Ich fuehl mich sauwohl

So, hier ein kurzes Update von mir. Habe viel getan seit meinem letzten Eintrag, aber nichts, dass man auf der Liste der touristischen Highlights findet. Ich bin immer noch, kann es selber kaum glauben, in San Jose. Hier ist echt viel los. Sonntag gingen die Zentralamerikanischen Spiele hier in der Stadt los – das ist sowas wie Olympia, nur fuer die Laender von Zentralamerika – also alles zwischen Belize und Panama. Begleiten tun das Sportereignis viele Konzerte, Ausstellungen und zeitgleich findet noch das Fruehlings-Kunstfestival statt.

Naja, und bei soviel Aktivitaet in der Stadt habe ich es mir nicht nehmen lassen, mir das ein oder andere sportliche Ereignis angeschaut, den Kunsthandwerksmarkt besucht, Theaterstuecke und Konzerte, die quer durch die Stadt verteilt waren besucht. Es ist einfach eine sehr gute Stimmung in der Stadt und es macht super viel Spass, dabei zuzuschauen.
Gymnastik

Softball

Gruppe Improvisacion

Aber morgen frueh gehts weiter. Habe hier einen Deutschen kennengelernt, der beim Earth Charter Projekt (http://www.earthcharterinaction.org) als Praktikant arbeitet und zufaellig eh morgen mit einer Gruppe in Richtung Regenwald unterwegs ist. Und da bin ich dabei. Ich bin gespannt auf Schlangen, Spinnen (also eher nicht) und grosse Papageien, Schmetterlinge usw. (also das auf jeden Fall gerne).

Weitere Erkenntnisse und Fakten (Hoerensagen), die ich so gewonnen/bekommen habe:

  • Das Essen ist sehr fleischhaltig. Reis mit Huehnchen zaehlt hier zu den vegetarischen Gerichten. So richtig vegetarisch ist wohl nur reines Gemuese, oder man macht sich seinen Salat.
  • Das Land ist extrem entwickelt. Also wer sich so ein armes mittelamerikanisches Land vorgestellt hat, ist hier falsch. Das sieht man insbesondere am Preisniveau. Das ist gut mit Europa zu vergleichen. Hier scheinen auch viele Leute recht gut zu verdienen – 85% gehoeren zur Mittelschicht. Liegt wohl daran, dass Costa Rica zwar keine Ressourcen hat, aber strategisch guenstig fuer viele Technologiekonzerne liegt. Intel hat hier seinen Hauptsitz. Amazon, Microsoft etc. alle haben sich hier breit gemacht.
  • Im Land selbst gibt es sehr gutes Sozialsystem: Krankenversicherung und vor allem Rentenversicherung, die es erlaubt mit 65 bei guten weiteren Bezuegen in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen.
  • Da das Land zu den eher entwickelten gehoert, gibt es hier die gleichen Probleme, wie im alten Europa auch: geringe Geburtenraten, alternde Gesellschaft, Schwierigkeiten das Sozialsystem mit weniger Jungen aufrecht zu erhalten sowie ausufernde Proteste, wenn das Renteneintrittsalter auf 67 hochgesetzt wird – kommt einem alles doch recht bekannt vor.
  • Der amerikanische Einfluss ist nicht zu uebersehen. Gerade was die Fastfood-Ketten anbelangt gibt es hier wirklich alles. Inklusive Tacco-Bell sowie einige, die man hier noch neu erfunden hat wie Pollo Campero… Und will man hier essen wie der junge Tico (so heissen die Costa Ricaner), dann geht man in so einen Fastfood-Laden. Will man essen wie die Aelteren, dann geht man in einen Markt und es gibt Reis, Bohnen, Fleisch oder Fisch – sehr lecker und mein bevorzugtes Essen.
  • Auf Ausbildung wird hier sehr viel Wert gelegt. Schule und Universitaet ist umsonst und der Staat versucht, jedem eine Ausbildung zu ermoeglichen. Die Analphabetenrate unter den Einheimischen ist extrem gering.
  • Costa Rica hat ca. 5 Mio. Einwohner, rund die Haelfte davon lebt in und um San Jose. Und ca. ein Drittel bis die Haelfte sind Einwanderer aus Columbien und Nicaragua. Das Land hat daher mit den klassischen Integrationsproblemen zu kaempfen, wie bei uns daheim.

Falls Euch weitere Dinge zu Land und Leuten interessieren, einfach fragen ueber die Gaesteseite oder direkt eine Email an mich.

Spanisch Wort des Artikels: Agua Dulce – Warmes Getraenk aus Zuckerrohrsaft (sehr sehr lecker)

So, dann mal eine Gute Nacht.

Luxusstart meiner Low Budget Reise

So, da ist er. Der erste Eintrag aus Costa Rica – genauer gesagt: Franzoesisches Viertel in San Jose. So, wie fing alles an. Ganz gemuetlich, wie es sein soll und mit einer schoenen Ueberraschung versehen. Nach diversen Stunden im Zug, im Flugzeug und einer entspannten Nacht in Madrid – Danke Daniela (auch fuer die freundliche Genehmigung, folgendes zu veroeffentlichen) –

Icke

gings also wieder zum Flughafen, wo man mir mitteilte, dass ich ein Upgrade in die Businessklasse bekomme. Juhu, das erste Mal ueberhaupt. Gut, es war Iberia und sah aus wie original aus den 70ern, aber man wurde gut verkoestigt und hatte super viel Platz. Neben mir sass uebrigens der Fitness-Trainer der Guatemaltekischen (sagt man das so?) Fussball-Schiris, der gerade von der FIFA-Schulung zurueckkam auf der er gelernt hatte, wie die Schiris auf die WM vorzubereiten sind… Also, Brasilien 2014 kann kommen.

Und um das Bild der Luxusreise perfekt zu machen, hatte ich mich hier in Costa Rica schoen im Marriott in Alajuela, einem Vorort von San Jose, eingebucht (ok, hat nix gekostet, weil ich immer noch Punkte habe..). Aber so konnte ich den Jetlag schoen angehen und gemuetlich erste Erkundungen tun:

Unverfehlbar Alajuela
Haus in Alajuela
Schmetterling im Nationalmuseum
Flagge

Seit Sonntag lebe ich nun in der Backpacker-Welt. Habe ein super schoenes Hostel mitten in San Jose, nette Leute getroffen und tatsaechlich auch mal touristische Aktivitaeten gestartet. Gestern – Montag – ging es auf den Vulkan Irazu. Ein fruehes Aufstehen, ein Spurt zur Bushaltestelle und 2 Stunden spaeter stehe ich davor:
Irazu
Irazu
Irazu

Es ist hoch dort, ueber 3000m und weil dort oben, im Gegensatz zu hier unten – also San Jose – die Sonne scheint und nicht von unangenehmen Wolken verhangen wird – es aber kuehl und windig war, habe ich mir direkt den ersten Sonnenbrand eingefangen. Na super. Aber das war es Wert und macht Spass auf mehr. Aber hier in San Jose gibt es auch so viel zu tun und sehen und erleben – scheint Festivalsaison zu sein -, dass ich hier noch ein paar Dinge zu tun habe.

So, dass solls fuer heute erst mal zu den Aktivitaeten gewesen sein, hier als Abschluss schon mal ein paar erste Eindruecke:

  • Hier wird viel Spanisch gesprochen – und ich verstehe *yeah* und kann mich auch verstaendlich machen *doppel yeah*
  • Die Menschen sind alle sehr freundlich und ueberraschend unaufdringlich. Also man muss sich nicht staendig Fragen und Verkaufsversuchen erwehren. Sehr angenehm.
  • Ja, es gibt Armut, ja es gibt Ecken, in die man ueber Nacht lieber nicht gehen sollte, ja es ist auch an manchen Stellen schmuddelig, aber ich fuehle mich hier grundsaetzlich sehr sicher und wohl. Also viel anders ist es in Berlin irgendwie auch nicht 🙂
  • Fuer die Frankreichfans unter Euch: Die Fahne Costa Ricas wurde angeblich von der Frankreich-Fahne inspiriert. Einfach an der langen roten Kante gespiegelt und schon ists die Costa Ricanische.

Und als allerletztes:
Das Spanisch-Wort des Artikels: el coatí – der Nasenbaer
siehe hier:
Nasenbaer auf Mittagsessenssuche