallen. Man faehrt erst mit den Tuktuk etwa 20 km gen Norden, auch diesmal wieder durch wunderbare kleine Doerfer. Dort gibt es eine von mehreren hohen Betonmauern umzaeunte Bucht, in der sich die Delfine beobachten lassen, aber eben nur, wenn man auch den Eintritt in die Mauern bezahlt. Und im Preis drin ist dann auch eine Fahrt mit dem Boot, das versucht, naeher an die Delfine heranzukommen. Es ist natuerlich ein Gluecksspiel, und die Motoren sind schon laut, aber die wurden gluecklicherweise nur angeschaltet, um laengere Strecken zurueckzulegen. Kurze Strecken wurden ganz klassiche gerudert. Und somit konnte man die Delfine, die sich tatsaechlich zahlreich haben blicken lassen (aber nicht so sehr, dass man sie gut haette fotografieren koennen), in grandioser Atmosphaere beobachten.

Der naechste Ort Banlung hat sich hauptsaechlich eingeschliechen, weil wir wieder zurueck auf dem Weg nach Vietnam sind. Es sollte eben nicht zurueck gehen nach Saigon, sondern durch nicht ganz so bekannte das Hinterland. Banlung in Kambodscha ist auch bekannt fuer seinen Dschungel. Nur einmal in Banlung gewesen, mit anderen Reisenden gesprochen, diverse Blogs und Reviews im Internet gelesen, ergab sich ein sehr trauriges Bild vom Dschungel. Es findet viel Abholzung statt, Tiere wurden und werden vertrieben und gejagt bis an den Rand der Ausrottung, um wirklich was zu sehen, muss man sehr sehr weit rein in den Nationalpark, was dann wiederrum sehr sehr, also ich meine richtig teuer wird und vor allem auch viele Tage dauert. So haben wir uns dann gegen eine Dschungeltour entschieden und einfach nur die Gegend um Banlung genossen. Es gibt viel Wasser, viele Huegel aber auch viel vertrocknete Erde. Sehr schoen.


Und dann ging es in einer wundervollen Bustour duch unglaubliche Berglandschaften, weiten Reisfeldern, kleinen Doerfern wieder zurueck nach Vietnam, genauer gesagt erst mal nach Pleiku. Dort haben wir auch nur einen Zwischenstopp eingelegt. Diese Stadt ist so gar nicht touristisch und hatte fuer mich viel Charme. Es gab sogar etwas anzusehen – die Pagode.

Und eine wunderbare Busfahrt durch noch mehr Berge und diesmal so richtig an ganz vielen Reisfeldern vorbei ging es an den Strand – genauer gesagt nach Quy Nhon (Sprich: Wi Noon – das muss man erst mal wissen, wenn man versucht, den Bus dahin zu finden 🙂 ).

Solange wir im Sueden waren, wollten wir auch mal ein bisschen am Strand gammeln. Nur das Wetter hat nicht mitgespielt. War es am Tag unserer Ankunft noch sehr sonnig und wunderbar warm, hat es am folgenden Tag geregnet und auch danach kam die Sonne nicht wieder zum Vorschein. Und es wurde kuehl – also fuer mich: Arschkalt. Das war ich nicht mehr gewoehnt… Aber Quy Nhon selbst ist ein Schatz. Es ist auf Touristen ausgerichtet – sprich viele Restaurants und Hotels, nette Strandpromenade, ein paar wenige Sehenswuerdigkeiten: alte Tempelanlagen, der Fischerhafen -, das scheinen aber nur Einheimische Touristen zu sein. Sehr gut daran zu erkennen, dass es nicht ein Restaurant mit englischer Speisekarte und englischsprachigen Kellnern gab und auch in den Hotels nur mit Haenden und Fuessen kommuniziert werden konnte 🙂 Ich fands toll dort.

Und dann fing schon langsam an, die Zeit zu draengen, Wir hatten ja nur 4 Wochen Zeit und Vietnam ist ein grosses Land mit viel zu sehen. Und in Kambodscha waren wir ja auch noch… Jedenfalls mussten wir anfangen zu selektieren und entschieden, die Mitte rauszuschmeissen und direkt in den Norden nach Ninh Binh zu fahren. Ich hatte die Gegend von Ninh Binh noch gut in Erinnerung von meiner ersten Tour nach Vietnam und wollte dort nur zu gerne noch einmal hin, da die Karstfelsen in den Reisfeldern mich damals schon so fasziniert haben. Und Wennke und Dirk liessen sich leicht ueberzeugen. So nahmen wir den Zug von Quy Nhon direkt nach Ninh Binh. Fast 24 Stunden Fahrt, und meistens durch Reisfelder. Interessant konnte man hier verfolgen, wie vom Sueden nach Norden die Reisfelder von saftig voll gruen (Reis in seiner vollen Pracht) uber zart gruen (gerade gepflanzter Reis) bis zu matschig braun (noch nicht bestellte Reisfelder dafuer ganz klassisch gerade mit Ochs und Egge gepfluegt) wechselten. Der Unterschied in den Temperaturen beim Ausstieg erklaerte dann auch alles. Wir befanden uns nun im kalten (ok, es waren so 10 bis 17 Grad, je nach Tag) Norden des Landes. Aber landschaftlich war es wieder einmal der Hammer. Die Reisfelder befanden sich gerade in der Vorbereitung zur Pflanzung bzw. direkt in der Bepflanzung. Man konnte den Arbeiterinnen und Arbeitern direkt ueber die Schulter gucken, wie sie bis zu den Knien teilweise im Schlamm versanken und in einer Praezision und Geschwindigkeit ohne gleichen die kleinen Reispflaenzchen gleichmaessig in Reihen in den matschigen Boden setzten. Wir erkundeten die Gegend mit Fahrrad, machten einen Ausflug zum Cuc Phuong Nationalpark und streunten einfach so durch die Stadt.

Ach ja, und es gab fuer mich noch zu entdecken, dass sich weder Ninh Binh noch ich mich veraendert haben. Ich bin doch tatsaechlich mit denselben (ja exakt den selben) Hosen und dem selben Shirt gereist, wie vor 5 Jahren.

Nun stand nur noch Hanoi auf der Liste. Hanoi war zuerst mal kalt… und laut. Aber gut, das wuerden wir noch hinbekommen fuer 2 Tage. Ich habe ueber meine gute Freundin Crisna aus Indonesien noch einen Kontakt zu Linh bekommen, die aus Hanoi ist, deutsch lernt und gerne deutsche Menschen kennenlernen wollte, um auch mal deutsch zu sprechen. Und so kam es, dass wir uns mit Linh und ihrem Lehrer Herr Than trafen. Herr Than hat mal 5 Jahre lang in Freiburg Maschinenbau studiert, damit aber keinen befriedigenden Job bekommen und hat nun sein eigenes Deutschlern-Institut in Hanoi. Auch er freute sich, wieder mal sein Deutsch richtig anzuwenden und hat auch sehr viele Vokabeln erfragt. Und er hat uns sogar eine richtige kleine Stadtfuehrung gegeben. Und zum Abschluss haben wir noch zusammen was getrunken und gegessen. Es war sehr nett mit den beiden. Man hat noch mal einen anderen Blick auf die Stadt bekommen. Und wenn Linh dann ab Mai hier in Deutschland Au Pair in Duesseldorf macht, sehe ich sie auf jeden Fall wieder, denn sie schuldet mir noch einen Kaffee – das war der Deal, damit ich das Essen und die Getraenke in Hanoi bezahlen durfte 🙂


Und damit war unsere Zeit in Vietnam auch schon zu Ende. Krass. Uns blieb nun nur noch 1 Tag in Bangkok, denn unser aller Rueckflug ging von dort. Also kurz dort hingeflogen, sehr sehr lecker gegessen, die wesentlichen Sehenswuerdigkeiten der Stadt abgeklappert und vor allem viel Boot gefahren und uns den Wind um die Nase wehen lassen.

Ein richtig schoen gemuetlicher Abschied von Suedostasien, und fuer mich von 3 Jahren Reisen… es fuehlte sich unwirklich an, aber ich freute mich auf zu Hause. Und das ist doch das wichtigste.

Nachtrag: Bilder zu Thailand und Laos

So, wie versprochen, hier ein paar Bilder… Es ist echt nicht einfach ein Internetcafe mit funktionierenden USB-Buchsen am Computer zu finden…

Mae Hong Son und Chiang Rai (Thailand)

Kochkurs in Chiang Rai (Thailand)

Ankunft in Laos

Luang Namtha, Laos

Bootsfahrt auf dem Nam Ou und Ausfluege in die Doerfern drumrum



Muang Kham, Laos

Phonsavan, Laos





Luang Prabang


Vientiane

Konglor Hoehle

Savanakhet, Tad Lo Wasserfaelle und Chompasak



Khao Yai Nationalpark, Thailand

Mit Sunee in Bangkok


Zugfahrt nach Malaysia

Lecker Thailand und gemuetliches Laos

So, da bin ich wieder. Und diesmal mit etwas mehr Worten. Seit ca 7 Wochen bin ich nun in Thailand und Laos unterwegs. Und momentan sitze ich im Zug von Bangkok nach Butterworth in Malaysia, meinem Zielland fuer die naechsten 10 Tage (lockere 22 Stunden Zugfahrt… 🙂 ). Meine Eindruecke der ersten 10 Tage Thailand habt ihr ja schon auf den Bildern gesehen. Also gegens Essen kann man auf keinen Fall was sagen. Ansonsten bekam ich viele Tempel und Buddhas zu sehen, was einen Grossteil der Sehenswuerdigkeiten in Thailand ausmacht, wie in den alten Koenigsstaetten Ayutthaya und Sukhotai. Auch Chiang Mai hatte noch mehr Tempel im Angebot, irgendwann hat man davon einfach genug… Aber auch wenn ich hauptsaechlich wegen des Essens hier bin, will man ja auch was sehen, neues Entdecken etc. Ich reise ja schliesslich noch. Also nachdem mich die Staedte nun nicht so vom Hocker rissen, bin ich in die Berge nach Mae Hong Son, ganz nah an die Grenze zu Myanmar. Und hier konnte ich mich dann auch wieder an eindrucksvollen Landschaften erfreuen… Waelder, die in verschiedenen Farben erstrahlen, aehnlich unserem Herbst, auf Busfahrten durch unzaehlige Kurven mit schoenen Bergpanoramen, wenn der Wald sich lichtet… schoen insbesondere im Licht der untergehenden Sonne. Was leider etwas enttaeuscht sind die Besuche bei Doerfern der verschiedenen Staemme, die ganz im Norden Thailands leben, denn entweder ist es eine grosse Touristenshow bis hin zu verar…e oder einfach ganz normales Thai-Leben, wobei ich dann zweiteres bevorzuge. Also wie ihr vielleicht zwischen den Zeilen lest, hats Thailand etwas schwer mit mir. Wobei ich nach viel ueberlegen glaube, dass ein Grossteil auch damit zu tun hat, dass ich mich nur mit wenigen Einheimischen unterhalten kann… und das fehlt mir, war das taegliche Gespraech mit Marktfrauen uebers Essen (es gaeb hier soooo viel zu fragen), dem Bussitznachbar oder einfach jemand auf der Parkbank doch etwas, das fuer mich das Reisen in Lateinamerika ausgemacht hat. Aber ich wussts vorher, und hin und wieder trifft man jemanden zufaellig, wie Miss Sunee, der einen dann doch in die Geheimnisse Thailands einweihen kann. Miss Sunee und ich hatten 5 lange Stunden Busfahrt zurueck nach Chiang Mai Zeit, uns intensiv auszutauschen und ich hab dann sogar eine Einladung zu ihr nach Haus in Bangkok erhalten. Dazu dann spaeter mehr. Da war ich dann wieder in Chiang Mai, wollt aber nicht bleiben, und hab dann nochmal 3 Stunden drangehaengt, um ins kleinere und beschaulichere Chiang Rai zu fahren, mit dem ich etwas mehr anfangen konnt. Der morgendliche Markt war gross, unuebersichtlich und hatte so viel im Angebot, das ich nicht kannte, so dass ich beschlossen habe, hier einen Tag Kochkurs mit Marktbesuch einzulegen. Habe dabei viel ueber lokale Gemuese, Fruechte (Fakt: es gibt 33 verschiedene Bananensorten in Thailand, und in etwa ebensoviele Wurzelgemuese, so aehnlich wie Ingwer) und Suessspeisen gelernt und genascht sowie sehr lecker gekocht und gegessen. Wurde ja auch Zeit nachdem ich die ganze Zeit nur gegessen habe ohne jedes Wissen, was eigentlich. Ein sehr erfreulicher Tag. Ein Besuch im Museum der verschiedenen Bergstaemme kann ich in Chiang Rai auch jedem empfehlen. Man lernt sehr viel. Aber ich wollte dann auch weiter und hoffte mit meiner naechsten Destination auch wieder mehr das Reisen selbst geniessen zu koennen. Und Laos hat mich nicht enttaeuscht. Hier habe ich mich wohler gefuehlt, und kann nicht mal sagen, wieso. Die ersten zwei Wochen bin ich hier durch den eher untouristischen Norden zusammen mit Isabelle, einer franzoesischen Schweizerin, die seit 5 Jahren auf Reisen ist… Mein Highlight hier die Region rund um den Fluss Nam Om. Die Menschen sind sehr freundlich, was in der Teilnahme an einer Hochzeit, einer Feier zur Rueckkehr eines Dorfmitgliedes, der Einladung zum Schnaeppschen hier und dort fuehrte. Der Laote trinkt uebrigens gern :-).  Und mit dem Boot gehts immer flussabwaerts durch wunderbare Karstberge, vorbei an kleinen Doerfern und immer schoen entspannt. Der Laote kennt keine Hektik. Etwas weiter bei Muang Kham wird das erste Mal auch ein schrecklicher Teil der juengeren Geschichte erlebbar. Wir besuchen eine Hoehle, in der in den 70er Jahren ueber 300 Dorfbewohner 10 Jahre lang waehrend des Beschusses der gesamten Region mit Bomben Streubomben durch die USA (die laotischen Kommunisten hatten in dieser Region ihre Unterstuetzer…) lebten und darin nach einem Luftangriff starben.  Interessant wurde der Tag auch, da mit uns der angebliche Ex-Vizepraesident Thailands zusammen mit einer Delegation von 40 Leuten auf Besuch war, und wir zum Essen eingeladen wurden… sehr gutes Essen uebrigens ;-).
Weiter gings in Phonsavan, wo man viel ueber den Krieg, den es offiziell gar nicht gab, lernen konnte. Denn noch heute leidet die Bevoelkerung Laos. Von den ca 2 Mio Streubomben, die in ueber 10 Jahren „Nicht-Krieg“ abgeworfen worden sind (mehr als im zweiten Weltkrieg Bomben in Europa UND Japan zusammen), sind vermutlich 10-30% NICHT explodiert und liegen jetzt halbversunken im Boden auf Feldern, auf Schulhoefen, auf Strassen. Und jedes Jahr sterben weiter Menschen und noch viele mehr werden lebenslang verkrueppelt, wenn diese ausversehen beruehrt werden und explodieren. Systematisch werden Orte graeumt, aber die Streubomben sind einfach zu viele, um ein Ende zu sehen. Ein trauriges Kapitel laotischer Geschichte. Wer mehr lesen moechte: www.mag.uk, tree of life
Neben diesem traurigen Kapitel Geschichte, bietet Phonsavan noch eine eher fantastische Geschichte. An mehreren Orten finden sich riesige Kruege aus Stein, viele, mehrere Hundert teilweise. Und niemand kann sagen, wie sie dorthin kamen und was ihre eigentliche Bedeutung ist. Ein wunderbarer Anblick ist es aber auf jeden Fall.
Und der Markt hat es, wie die in den Orten vorher schon, auch in sich. Denn man lernt dort eines mit Sicherheit: der Laote isst alles, was nicht bei drei auf den Baeumen ist, und das faengt er dann auch noch. Neben Bambusratten, richtigen Ratten, Stachelschweinen, Eichhoernchen und sonstige Nager kommen hier noch fermentierte Schwalben als lokale Spezialitaet hinzu…. also ich probier ja vieles, aber irgendwo is schluss… Dafuer gabs eine der leckersten Nudelsuppen ueberhaupt hier… mit Kokosnussmilch und Erdnuessen *leckerst*.
Nach Phonsavan gings wieder allein, dafuer aber entlang der ausgetretenen Touristenpfade weiter. Luang Prabang ist wirklich so entspannt, wie alle sagen und kann mit wunderbaren Wasserfaellen und hervorragendem Essen aufwarten. Vientiane hat noch etwas franzoesischen Flair uebrig behalten und ist fuer eine Hauptstadt wirklich sehr gemuetlich. Die Konglor-Hoehle, die man per Boot durchquert, 6 km vorbei an unglaublichen Tropfsteingebilden, ueber einige Stromschnellen im dunkelsten Dunkel, waeren da nicht die Taschenlampen, ist faszinierend. Thakhek und Savannakhet sind ebenfalls gemuetliche Orte, die eher auf den zweiten Blick ueberzeugen. Auf dem Bolaven Plateau ueberbietet ein Wasserfall den naechsten. Und ich war nur bei dreien… Und die alten Khmer- Ruinen (die Basis ist sogar aelter als Angkor Wat) bei Champasak haben sicher etwas majestaetisches, waere nicht gerade grosses religiöses Fest rund um Vollmond, das eher einer Kirmes gleicht und bei der Muellstrategie der Laoten (egal was, einfach fallen lassen wo man steht und geht) in Verbindung mit der Verpackungsstrategie (hauptsache ich mach noch ne Plastiktuete drum) leider etwas an Charme verliert. Und dann war meine Visumsgueltigkeit von 30 Tagen auch schon vorbei… Aber das Gute: ich habe nach dem Tief am Anfang in Thailand meine Neugier und Reisefreude wieder. Und um das zu nutzen und Thailand ne zweite Chance zu geben, gings in einem langen Reisetag nach Pak Chong… mit dem Zug… mit der Klimaanlage… und die hat mir den Rest gegeben.  Warum muss man es so kalt einstellen, dass man gleichzeitig Decken verteilen muss, dass die Leute nicht zu Eisbloecken erstarren? Jedenfalls abends in Pak Chong angekommen, merkte ich schon den Schnupfen. Das sollte mich aber nicht abhalten am naechsten Morgen direkt zum Khai Yai Nationalpark zu fahren. Plan: 1-2 Uebernachtungen im Park, einige Wanderungen, gern auch mit Guide um die Sichtungs-Chance auf Gibbons, wilde Elefanten, diverse Rehsorten, Baeren und bunte Voegel zu erhoehen. Gut, im Park angekommen musste ich schon mal feststellen, dass es nur wenige Wanderungen im Wald selbst gab aber viele breite Strassen um zu den Hauptattraktionen sprich Wasserfaellen und Unterkuenften im Park zu kommen. Aussage: die Tiere sieht man eh am besten auf der Strasse… Na gut, erst mal egal, zum Zeltplatz gelaufen und tatsaechlich Tier auf Strasse gesehen (Rehe in relativ klein und ziemlich gross fuer deutsche Verhaeltnisse, Affen). Zelt ausgeliehen und aufgebaut und dann los zum ersten Wanderweg durch den Wald – keine Tiere gesehen :-). Aber ich merkte das Fieber… ab da war dann nicht mehr viel mit exploren. Ich schlief die Nacht noch und machte mivh dann am naechsten Tag wieder auf in die Zivilisation… ueber die Strasse… aber zu Fuss… und da hoert man mehr als wenn man im Auto vorbeirauscht… also dieses Knacken, wie wenn was ziemlich grosses da im Wald rumtrampelt, vielleicht eins dieser Riesenrehe… aber nein… Riesenschlappohren machten deutlich, es handelte sich um einen wilden Elefanten, der da ca 20m neben mir und 10m tiefer im Gebuesch langsam aber sicher davonstapfte… und das war nicht das Fieber mit Wahnvorstellung und so :-). Aber dann gings wirklich zurueck nach Pak Chong wo ich mein Fieber ausschlief und den Husten zumindest halbwegs in den Griff bekam. Und zur grossen Ueberraschung fand ich dann noch ein deutsches Restaurant mit einer sehr leckeren Linsensuppe, die gut schmeckte und mich wieder fit machte.
Naechstes Ziel war nun Miss Sunee, die ich 5 Wochen vorher kennengelernt habe. 2 Tage war ich bei ihr. Habe einen Markt, diverse Tempel, ein Krankenhaus (ihre Kranke Mutter brauchte eine Spritze) sowie eine lokale Gesundheitsstation (sie ist Chef- Schwester in dieser kleinen Einrichtung, die ohne Arzt auskommt und sich um die lokale Betreuung hauptsaechlich der Kinder – Diensttag ist uebrigens Impftag – der Gemeinde und des Kindergartens und der Schule nebenan kuemmert). Sehr spannend all das.

Und nun sitze ich im Zug nach Butterworth, Malaysia. Mal sehen. was das naechste Land so bringt. Ich werde berichten

Ach ja, und ich versuche, sobald wie moeglich Bilder nachzureichen. Das immer und ueberall verfuegbare Wifi in Verbindung mit dem hochtechnisierten, vollkommen ausgeruesteten Reisenden hat dummerweise dazu gefuehrt, dass Computer in Hostels/ Gaestehaeusern sowie auch ganze Internetcafes eine Raritaet geworden sind…