Peru – ganz viele Berge und Meer

So, nach Chile gings also direkt weiter nach Peru. War ja schon ein paar mal da, diesmal sollten dann insbesondere die Berge erkundet werden. Und angefangen hats… mit einer Buspanne. Wie sollte es auch anders sein, wenn man das billigste Busunternehmen waehlt. Also zwei Stunden mitten in der Wueste gewartet, bis der Ersatzbus kam und uns alle nach Arequipa brachte.

Arequipa ist eine wunderschoene koloniale Stadt, sehr entspannt und in unglaublichem Panorama gelegen. Diverse 6000er Berge umgeben die Stadt, die aber nur auf etwas mehr als 2000m liegt und somit ein wirklich angenehmes Klima hat.

Und in meinem Hostel hab ich dann direkt auch sehr nette Menschen getroffen, hauptsaechlich Franzosen – die gerade Peru ungemein bevoelkern, keine Ahnung woran das liegt, aber es gibt wirklich viele Franzosen hier… – mit denen ich die naechsten Tage wunderbar verbringen sollte. Also zuerst die Stadt genossen und dann einen dreitaegigen Trekkingausflug in den Colca-Canyon, angeblich dem zweittiefsten weltweit…, unternommen. Dazu dann wieder mal Zelt und Schlafsack geschnappt und morgens den Bus zum bekannten Cruz del Condor – Kreuz des Kondors – genommen. Hier sind die Lebensbedingungen und Winde fuer den Kondor, ein wirklich ganz ganz grosser und erhabener Vogel, so guenstig, dass insbesondere in den Morgenstunden viele dieser Voegel ueber dieser Schlucht kreisen. Gut, wir waren erst zur Mittagszeit da, dafuer hatten wir das Cruz del Condor fuer uns ganz allein und zwei drei Exemplare kreisten immer noch. Sehr erhaben und ein perfektes Panorama fuer eine Mittagspause. Da der Bus dann aber weg war, mussten wir eben die zwei Stunden nach Cabanaconde reinlaufen. An der Strasse entlang. Ist aber kein Problem, weil dort einfach keine Autos fahren… Und so konnten wir die erste Wanderung gut geniessen, immer entlang am Rande des Colca-Canyons. Und am naechsten morgen gings dann rein in den Canyon. Wir haben uns dafuer entschieden, zuerst in die sogenannte Oase abzusteigen und dann am naechsten Tag den vermeintlich leichteren Aufstieg auf der anderen Seite anzugehen. Gute Entscheidung, aber nicht nur wegen des Aufstiegs… der war nicht ohne, sondern weil die Oase zur Mittagszeit wirklich nett ist mit planschen im Pool, aber als Ort fuer Uebernachtungen doch sehr touristisch. Da hat uns das beschauliche San Juan viel besser gefallen. Und hier gabs auch genuegend Unterkuenfte. Haette nicht mal das Zelt gebraucht, aber es schlaeft sich so gut dadrin… Und auf dem Weg nach San Juan sind wir durch schoene Landschaften und weitere kleine Doerfchen gewandert. Alles recht einfach und wir haben uns auch nur einmal verlaufen – dummerweise recht weit abwaerts, so dass wir wieder alles aufwaerts stiefeln mussten. Aber so ist das in einem Canyon. Gerade Strecke ist selten 🙂 Und alles in allem war dies ein wunderbarer Ausflug. Und vor allem sehr einfach allein zu organisieren. Die zahlreich angebotenen Touren waeren erstens teurer gewesen und zweitens nicht so entspannt.

Nach Arequipa war mein naechstes grosses Ziel Huaraz, wieder in den Bergen, aber relativ weit weg, so dass ich mich fuer ein paar Zwischenstops auf der Reise entschieden habe. Der erste Zwischenstop war in Nazca, bekannt fuer die riesigen, in den Wuestensand gezeichneten Figuren und Linien. Man kann das beste vom Himmel aus beobachten, aber diese kleinen Propellermaschinen waren einfach nix fuer mich, so habe ich mit Sabine, die auch schon im Colca Canyon dabei war, das ganze vom Boden aus beobachtet und mit Museums- und Observatoriumsbesuchen bereichert. Und auch so hat man schon viel gesehen und gelernt. Insbesondere konnte man sehen, dass man vom Standpunkt des kleinen Menschen kaum was sieht. Dazu muss man erst auf einen Huegel, oder auch nur einen etwa 10m hohen Aussichtsturm steigen, und dann werden die Figuren und Linien sehr gut sichtbar. Was fuer eine Fantasie und Ausdauer muss dann die Deutsche Maria Reiche gehabt haben, die ueber 40 Jahre ihres Lebens der Entdeckung der Figuren und Linien gewidmet hat, und das alles von einer kleinen Standleiter aus… ganz ohne Satelliten, Flugzeuge und so. Und wie muessen erst die Erschaffer dieser Figuren und Linien gearbeitet haben? Man munkelt, sie haetten sowas wie einen Heissluftballon gehabt, aber man weiss nix genaues nicht. Und auch, was die Linien zu bedeuten haben, welche Bedeutung den Figuren, wie dem Wal (in der Wueste!!), dem Affen, der Spinne, dem Baum und der Figur mit zwei riesigen Haenden und den weiteren Figuren zuzuschreiben ist, alles unklar. Man munkelt es hat mit Wasser (essenziell zum Ueberleben) oder auch astrologischen Konstellationen zu tun. Aber beides kann weder bewiesen noch widerlegt werden. Dies war ein sehr spannender Ausflug in eine der vielen Kulturen, die Peru vor Jahrhunderten belebt haben.

Danach gings dann an die Kueste, nach Paracas. Hier gibts eine Naturreserve sowie Inseln mit den diversesten Wassertieren. Ich durfte wieder einmal Pinguine sehen 🙂 Und Delfine, die im Wasser planschen, ganz viele Toelpel, aber diesmal ohne blaue Fuesse, sowie Seeloewen. Und in der Naturreserve, an einem Aussichtspunkt, an dem man eigentlich die Kuestenformation beobachtet, zeigte sich ein… Wal!!! Es ist noch frueh in der Walsaison, aber der hatte sich eben schon auf den Weg nach Sueden gemacht und ein kleines Paeuschen in der Bucht von Paracas eingelegt. Oh wie schoen. Ich mag Tiere gucken, was kann ich tun.

Und danach gings dann aber wirklich nach Huaraz, zurueck in die erstaunliche Bergwelt Perus. Hier hatte ich nun 2 Wochen Zeit um zu entspannen, den Besuch meine Cousine und Grosscousine vorzubereiten und noch ein paar wunderbare Ausfluege in die Berge und auch die kleinen Doerfchen rundherum zu unternehmen. Und auch hier gibts wieder Kultur. Die Chavin, die bis vor ca 800 Jahren dort lebten, haben einige interessante Ruinen und Kunstwerke hinterlassen.

Die Gegend um Huaraz eignet sich hervorragend zum Trekken. Viele wunderbare Wanderwege, kurz und lang. Berge, Gipfel (kann man auch besteigen, muss man aber nicht 🙂 ), Taeler und Lagunen sind touristisch erschlossen und einfach erreichbar. Ich habe die bekannte Lagune 69 erklommen, immerhin auf ueber 4000m, auch als Einstieg auf einen laengeren Trek in der Hoehe. Und der ging dann mit 8 weiteren Leuten aus dem Hostel ins Santa Cruz Tal. Drei Tage/ zwei Naechte durch gruene Taeler, ueber steinige Pfade, hoch auf 4800m ueber den Pass Punta Union und wieder zurueck ueber gruene Wiesen, und immer vorbei an den hoechsten, schneebedeckten Gipfeln. Einfach atemberaubend – auch wiedermal wegen der Hoehe. Aber gut, das wars dann jetzt auch erst mal mit hohen Hoehen. Denn wieder mal musste ich feststellen, dass mein Koerper es nicht mag, auf 4000m zu naechtigen. Kurzausfluege sind total ok, aber ueber Nacht sagt er einfach, dass er das nicht mag. Nicht dolle, aber man merkt es doch. Aber es war trotzdem schoen. Und dieses Erlebnis in einer guten Gruppe zu erleben, wo gemeinsam gekocht, gegessen, abends Karten gespielt wird etc ist schon etwas sehr schoenes. Diese kurzen aber intensiven Bekanntschaften mit Menschen aus allen Teilen der Welt ist eben auch ein ganz wichtiger und spannender Teil meiner Reise, den ich nicht missen moechte.

So, und nun bin ich in Lima, und Cousine und Grosscousine sind gestern angekomen. Und nun werden wir 3 Wochen durch Peru und Ecuador reisen gemeinsam. Das Tempo wird etwas hoeher sein, als ich das so gewohnt bin, aber ich bin sicher, es wird grandios. Schliessich habe ich viele der Orte, die wir besuchen wollen, auf dem Weg in den Sueden vor 8 Monaten (ist der Wahnsinn, wie die Zeit vergeht) auch noch nicht gesehen.
Ich bin dann also erst mal beschaeftigt. Man hoert sich danach dann wieder.

Der Norden Chiles

So, hier kommt der naechste Nachtrag ueber meine kurze  aber wunderbare Zeit im Norden Chiles. Hauptziel war San Pedro de Atacama, aber dass es da so viel mehr wunderbare Orte gibt, hat mich positiv ueberrascht.
Los gings in Iquique. Die Stadt wurde vor ca 4 Monaten von einem starken Erdbeben durchgeruettelt, viele Menschen verloren ihre Haeuser, einige starben. Der befuerchtete Tsunami blieb aus, der haette die Stadt wohl so sehr zerstoert, dass man das Zentrum wohl nicht wiedererkannt haette. Und das Zentrum ist wirklich nett. Ein schoener Zentralplatz und alles sehr entspannt. Spaziergaenge an der Strandpromenade rundeten das Bild einer sehr entspannten Stadt ab. Und das viele und gute Essen, mit Bestandteilen hauptsaechlich aus dem Meer, rundeten das Bild ab.

Und dann San Pedro de Atacama, Ausgangspunkt fuer Touren ins Mondtal, zu Geysieren, einen salzhaltigen See, in dem man fliegen kann, und vielen weiteren Lagunen. Und da gerade Feriensaison fuer Chilenen war, gabs auch ganz viele nette Begegnungen und sogar Wiedersehen. Kurz nach der Ankunft morgens traf ich auf der Suche nach Unterkunft auf Rodriguo, Jorge, Eve und Sandra. Und weil auch sie Unterkunft suchten, schlossen wir uns zusammen. Zu fuenft kann man besser verhandeln als zu viert oder gar allein, insbesondere auch fuer die Touren, die wir buchen wollten. Zimmer war schnell gefunden, sogar zu akzeptablem Preis. Und fuer die Touren gabs auch ein guenstiges Kombiangebot. Und da standen wir dann am selben Nachmittag in der Agentur und wollten zum Salzsee, und der kleine Sandsturm im Dorf hat uns schon fragen lassen, ob es denn so angenehm sei zu baden mit dem ganzen Sand… da wurde uns dann auch schon mitgeteilt, dass alle Touren abgesagt sind. Gut, dann wird eben lecker gekocht und der Salzsee auf den naechsten Tag verschoben. Alles ganz entspannt in San Pedro. Und am Abend kamen auch noch Gabriel und Roman in San Pedro an, die zufaellig recht spontan auch ein paar Urlaubstage dort geplant hatten. Gabriel und Roman kenn ich aus dem Nationalpark Torres del Peine. Und als ich danach in Santiago war, habe ich auch Gabriel wieder getroffen, und nun wieder ganz im Norden. Zufaelle gibts auf dieser Welt. Jedenfalls haben wir die Abende in einer Bar mit viel Lifemusik und gutem Essen verbracht, die Tage bei Ausfluegen zu den Lagunen, Seen, in bergigere Regionen und natuerlich zu den Geysieren, die mir persoenlich am besten gefallen haben. Auf einer recht grossen Flaeche sprudelte, dampfte und blubberte es an allen Ecken und in vielen Blautoenen. Gerade zum Sonnenaufgang ein sehr faszinierendes Bild. Der Salzsee, das Mondtal und die Lagune, die die Berge spiegelt, waren natuerlich auch sehr interessant und huebsch anzusehen. Und im Salzsee habe ich mich wieder mal ueberwunden und bin ins eiskalte Wasser, um den Schwebeeffekt auszuprobieren, kurz, sehr kurz… und ja, man schwebt wirklich auf dem Wasser.



Und weil Roman und Gabriel mit Auto da waren und nach Antofagasta aufbrachen, bin ich doch mit. Antofagasta war zwar nicht geplant, aber Plaene sind da um geaendert zu werden. Und es hat sich gelohnt. Recht spaet abends angekommen, gab uns ein Freund von Gabriel noch eine naechtliche Stadtfuehrung um ein paar erste Eindruecke zu sammeln. Diese wurden dann tags drauf bei wunderbarem Wetter vertieft. Die Portada ist das Wahrzeichen Antofagasta und wirklich schoen anzusehen. Ein Felstor, den Wellen des Ozeans ausgesetzt. Die Wueste im Hintergrund… sehr schoen. Und auch die Innenstadt hat ein sehr angenehmes Stadtgefuehl vermittelt. Aber bislang war das ja in Chile ueberall der Fall. Ich muss also Gabriel und Roman sehr danken. Die Planaenderung war ein voller Erfolg.

Mein letztes Ziel in Chile hiess Arica. Als Stadt soll es ganz nett sein, und mit dem hoechstgelegenen See und einem Naturschutzgebiet in der Naehe auf jeden Fall einen Stop wert, so sagte man mir. Und so war es auch. Arica, kleiner und gemuetlicher noch als Antofagasta und Iquique, ebenfalls am Meer gelegen, hat ebenso eine wunderbare Innenstadt und viele freundliche Menschen zu bieten. Fuer den Nationalpark habe ich mir faulerweise eine Tagestour gegoennt, statt alles selbst zu organisieren. Von Null auf 4300m und wieder zurueck durch wundervolle gruene Taeler (keine Selbstverstaendlichkeit, denn Wueste herrscht vor), durch unwirkliche Ortschaften an unwirtlichen Orten, vorbei an schneebedeckten Vulkanen und natuerlich dem See, der tatsaechlich eine recht anstaendige Groesse hat. Ein anstrengender Tag, der sich aber voll gelohnt hat.

Und weils so anstrengend war, wurde erst mal ausgeruht fuer einen Tag um dann das Abenteuer Peru, diesmal etwas intensiver, anzugehen. Aber dazu dann mehr im naechsten Artikel in Baelde.

Bolivien im Schnelldurchlauf

Und das ist nicht nur weil ich mich hier und heute kurzhalten will, sondern auch, weil ich einfach recht schnell gereist bin. Auch ein Grund, warum der Blog wieder mal so unaktuell ist. Aber dafuer wird sich ab jetzt nicht mehr entschuldigt. Es ist halt so, dass ich mit Reisen beschaeftigt bin und eher wenig Lust darauf habe, stundenlang in Internetcafes rumzusitzen oder aufm Smartphone rumzutippen.

Also wo waren wir stehen geblieben. Entspannen in Copacabana. Das habe ich ausfuehrlich getan. Und dann bin ich mit Hostelbekannten auf die Isla del Sol, anheimeliche Insel mit touristischer Infrastruktur im Titicacasee gelegen. Die Auswahl fiel auf die Nordseite, die mit einem Strand glaenzt. Und da die Insel recht klein ist, kann man sie auch gut gaenzlich zu fuss erkunden. Da gibts die Inkaruinen etwas abseits im Norden, ein alter Pfad ueber die Insel und zwei weitere Doerfchen. Die Insel und gerade der Strand im Norden ist traumhaft, aber der Aufenthalt wurde mir etwas verleidet. Und zwar scheinen die drei Doerfchen auf der Insel sich nicht ausstehen zu koennen, Neid weil der eine mehr Touristen abbekommt als der andere scheint es da auch zu geben. Jedenfalls will jedes Doerfchen was in die Kaffeekasse bekommen und laesst Eintritt bezahlen. Beim ersten mal denkt man noch, gut soll ja auch die gesamte Community was davon haben, es sagt einem aber keiner, dass wenn man den Weg dann weitergeht, bald der naechste steht und abkassiert, weil man ja ins naechste Dorf gewechselt ist. Und so zahlt man 30Bolivianos nur fuers rumlaufen. Zum Vergleich, mein schickes Einzelzimmer auf der Insel hat 18Bolivianos gekostet… Aber die Insel ist schon schoen, und ich habs mir nicht nehmen lassen, auch im See zu baden. Gut, eher reinlaufen, untertauchen und vor Kaelte zitternd wieder rausrennen. Aber wann badet man schon mal im hoechstgelegenen navigierbarem See der Welt.

Zurueck von der Insel gings mit meinen neuen Kumpels auch direkt zurueck nach La Paz, um dort am naechsten Tag einen Ausflug zu den Ruinen von Tiwanuaku zu machen, der ehemaligen Hauptstadt des gleichnamigen Volkes, das vor etwa 6000 Jahren ihren Ursprung dort hatte, und dann vor den Inkas als Reich an Bedeutung verlor. Eine heilige Staette in Pyramidenform, weiter Tempelanlagen und das beruehmte Sonnentor sind in verhaeltnismaessig gutem Zustand anzusehen. Sehr spannend.

Weiter aus La Paz gings nach Coroico. Hauptsaechlich ist der Ort bekannt, weil er bis vor einigen Jahren nur ueber eine einspurige, an den Abhaengen der Berge langfuehrenden Strasse – der sogenannten Todesstrasse (Death Road) – zu erreichen gewesen ist. Und seit geraumer Zeit ist es ein Vergnuegen fuer Touristen eben jene Todesstrasse mit dem Mountainbike herabzufahre. Ist nun gar nicht meins, obwohl die Strecke als Wanderung auf meine Liste fuers naechste Mal Bolivien gekommen ist. Jedenfalls hat Coroico als Dorf auch einiges zu bieten. Es liegt tiefer und naeher am Dschungel, so dass das Klima angenehm warm und mit einer gewissen Luftfeuchtigkeit versehen ist. Eine wirklich nette Abwechslung nach all der staubtrockenen Luft in der Hoehe. Und man kann Wanderungen zu Wasserfaellen unternehmen, die die dschungelhaften Abhaenge herunterfallen. Und wie wir da so langlaufen durch die Pampa, wir haben den eher abenteuerlichen Weg gewaehlt, und darueber diskutieren, wie laut wohl jeder kreischen wuerde, saehen wir eine Schlange (wohlgemerkt 3Maenner und ich), ist es wohl passiert. Ich hab nix gesehen, aber mein Hintermann Andre verschluckt sich sehr laut an seiner Mandarine und erklaert uns dann, dass ich wohl gerade auf eine Schlange getreten bin… aber ich war wohl schnellen Schritten unterwegs und die Schlange so perplex, dass sie den Moment der freiwerdung benutzt hat um sich direkt zu verkriechen. Ich hab dann – wenn auch zu spaet – ein bisschen rumgekreischt und jeden weiteren Schritt aeusserst vorsichtig getaetigt. Mir laeufts jetzt noch kalt den Ruecken runter, wenn ich dran denke. Also nix mehr mit in die Natur. Aber das Dorf selbst war auch absolut besuchenswert. Sehr entspannt und mit ner guten Mischung aus Einheimischen und Zugezogenen.

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Aber da es ja noch mehr zu sehen gab in Bolivien, gings direkt weiter. Wieder ueber La Paz ins Doerfchen Sorata. Unglaublich idyllisch am Berghang gelegen mit Blick ins tiefe Tal mit Fluss und ueber sich majestaetisch die Schneebedeckten Berge erhebend. Hier habe ich einen wunderbaren Campingplatz direkt am Fluss gefunden – das heisst, wenn man was beim Einkauf vergessen hatte, musste man 20 Minuten wieder steil Bergauf zum Dorfzentrum – mit zwei netten Argentiniern und zwei Franzoesinnen als Mitcamper. Jeden Abend gabs Lagerfeuer und tagsueber wurde ganz entspannt die Gegend, unter anderem eine recht tiefe Hoehle mit See drin, erkundet. Ein wirklich empfehlenswerter Ort.

Das naechste Ziel hiess Cochabamba, eine groessere Stadt, die gutes Essen und Nationalparks in der Naehe versprach. War jetzt nicht so meine Stadt, auch weil ich das/ein Essen dort nicht ganz so gut vertragen hab. Also direkt nach der Besserung zum Nationalpark Torotoro… hier sollten sie endlich sein, die Dinosaurier. Und da waren sie auch. Eindeutige Fussabdruecke, wo man auch hinsah in unglaublicher Landschaft. Die Erdplatten sind hier so krass aufgebrochen und haben sich aufgestellt, dass man auch Meeresbodenforschung mit den ganzen Fossolien ausm Wasser betreiben kann dort. Und Hoehlen gibts auch. Und zufaellig habe ich dort auch Hugo und Alexandre wiedergetroffen, mit denen ich schon von Potosi nach La Paz, nicht ganz rauf auf diesen hohen Berg und zurueck bin. Die Reisewelt ist doch gar nicht so gross.

Und von Torotoro sollte es eigentlich ueber Cochabamba nach Chile gehen ohne weiteren grossen Aufenthalt. Aber da haben mir ein paar Boesewichte einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Jedenfalls sind Kamera, Telefon und etwas Geld jetzt irgendwo in Cochabamba und nicht mehr bei mir. Dumm gelaufen und auch selber schuld, wenn man vergisst dass nicht jeder nett ist und man nicht immer vertrauen soll. Jedenfalls war mir an dem Tag nicht mehr nach Weiterreise, sondern mich erstmal ins Hotelzimmer verzogen und Chile auf den naechsten Tag verschoben.
Gut, jetzt habe ich also noch weniger Geburtstage und gar keine Adressen und Telefonnummern mehr. Bilder der Kamera hatte ich direkt vor Torotoro abgespeichert, sind jetzt aber auf der anderen SD Karte und da komm ich mitm Smartphone nicht ran. Daher, und weil wohl irgendwas am Blog veraendert wurde, dass man vom Smartphone (billigteil in Bolivien neu erstanden) diesmal kaum
oder keine Photos sieht. Das sehe ich dann wohl erst, wenn ich den Artikel abschicke.

Ach ja, und da das ganze zwei Wochen her ist und ich inzwischen schon in Peru bin, seid ihr immer noch nicht aufm neuesten Stand, aber der Rest muss warten. Morgen geh ich erst mal fuer 4 Tage in den Colca Canyon wandern.

Mir gehts gut und das Reisen geht weiter, also bitte keine Sorgen machen!