Nachtrag: Venezuela – und nur zwei Wochen Zeit

So, hier wie nun angekuendigt der Bericht zu meinen leider nur zwei Wochen in Venezuela. So, da war ich nun in Venezuela und hatte so keinen Schimmer was man in dem Land so macht. Reisefuehrer hatte ich nicht. Also habe ich beschlossen, erst mal meine Bekanntschaften zu besuchen. Also in die touristisch eher nicht so bekannte Stadt Valencia zu Raul. Der hat mich dann auch direkt vom Bus abgeholt und die naechsten 48 Stunden hatte ich einen persoenlichen Guide samt Wohnung und Familienanhang, so dass es an mir nichts fehlte. Valencia ist das Industriezentrum Venezuelas. Nun ja, da es nicht mehr viel Industrie gab und eigentlich nie gegeben hatte, aber zumindest gab es mal Importe, gab es viele leerstehende Autohaeuser, hauptsaechlich Chrysler, und sonst nicht viel. Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen hat die Stadt mich sehr ueberrascht. Sehr sauber, sehr freundliche Menschen, viel Wald und Berge aussenrum, sehr viel Geschichte in der Naehe und der Strand ist auch nicht weit. Ganz abgesehen davon war es wunderbar warm.

Also zur Geschichte: Simon Bolivar, wir haben schon von ihm gehoert, hat eine der Hauptschlachten, die zur Befreiung des venezolanischen Gebiets beitrugen, ganz in der Naehe der Stadt gekaempft. Auf dem Campo Carabobo sind viele Menschen gestorben, und zu den Zeiten regelrecht niedergemetzelt worden. Aber es hat sich gelohnt und Venezuela wurde von den spanischen Herrschern befreit und durfte fortan selbst ueber sich herrschen. Und als Erinnerung hat man an jener Stelle ein Denkmal gebaut, an dem heute auch noch taeglich mit einer Wachabloesung den vielen gestorbenen unbekannten Soldaten gedacht wird. Sehr beeindruckend das ganze, denn es ist ein wirklich grosses Gelaende des Gedenkens, inkl eines kleinen Museums.

Und nach so viel Kultur gings erst mal in einen gemuetlichen kleinen Ort am Meer – Puerto Cabello. Hier gibt es eine Festung im Meer, eine in den Bergen, eine wunderschoene Altstadt, aber keine Touristen. Ein Jammerspiel ist es, sich das anzusehen. Aber leider gilt Venezuela als gefaehrliches Reiseland. Dem kann ich nur sagen, dass ich mich in keiner Weise gefaehrdet gefuehlt habe, also nicht mehr und nicht weniger als in anderen Laendern Suedamerikas.

Und wo wir schon mal am Meer waren, sind wir dann auch gleich noch an den Strand. Das Meerwasser ist – sagen wir – warm. Also von Erfrischung keine Spur. Aber es gab da noch einen Fluss, der aus dem Landesinneren ins Meer abfloss. Und der war zumindest etwas erfrischender. Aber auch ohne erfrischendes Bad war es ein Traumstrand. Und man sagte mir, Venezuela haette noch sooo viel mehr davon. Beim naechsten Mal dann, ich hatte ja nur zwei Wochen Zeit…

Aber ich habe mir zumindest die Zeit genommen, gut zu Essen. Raul und sein Kumpel haben sichergestellt, dass ich auch wirklich jede Spezialitaet probiere, die typisch venezolanisch ist. Und man kann sagen: sehr lecker!!!

Danach gings dann in die Hauptstadt Caracas zu Daniel und seiner Familie. Caracas wird in vielen Reiseforen als gefaehrlich und mit wenig touristischen Highlights beschrieben. Ich habe einen ganz anderen Eindruck gehabt. Eine wunderschoene, saubere Stadt, reich an Kultur, Geschichte, Orten zum Flanieren und zum einfach mal in die Natur kommen, mitten in der Stadt. Gut, die Statistiken, die es als eine der Staedte mit den hoechsten Mordraten hinstellen, werden schon nicht luegen. Aber wieviele der Morde finden nun mitten am Tag, mitten im Zentrum und ausgerechnet an Touristen statt? Nicht viele jedenfalls, und so konnte ich dort 3 wunderbare Tage geniessen. Daniel, seine Frau Maye und sein Sohn Gabriel haben mich herzlich aufgenommen, sogar die Arbeit fuer mich geschwaenzt (also Daniel) und mir alles gezeigt, was Caracas so zu bieten hat. Hier moechte ich unbedingt das Simon Bolivar Museum sowie das Geburtshaus Simon Bolivars erwaehnen. Abgesehen davon, dass alles umsonst ist, sind die Ausstellungen sehr gut aufgearbeitet und man lernt enorm viel ueber die ja nicht einfachen Zeitablaeufe und Orte der ganzen Schlachten, die zur Befreiung von nicht weniger als 4 Laendern Suedamerikas von der Herrschaft der Spanier gefuehrt haben. Naja, spanisch sollte man lesen koennen, aber auch so sicher eins der Highlights in Caracas selbst. Und wie sollte es anders sein, ich hatte die ganzen Tage dort wieder einmal eine gute Zeit.


Danach wollte ich eigentlich in die Berge nach Merida. Aber wie das in Venezuela so ist, es gab an diesem Tag keine Busse dorthin… Also kurz umdisponiert und ein Busticket nach Coro gekauft. Das ist eine der aeltesten Staedte Venezuelas mit historischem Stadtkern (Unesco Weltkulturerbe) und grossen Sandduenen aussenrum. Und auch hier wieder: wunderschoener Ort, der touristisch sehr schoen ist, die Infrastruktur ist da (d.h. in Venezuela, dass noch nicht alle Hotels und Hostels dicht gemacht haben und hin und wieder auch mal ein paar Restaurants auf sind… man soll ja nicht zu viel erwarten), ABER: keine Touristen. Nun gut, hier habe ich zumindest ein paar einheimische Touristen getroffen.

Aber nach Coro gings dann nach Merida. Diesmal hatte ich Glueck, der Bus fuhr. Aber das erfuhr man erst, nachdem man zwei Stunden morgens am Ticketschalter angestanden hatte, um, falls er faehrt, auch eine Chance zu haben, mitzukommen. Jedenfalls hatte ich eine entspannte Nachtfahrt nach Merida und kam frisch morgens dort an. Die Stadt war groesser, als ich mir vorgestellt hatte, es war geschaeftig, viel geschaeftiger, als ich das bisher so gesehen hatte, das historische Zentrum war – und hier war ich wirklich ueberrascht – nicht nur voll mit Laeden, in denen es waren gab, sondern auch mit internationalen Touristen. Dafuer gabs das Einzelzimmer im Hostel so guenstig wie niemals zuvor: ganze 250 Bolivares habe ich bezahlt, sprich weniger als 2Euro. Also auch hier kaempfte man noch um jeden Gast. Und Merida ist auch eine schoene Stadt mit guter Stimmung und wunderbarer Natur aussenrum. Die zwei Hauptattraktionen: die laengste Seilbahn der Welt und ein Eisladen mit etwa 200 Sorten Eis, darunter Spezialitaeten wie Geschmack Reis mit Huehnchen, waren leider geschlossen wegen Reparatur (die Seilbahn seit etwa 2005) bzw. Urlaub. Aber es gab dennoch viel zu sehen und mit den anderen Gaesten im Hostel (sowohl Auslaender als auch Venezolaner) hatte ich eine wunderbare Zeit. Eins der Highlights war ein Ausflug um das Phaenomen der Catatumbo Gewitter zu beobachten. Im suedlichen Teil des Maracaibo Sees, an der Muending des Catatumbo Flusses gibt es an 150 bis 300 Tagen im Jahr (je nachdem welcher Quelle man nun glauben kann) des Nachtens ein Feuerwerk an Blitzen. Einer nach dem anderen oder mehrere gleichzeitig erhellen den Nachthimmel. Es wird gesagt, dies ist der Ort mit den meisten Blitzen weltweit. Wenn ihr mal googelt, findet ihr Fotos, die euch staunen lassen werden. Ach ja, und das ganze findet ohne die bei uns dazugehoerigen Donner statt. Jedenfalls wollte ich das auch sehen und bin mit Bayron aus dem Hostel zu einer Tour aufgebrochen. Allein die Anfahrt war wunderschoen. Nur war es dummerweise sehr bedeckt in der Nacht, so dass wir zwar Leuchten sehen konnten, aber die Blitze direkt jetzt nicht. Das war etwas schade, aber die Fahrt selbst und auch die Nacht mittem im See in einem Haus auf Stelzen waren wunderbar.


Und danach ging es dann schon wieder nach Kolumbien. Musste ja schliesslich meinen Flug erwischen. Und um hier noch mal etwas ueber den Grenzuebergang zu sagen, denn dort gibt es enorm viele Horrorgeschichten im Internet zu lesen: Ich habe sowohl in der Hin- als auch in der Rueckrichtung den Grenzuebergang Cucuta-San Antonio genommen, und er ist einfach zu meistern und ich hab mich an keiner Stelle unsicher und unwohl gefuehlt. Ist etwas komplizierter, da die Migrationsbehoerden relativ weit auseinander liegen, aber nichts, was man nicht meistern kann.

Und in Venezuela gibts noch mindestens den Angelfall, den hoechsten Wasserfall der Erde, sowie ein paar weitere Nationalparks im Osten mit unglaublicher Landschaft, die ich eigentlich noch sehen moechte. Das muss dann beim naechsten Mal…

„Volltanken, bitte.“ – „Macht 3cents“

So oder aehnlich spielt sich diese Szene jeden Tag 1000fach in Venezuela ab. Wenn es denn Benzin gibt… in einem Land mit unglaublichen Erdoelvorkommen… Und schon sind wir mitten drin in den alltaeglichen Widerspruechen in diesem unglaublich faszinierenden Land. Heute will ich nur kurz ein paar der taeglichen Herausforderungen der Venezolaner mit euch teilen.
Kurz zur Einfuehrung. Seit geraumen Jahren regiert die Linke, die mit Chavez einen starken aber sehr eigensinnigen Fuehrer hatte. Seit seinem Tod und nach den Neuwahlen vor etwas mehr als einem Jahr heisst der Chef Maduro. Die Wahl war ueberschattet von Gewalt und Ausschreitungen der Befuerworter und Gegner. Die Wahl selbst ging auch recht knapp aus. Das Land ist gespalten. Die hauptsaechlich aermere Bevoelkerung waehlt links, Mittelschicht, Unternehmer etc die Opposition.
Der ganze Wahnsinn faengt beim Wechselkurs an. Offiziell liegt der bei 12 Bolivares fuer 1 Dollar… auf dem illegalen Schwarzmarkt, der allerdings den wahren Wert der Waehrung abbildet, gibt es 100 Bolivares fuer 1 Dollar – und mit dem Umtauschkurs kann man als Auslaender sehr guenstig, aber auch nicht spottbillig durch Venezuela reisen. Daneben gibt es diverse kuenstliche Waehrungskurse, die die Regierung fuer ihre Buerger fuer den Import bestimmter Produkte zur Verfuegung stellt: z.B. 6:1 fuer den Kauf von Lebensmitteln. 50:1 fuer touristische Unternehmungen etc. Und fuer jede Transaktion gibt es Hoechstgrenzen. Und man muss auch erst mal die Erlaubnis bekommen, seine recht nutzlosen Bolivars in Dollar umzutauschen. Etwas verworren und ich hab nicht wirklich durchgesehen. Und das ganze betrifft nicht nur Privatpersonen sondern alle Unternehmen.
So kommt es, dass es zwar massenhaft Autohaeuser gibt, aber alle sind leer. Es fehlt die Genemigung, Bolivares in Dollar zu tauschen und damit neue Autos zu importieren. Fuer den Autokauf (neu) selbst gibts lange Wartelisten. Das wiederrum erhoeht unglaublich die Preise fuer Gebrauchtwagen. Mit jedem Tag werden sie mehr Wert, und zwar auch Inflationsbereinigt… (davon kann man in Deutschland nur traeumen).
Der naechste Wahnsinn sind die Supermaerkte, deren es reichlich gibt. Nur gibts eben nicht alles ueberall. Und die guenstigsten Preise gibts nur in den staatlichen, und da stehen laaaaange Schlangen. Jeden Tag. Genau wie in Apotheken. Manche Dinge, wie zum Beispiel Fleisch, sind nicht immer einfach zu bekommen. Da muss man schon etwas rumlaufen.
Hier mal ein paar Beispiele fuer Preise. Macht euch mal den Spass, das zum offiziellen und Schwarzmarktkurs umzurechnen. Einfaches Zimmer in einer Herberge zwischen 250 und 600 Bolivares. Eine Mittagsmahlzeit 100-200 Bolivares. Metroticket in Caracas 1,50 Bolivares. Frisch gepresster Orangensaft auf der Strasse 25 Bolivares. Busfahrt von 8 Stunden mit besserer Gesellschaft: 400-600 Bolivares. Liter Benzin ca. 0,5 Bolivares.

Und da sind wir beim in Venezuela allueberschattenden Thema Erdoel. So reich das Land ab Erdoel ist, so viel hat es danit zu kaempfen. Trotz Erdoel gibt es oft lange Schlangen an den Tankstellen – gut, der Venezolaner an sich arbeitet auch gern langsan. Manchmal auch gar kein Benzin. Denn das Land verfuegt kaum ueber Raffinerien. Das erledigt Brasilien fuer die Venezolaner. Und laesst es sich fuerstlich vergueten. Und im Grenzgebiet zu Kolumbien gibt es einen grossen Benzinschmuggel – der Preisunterschied ist einfach zu verlockend.
Nun mag man sich auch fragen, warum der Benzinpreis sooo laecherlich gering ist: es ist ein subventioniertes Gut, klar, und seit etwa 30 Jahren hat sich der Preis nicht veraendert. Und das liegt – interessanterweise – an der Korruption. Jeder Versuch der Politiker, den Preis anzuheben endet in enormen Protesten des Volkes und da laesst man es lieber bleiben. Nun sollte man denken, dass bei den hohen Lebenshaltungskosten der Venezolaner an sich bei vielem auf die Strasse gehen sollte, warum also nun beim Benzin, das so spottbillig ist? Ganz einfach. Erdoel ist in Staatsbesitz und am Verkauf, also auch am Verkauf des Benzins, verdient nur einer, der Staat. Und je mehr in die Staatskasse kommt, desto mehr ist da, woraus sich der korrupte Politiker bedienen kann. Also verweigert das Volk dem Staat, die Staatskasse weiter aufzufuellen und entsprechend weiter leer zu raeumen. So einfach 🙂
Wie ihr seht, das Land hat mit vielen Unwaegbarkeiten zu kaempfen. Aber es ist dennoch einen Besuch wert, denn die Menschen sind unglaublich freundlich und offen. Und im naechsten Artikel in Kuerze gibts dann Fotos und meine eigentlichen Erlebnisse.
Bis dahin.

Wachsende Pflaenzchen!!

So, eine Woche Sprachkurs in Quito war ja recht erlebnislos. Jedoch nicht so ganz. Ein Pflaenzchen wurde gepflanzt und wuchs und wuchs und wuchs…. Das Hostel war voll mit Venezolanern. Und die sprachen von ihrem Land,  den vielen Problemen, mit denen Venezuela kaempft, aber auch von der Schoenheit der Straende, Berge, Staedte, Waelder, Freundlichkeit der Menschen… wie gesagt, das Pflaenzchen wuchs und wuchs und wuchs… Aber nach einer Woche in Quito musste ich mich ja auch mal weiter bewegen, obwohl Quito eine wirklich schoene Stadt ist, die viel zu bieten hat. Jedenfalls sollte es auch wieder etwas waermer und auf jeden Fall regenaermer werden. Auf ging es nach Mindo. Weniger als drei Busstunden entfernt und doch ein Wechsel wie Tag und Nacht. Es wurde warm und schwuel und ich befand mich wieder mal in Regenwaldartiger Umgebung. Im Bus zwei nette deutsche getroffen, die auch gleich von einem netten Hostel wussten. Also mit hin und wieder mal ein schoenes Zimmer mit hervorragender Aussicht zum Schnaeppchenpreis bekommen. Und am naechsten morgen das Highlight: Vogelbeobachtungstour. Marcelo, erfahrener Vogelguide wanderte mit uns gute 5 Stunden durch den Wald und wir sahen viele bunte Voegel. Mein Favorit sind ja immer wieder die Tucane. Und die zeigten sich ausfuehrlichst. In 4 verschiedenen Arten. Ein Traum. Da konnte ich ganz gut ueber die eine Schlange hinwegsehen, die eigentlich gar nicht haette da sein sollen: „Nein, Schlangen sieht man nicht…“

Den Rest des Tages regnete es leider sehr und unaufhoerlich. Aber auch mit Regen konnte man sehr sehr gut entspannen und geniessen. Aber das Pflaenzchen wuchs und wuchs und wuchs… Also Entschluss gefasst, erst mal Richtung Kolumbien zu fahren, da regnets hoffentlich weniger und man kann besser organisieren… Ziel sollte Cali sein, Hauptstadt des Salsas… jetzt nicht unbedingt meins aber die Stadt sollte ja auch schoen sein. Und um den weiten Weg etwas aufzulockern, habe ich einen Zwischenstopp in Tulcan, an der Grenze, eingelegt, das mit einem eher ungewoehnlichen, wunderschoenen Friedhof aufwarten kann. Und wenn einen die Dinge immer noch ueberraschen koennen, erstaunen, beeindrucken, dann mach ich doch irgendwas richtig :-).

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Nach ewigen Busfahrten bin ich aber doch mal in Cali eingetroffen. Und es gab kein Regen und eine interessante, moderne Stadt zu erleben… mit schoenen Kirchen, einem wirklich guten Zoo und spannenden neuen Bekanntschaften im Hostel.
Und das Pflaenzchen wurde zyr Pflanze… und nach ein paar Informationseinkuenften, einem Flugkauf, der Dank der Voucher, die wir fuer die ewige Verspaetung fuer den Flug nach Trujillo erhalten haben, sehr guenstig war, ein paar weiteren Recherchen und Mitteilung an meine venezolanischen Bekannten bluehte das Pflaenzchen auf und ich machte mich auf den Weg nach Venezuela 🙂 und da bin ich nun, fuehl mich wie immer sauwohl und geniesse.

So, und weil Internet und vor allem Internet mit richtigem Computer nicht immer und ueberall ist, bleibt es hier bei nur einem Bild. Der Rest wird nachgeholt.
Bis denne.

Reisen in Familie

So. Da waren sie also endlich da, meine Cousine und Kleincousine. So lange haben wir darueber gechattet, grobe Plaene gemacht, weitere Ideen gesponnen, Packtricks ausgetauscht… und nun endlich wars soweit. Und ich will schon am Anfang verraten, dass es sehr schoene drei Wochen waren.

Jedenfalls, weil es eben nur drei Wochen waren und wir uns recht viel vorgenommen hatten und in Peru die absolute Hochsaison herrschte, habe ich ganz entgegen meiner sonstigen Vorgehensweise diesmal doch etwas geplant. Bus nach Cusco, sowie Zugtickets und Eintrittskarten fuer Machu Picchu
waren alle gekauft. Also gings nach einem kurzen Stadtbummel in Lima auf zur ersten Langstrecke. 24 Stunden Busfahren. Klingt lang? Isses auch. Aber wer Peru richtig bereisen will, den kann ich nicht ohne eine solche Busfahrt davon kommen lassen :-). Aber das schoene ist, dass man so in relativ kurzer Zeit auch gut den Wechsel der Landschaften mitbekommt. Strand, Wueste, Steppe, Berge… und als Highlight dann Cusco, das mit seinen Kolonialbauten, den indigenen Einwohnern, dem so was von chaotischem Markt und grandiosem Strassenessen einfach begeistern. Und Machu Picchu ist natuerlich ein Highlight, da muss man nicht viel sagen. Schon die Anreise mit dem Zug fuehrt an unglaublicher Landschaft vorbei. Zu Machu Picchu selbst haben wir uns fuer den Aufstieg zu Fuss entschieden, also eigentlich ich habe :-). War wahnsinnig anstrengend, gerade weils ja auch alles recht hoch ist, aber genau so haben sich die Inkas auch ihr allerheiligstes erarbeitet. Es war ein wirklich wirklich atemberaubender Tag.


Und nach Cusco musste wieder Strecke gemacht werden. Diesmal etwas entspannter mit dem Flugzeug. Waere da nicht der etwa 6 stuendige Aufenthalt auf dem unspannenden Flughafen in Lima gewesen, der in der Laenge nicht eingeplant war. Aber was soll man machen, wenn das Flugzeug irgendwie nicht da war wo es sollte…

Jedenfalls hat Trujillo dann sein bestes gegeben. Die Stadt ist immer noch eine der schoeneren in Peru und unser Ausflug zur Ausgrabungsstaette El Brujo, wo man neben Ruinen eines alten Tempels auch noch die Mumie einer der ersten herrschenden Frauen ueberhaupt gefunden hat, an einem so unwirtlichen Ort zwischen Meer und Wueste, hat uns einen sehr guten Ueberblick ueber die vielen Kulturen, ihre Lebensweisen und ihre Kunst gegeben.

Und dann gings weiter. Naechstes Ziel war eigentlich nur ein Zwischenstopp: die Mangroven von Tumbes auf dem Weg nach Ecuador. Also wieder mal rein in den Nachtbus. Am Morgen schoen gefruehstueckt schon in Tumbes und dann auf die Suche nach den Mangroven gemacht. War gar nicht so einfach, weil der Busfahrer und der Fahrkartenkontrolleur nicht den richtigen  Ausstiegspunkt nennen wollten oder konnten. Also definitiv schon mal zu weit gefahren. Und die Warnung von jedem zweiten, dass es hier alles soooo gefaehrlich sei, hat nicht zur Stimmung beigetragen. Also kurz im Zentrum fuer Mangroven angerufen, noch mal den Weg bestaetigen lassen und dann wieder etwas zurueck mitm Bus, ein Mototaxi gesucht, durch die Pampa gefahren und dann waren wir auch wirklich da. Ein Boot gechartert und dann schoen zwei Stunden lang durch die Flusslaeufe paddeln lassen. Viele Voegel, Krebse und Mangroven gesehen und einfach entspannt.

Bevor dann der spannende Teil des Tages losging: Grenzuebergang nach Ecuador. Wie immer, leicht chaotisch und unuebersichtlich und mit laaaaangen Wartezeiten verbunden, aber geschafft und abends ziemlich geschafft in Guayaquil angekommen. Einen kurzen Stadtbummel haben wir uns noch gegoennt und dann gings ab in die heia.

Am naechsten Morgen dann weiter in der Odyssey in Richtung Puerto Lopez. Ziel hier waren Blaufusstoelpel und Wale. Ich wuerde sagen: Ziel uebererfuellt :-). Ganz klar mein Highlight!!!

Ganz zufrieden fuhren wir weiter nach Baños. Wieder mal ein langer Tag im Bus, aber auch wieder schoene Landschaften gesehen. Und in Baños erwarteten uns dann Wasserfaelle und Vulkane. Beides hat sich nicht nehmen lassen, sich von seiner besten Seite zu zeigen. Aschespuckender Vulkan und nassmachender, tosender Wasserfall eingebettet in schoener Landschaft.

Nun fehlte noch ein Highlight: der Amazonas. Und auch da haben wir uns nicht lumpen lassen und einfach wunderbare Tierbeobachtung in unglaublich schoener Kulisse erlebt.

Zum Abschluss dann noch mal die Grossstadt Quito, die ich ja sehr mag. Und mit dem sogenannten Mittelpunkt der Erde, dem hoechsten Punkt auf dem Äquator herhalten kann. Haben wir uns natuerlich nicht nehmen lassen, uns das anzuschauen. Ansonsten noch schoen Altstadt angeguckt und dann waren sie auch schon zu Ende, die drei Wochen in Familie. Danke Euch, dass ihr gekommen seid, mir Gesellschaft bei unglaublichen Erlebnissen geleistet habt, und ich euch zeigen durfte, warum ich immer noch hier am Rumreisen bin, was fuer viele sicher nicht ganz so nachvollziehbar ist. Danke!!!
Der Abschied war schon traurig, aber das Reisen geht weiter. Da ich aber erst mal keine Ahnung hatte, wohin, bin ich einfach erst mal in Quito geblieben und habe noch ne Woche Sprachkurs gemacht. Darueber gibts nun nicht soviel zu berichten, ausser dass spanisch unglaublich verzwickt sein kann und viel zu sehr auf Emotionen Ruecksicht nimmt. Watn Quatsch! Aber so isses nun mal, und will ich mich verbessern, muss ich da durch.

Und damit solls das erst mal fuer heute gewesen sein.
Machtet jut und bis zum naechsten mal.

P.S. Nachdem nun mehrere mich auf die schlechte Qualitaet meiner Bilder angesprochen haben, habe ich nun hier mit richtige Computer das Drama auch zum ersten Mal richtig gesehen. Schoen ist nicht, aber was soll ich machen mit Ersatzbilligtelefonkamera. Meine Cousine hat mir ihre alte Kamera dagelassen, da kommen dann demnaechst hin und wieder ein paar bessere Fotos zwischen…

Peru – ganz viele Berge und Meer

So, nach Chile gings also direkt weiter nach Peru. War ja schon ein paar mal da, diesmal sollten dann insbesondere die Berge erkundet werden. Und angefangen hats… mit einer Buspanne. Wie sollte es auch anders sein, wenn man das billigste Busunternehmen waehlt. Also zwei Stunden mitten in der Wueste gewartet, bis der Ersatzbus kam und uns alle nach Arequipa brachte.

Arequipa ist eine wunderschoene koloniale Stadt, sehr entspannt und in unglaublichem Panorama gelegen. Diverse 6000er Berge umgeben die Stadt, die aber nur auf etwas mehr als 2000m liegt und somit ein wirklich angenehmes Klima hat.

Und in meinem Hostel hab ich dann direkt auch sehr nette Menschen getroffen, hauptsaechlich Franzosen – die gerade Peru ungemein bevoelkern, keine Ahnung woran das liegt, aber es gibt wirklich viele Franzosen hier… – mit denen ich die naechsten Tage wunderbar verbringen sollte. Also zuerst die Stadt genossen und dann einen dreitaegigen Trekkingausflug in den Colca-Canyon, angeblich dem zweittiefsten weltweit…, unternommen. Dazu dann wieder mal Zelt und Schlafsack geschnappt und morgens den Bus zum bekannten Cruz del Condor – Kreuz des Kondors – genommen. Hier sind die Lebensbedingungen und Winde fuer den Kondor, ein wirklich ganz ganz grosser und erhabener Vogel, so guenstig, dass insbesondere in den Morgenstunden viele dieser Voegel ueber dieser Schlucht kreisen. Gut, wir waren erst zur Mittagszeit da, dafuer hatten wir das Cruz del Condor fuer uns ganz allein und zwei drei Exemplare kreisten immer noch. Sehr erhaben und ein perfektes Panorama fuer eine Mittagspause. Da der Bus dann aber weg war, mussten wir eben die zwei Stunden nach Cabanaconde reinlaufen. An der Strasse entlang. Ist aber kein Problem, weil dort einfach keine Autos fahren… Und so konnten wir die erste Wanderung gut geniessen, immer entlang am Rande des Colca-Canyons. Und am naechsten morgen gings dann rein in den Canyon. Wir haben uns dafuer entschieden, zuerst in die sogenannte Oase abzusteigen und dann am naechsten Tag den vermeintlich leichteren Aufstieg auf der anderen Seite anzugehen. Gute Entscheidung, aber nicht nur wegen des Aufstiegs… der war nicht ohne, sondern weil die Oase zur Mittagszeit wirklich nett ist mit planschen im Pool, aber als Ort fuer Uebernachtungen doch sehr touristisch. Da hat uns das beschauliche San Juan viel besser gefallen. Und hier gabs auch genuegend Unterkuenfte. Haette nicht mal das Zelt gebraucht, aber es schlaeft sich so gut dadrin… Und auf dem Weg nach San Juan sind wir durch schoene Landschaften und weitere kleine Doerfchen gewandert. Alles recht einfach und wir haben uns auch nur einmal verlaufen – dummerweise recht weit abwaerts, so dass wir wieder alles aufwaerts stiefeln mussten. Aber so ist das in einem Canyon. Gerade Strecke ist selten 🙂 Und alles in allem war dies ein wunderbarer Ausflug. Und vor allem sehr einfach allein zu organisieren. Die zahlreich angebotenen Touren waeren erstens teurer gewesen und zweitens nicht so entspannt.

Nach Arequipa war mein naechstes grosses Ziel Huaraz, wieder in den Bergen, aber relativ weit weg, so dass ich mich fuer ein paar Zwischenstops auf der Reise entschieden habe. Der erste Zwischenstop war in Nazca, bekannt fuer die riesigen, in den Wuestensand gezeichneten Figuren und Linien. Man kann das beste vom Himmel aus beobachten, aber diese kleinen Propellermaschinen waren einfach nix fuer mich, so habe ich mit Sabine, die auch schon im Colca Canyon dabei war, das ganze vom Boden aus beobachtet und mit Museums- und Observatoriumsbesuchen bereichert. Und auch so hat man schon viel gesehen und gelernt. Insbesondere konnte man sehen, dass man vom Standpunkt des kleinen Menschen kaum was sieht. Dazu muss man erst auf einen Huegel, oder auch nur einen etwa 10m hohen Aussichtsturm steigen, und dann werden die Figuren und Linien sehr gut sichtbar. Was fuer eine Fantasie und Ausdauer muss dann die Deutsche Maria Reiche gehabt haben, die ueber 40 Jahre ihres Lebens der Entdeckung der Figuren und Linien gewidmet hat, und das alles von einer kleinen Standleiter aus… ganz ohne Satelliten, Flugzeuge und so. Und wie muessen erst die Erschaffer dieser Figuren und Linien gearbeitet haben? Man munkelt, sie haetten sowas wie einen Heissluftballon gehabt, aber man weiss nix genaues nicht. Und auch, was die Linien zu bedeuten haben, welche Bedeutung den Figuren, wie dem Wal (in der Wueste!!), dem Affen, der Spinne, dem Baum und der Figur mit zwei riesigen Haenden und den weiteren Figuren zuzuschreiben ist, alles unklar. Man munkelt es hat mit Wasser (essenziell zum Ueberleben) oder auch astrologischen Konstellationen zu tun. Aber beides kann weder bewiesen noch widerlegt werden. Dies war ein sehr spannender Ausflug in eine der vielen Kulturen, die Peru vor Jahrhunderten belebt haben.

Danach gings dann an die Kueste, nach Paracas. Hier gibts eine Naturreserve sowie Inseln mit den diversesten Wassertieren. Ich durfte wieder einmal Pinguine sehen 🙂 Und Delfine, die im Wasser planschen, ganz viele Toelpel, aber diesmal ohne blaue Fuesse, sowie Seeloewen. Und in der Naturreserve, an einem Aussichtspunkt, an dem man eigentlich die Kuestenformation beobachtet, zeigte sich ein… Wal!!! Es ist noch frueh in der Walsaison, aber der hatte sich eben schon auf den Weg nach Sueden gemacht und ein kleines Paeuschen in der Bucht von Paracas eingelegt. Oh wie schoen. Ich mag Tiere gucken, was kann ich tun.

Und danach gings dann aber wirklich nach Huaraz, zurueck in die erstaunliche Bergwelt Perus. Hier hatte ich nun 2 Wochen Zeit um zu entspannen, den Besuch meine Cousine und Grosscousine vorzubereiten und noch ein paar wunderbare Ausfluege in die Berge und auch die kleinen Doerfchen rundherum zu unternehmen. Und auch hier gibts wieder Kultur. Die Chavin, die bis vor ca 800 Jahren dort lebten, haben einige interessante Ruinen und Kunstwerke hinterlassen.

Die Gegend um Huaraz eignet sich hervorragend zum Trekken. Viele wunderbare Wanderwege, kurz und lang. Berge, Gipfel (kann man auch besteigen, muss man aber nicht 🙂 ), Taeler und Lagunen sind touristisch erschlossen und einfach erreichbar. Ich habe die bekannte Lagune 69 erklommen, immerhin auf ueber 4000m, auch als Einstieg auf einen laengeren Trek in der Hoehe. Und der ging dann mit 8 weiteren Leuten aus dem Hostel ins Santa Cruz Tal. Drei Tage/ zwei Naechte durch gruene Taeler, ueber steinige Pfade, hoch auf 4800m ueber den Pass Punta Union und wieder zurueck ueber gruene Wiesen, und immer vorbei an den hoechsten, schneebedeckten Gipfeln. Einfach atemberaubend – auch wiedermal wegen der Hoehe. Aber gut, das wars dann jetzt auch erst mal mit hohen Hoehen. Denn wieder mal musste ich feststellen, dass mein Koerper es nicht mag, auf 4000m zu naechtigen. Kurzausfluege sind total ok, aber ueber Nacht sagt er einfach, dass er das nicht mag. Nicht dolle, aber man merkt es doch. Aber es war trotzdem schoen. Und dieses Erlebnis in einer guten Gruppe zu erleben, wo gemeinsam gekocht, gegessen, abends Karten gespielt wird etc ist schon etwas sehr schoenes. Diese kurzen aber intensiven Bekanntschaften mit Menschen aus allen Teilen der Welt ist eben auch ein ganz wichtiger und spannender Teil meiner Reise, den ich nicht missen moechte.

So, und nun bin ich in Lima, und Cousine und Grosscousine sind gestern angekomen. Und nun werden wir 3 Wochen durch Peru und Ecuador reisen gemeinsam. Das Tempo wird etwas hoeher sein, als ich das so gewohnt bin, aber ich bin sicher, es wird grandios. Schliessich habe ich viele der Orte, die wir besuchen wollen, auf dem Weg in den Sueden vor 8 Monaten (ist der Wahnsinn, wie die Zeit vergeht) auch noch nicht gesehen.
Ich bin dann also erst mal beschaeftigt. Man hoert sich danach dann wieder.

Der Norden Chiles

So, hier kommt der naechste Nachtrag ueber meine kurze  aber wunderbare Zeit im Norden Chiles. Hauptziel war San Pedro de Atacama, aber dass es da so viel mehr wunderbare Orte gibt, hat mich positiv ueberrascht.
Los gings in Iquique. Die Stadt wurde vor ca 4 Monaten von einem starken Erdbeben durchgeruettelt, viele Menschen verloren ihre Haeuser, einige starben. Der befuerchtete Tsunami blieb aus, der haette die Stadt wohl so sehr zerstoert, dass man das Zentrum wohl nicht wiedererkannt haette. Und das Zentrum ist wirklich nett. Ein schoener Zentralplatz und alles sehr entspannt. Spaziergaenge an der Strandpromenade rundeten das Bild einer sehr entspannten Stadt ab. Und das viele und gute Essen, mit Bestandteilen hauptsaechlich aus dem Meer, rundeten das Bild ab.

Und dann San Pedro de Atacama, Ausgangspunkt fuer Touren ins Mondtal, zu Geysieren, einen salzhaltigen See, in dem man fliegen kann, und vielen weiteren Lagunen. Und da gerade Feriensaison fuer Chilenen war, gabs auch ganz viele nette Begegnungen und sogar Wiedersehen. Kurz nach der Ankunft morgens traf ich auf der Suche nach Unterkunft auf Rodriguo, Jorge, Eve und Sandra. Und weil auch sie Unterkunft suchten, schlossen wir uns zusammen. Zu fuenft kann man besser verhandeln als zu viert oder gar allein, insbesondere auch fuer die Touren, die wir buchen wollten. Zimmer war schnell gefunden, sogar zu akzeptablem Preis. Und fuer die Touren gabs auch ein guenstiges Kombiangebot. Und da standen wir dann am selben Nachmittag in der Agentur und wollten zum Salzsee, und der kleine Sandsturm im Dorf hat uns schon fragen lassen, ob es denn so angenehm sei zu baden mit dem ganzen Sand… da wurde uns dann auch schon mitgeteilt, dass alle Touren abgesagt sind. Gut, dann wird eben lecker gekocht und der Salzsee auf den naechsten Tag verschoben. Alles ganz entspannt in San Pedro. Und am Abend kamen auch noch Gabriel und Roman in San Pedro an, die zufaellig recht spontan auch ein paar Urlaubstage dort geplant hatten. Gabriel und Roman kenn ich aus dem Nationalpark Torres del Peine. Und als ich danach in Santiago war, habe ich auch Gabriel wieder getroffen, und nun wieder ganz im Norden. Zufaelle gibts auf dieser Welt. Jedenfalls haben wir die Abende in einer Bar mit viel Lifemusik und gutem Essen verbracht, die Tage bei Ausfluegen zu den Lagunen, Seen, in bergigere Regionen und natuerlich zu den Geysieren, die mir persoenlich am besten gefallen haben. Auf einer recht grossen Flaeche sprudelte, dampfte und blubberte es an allen Ecken und in vielen Blautoenen. Gerade zum Sonnenaufgang ein sehr faszinierendes Bild. Der Salzsee, das Mondtal und die Lagune, die die Berge spiegelt, waren natuerlich auch sehr interessant und huebsch anzusehen. Und im Salzsee habe ich mich wieder mal ueberwunden und bin ins eiskalte Wasser, um den Schwebeeffekt auszuprobieren, kurz, sehr kurz… und ja, man schwebt wirklich auf dem Wasser.



Und weil Roman und Gabriel mit Auto da waren und nach Antofagasta aufbrachen, bin ich doch mit. Antofagasta war zwar nicht geplant, aber Plaene sind da um geaendert zu werden. Und es hat sich gelohnt. Recht spaet abends angekommen, gab uns ein Freund von Gabriel noch eine naechtliche Stadtfuehrung um ein paar erste Eindruecke zu sammeln. Diese wurden dann tags drauf bei wunderbarem Wetter vertieft. Die Portada ist das Wahrzeichen Antofagasta und wirklich schoen anzusehen. Ein Felstor, den Wellen des Ozeans ausgesetzt. Die Wueste im Hintergrund… sehr schoen. Und auch die Innenstadt hat ein sehr angenehmes Stadtgefuehl vermittelt. Aber bislang war das ja in Chile ueberall der Fall. Ich muss also Gabriel und Roman sehr danken. Die Planaenderung war ein voller Erfolg.

Mein letztes Ziel in Chile hiess Arica. Als Stadt soll es ganz nett sein, und mit dem hoechstgelegenen See und einem Naturschutzgebiet in der Naehe auf jeden Fall einen Stop wert, so sagte man mir. Und so war es auch. Arica, kleiner und gemuetlicher noch als Antofagasta und Iquique, ebenfalls am Meer gelegen, hat ebenso eine wunderbare Innenstadt und viele freundliche Menschen zu bieten. Fuer den Nationalpark habe ich mir faulerweise eine Tagestour gegoennt, statt alles selbst zu organisieren. Von Null auf 4300m und wieder zurueck durch wundervolle gruene Taeler (keine Selbstverstaendlichkeit, denn Wueste herrscht vor), durch unwirkliche Ortschaften an unwirtlichen Orten, vorbei an schneebedeckten Vulkanen und natuerlich dem See, der tatsaechlich eine recht anstaendige Groesse hat. Ein anstrengender Tag, der sich aber voll gelohnt hat.

Und weils so anstrengend war, wurde erst mal ausgeruht fuer einen Tag um dann das Abenteuer Peru, diesmal etwas intensiver, anzugehen. Aber dazu dann mehr im naechsten Artikel in Baelde.

Bolivien im Schnelldurchlauf

Und das ist nicht nur weil ich mich hier und heute kurzhalten will, sondern auch, weil ich einfach recht schnell gereist bin. Auch ein Grund, warum der Blog wieder mal so unaktuell ist. Aber dafuer wird sich ab jetzt nicht mehr entschuldigt. Es ist halt so, dass ich mit Reisen beschaeftigt bin und eher wenig Lust darauf habe, stundenlang in Internetcafes rumzusitzen oder aufm Smartphone rumzutippen.

Also wo waren wir stehen geblieben. Entspannen in Copacabana. Das habe ich ausfuehrlich getan. Und dann bin ich mit Hostelbekannten auf die Isla del Sol, anheimeliche Insel mit touristischer Infrastruktur im Titicacasee gelegen. Die Auswahl fiel auf die Nordseite, die mit einem Strand glaenzt. Und da die Insel recht klein ist, kann man sie auch gut gaenzlich zu fuss erkunden. Da gibts die Inkaruinen etwas abseits im Norden, ein alter Pfad ueber die Insel und zwei weitere Doerfchen. Die Insel und gerade der Strand im Norden ist traumhaft, aber der Aufenthalt wurde mir etwas verleidet. Und zwar scheinen die drei Doerfchen auf der Insel sich nicht ausstehen zu koennen, Neid weil der eine mehr Touristen abbekommt als der andere scheint es da auch zu geben. Jedenfalls will jedes Doerfchen was in die Kaffeekasse bekommen und laesst Eintritt bezahlen. Beim ersten mal denkt man noch, gut soll ja auch die gesamte Community was davon haben, es sagt einem aber keiner, dass wenn man den Weg dann weitergeht, bald der naechste steht und abkassiert, weil man ja ins naechste Dorf gewechselt ist. Und so zahlt man 30Bolivianos nur fuers rumlaufen. Zum Vergleich, mein schickes Einzelzimmer auf der Insel hat 18Bolivianos gekostet… Aber die Insel ist schon schoen, und ich habs mir nicht nehmen lassen, auch im See zu baden. Gut, eher reinlaufen, untertauchen und vor Kaelte zitternd wieder rausrennen. Aber wann badet man schon mal im hoechstgelegenen navigierbarem See der Welt.

Zurueck von der Insel gings mit meinen neuen Kumpels auch direkt zurueck nach La Paz, um dort am naechsten Tag einen Ausflug zu den Ruinen von Tiwanuaku zu machen, der ehemaligen Hauptstadt des gleichnamigen Volkes, das vor etwa 6000 Jahren ihren Ursprung dort hatte, und dann vor den Inkas als Reich an Bedeutung verlor. Eine heilige Staette in Pyramidenform, weiter Tempelanlagen und das beruehmte Sonnentor sind in verhaeltnismaessig gutem Zustand anzusehen. Sehr spannend.

Weiter aus La Paz gings nach Coroico. Hauptsaechlich ist der Ort bekannt, weil er bis vor einigen Jahren nur ueber eine einspurige, an den Abhaengen der Berge langfuehrenden Strasse – der sogenannten Todesstrasse (Death Road) – zu erreichen gewesen ist. Und seit geraumer Zeit ist es ein Vergnuegen fuer Touristen eben jene Todesstrasse mit dem Mountainbike herabzufahre. Ist nun gar nicht meins, obwohl die Strecke als Wanderung auf meine Liste fuers naechste Mal Bolivien gekommen ist. Jedenfalls hat Coroico als Dorf auch einiges zu bieten. Es liegt tiefer und naeher am Dschungel, so dass das Klima angenehm warm und mit einer gewissen Luftfeuchtigkeit versehen ist. Eine wirklich nette Abwechslung nach all der staubtrockenen Luft in der Hoehe. Und man kann Wanderungen zu Wasserfaellen unternehmen, die die dschungelhaften Abhaenge herunterfallen. Und wie wir da so langlaufen durch die Pampa, wir haben den eher abenteuerlichen Weg gewaehlt, und darueber diskutieren, wie laut wohl jeder kreischen wuerde, saehen wir eine Schlange (wohlgemerkt 3Maenner und ich), ist es wohl passiert. Ich hab nix gesehen, aber mein Hintermann Andre verschluckt sich sehr laut an seiner Mandarine und erklaert uns dann, dass ich wohl gerade auf eine Schlange getreten bin… aber ich war wohl schnellen Schritten unterwegs und die Schlange so perplex, dass sie den Moment der freiwerdung benutzt hat um sich direkt zu verkriechen. Ich hab dann – wenn auch zu spaet – ein bisschen rumgekreischt und jeden weiteren Schritt aeusserst vorsichtig getaetigt. Mir laeufts jetzt noch kalt den Ruecken runter, wenn ich dran denke. Also nix mehr mit in die Natur. Aber das Dorf selbst war auch absolut besuchenswert. Sehr entspannt und mit ner guten Mischung aus Einheimischen und Zugezogenen.

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Aber da es ja noch mehr zu sehen gab in Bolivien, gings direkt weiter. Wieder ueber La Paz ins Doerfchen Sorata. Unglaublich idyllisch am Berghang gelegen mit Blick ins tiefe Tal mit Fluss und ueber sich majestaetisch die Schneebedeckten Berge erhebend. Hier habe ich einen wunderbaren Campingplatz direkt am Fluss gefunden – das heisst, wenn man was beim Einkauf vergessen hatte, musste man 20 Minuten wieder steil Bergauf zum Dorfzentrum – mit zwei netten Argentiniern und zwei Franzoesinnen als Mitcamper. Jeden Abend gabs Lagerfeuer und tagsueber wurde ganz entspannt die Gegend, unter anderem eine recht tiefe Hoehle mit See drin, erkundet. Ein wirklich empfehlenswerter Ort.

Das naechste Ziel hiess Cochabamba, eine groessere Stadt, die gutes Essen und Nationalparks in der Naehe versprach. War jetzt nicht so meine Stadt, auch weil ich das/ein Essen dort nicht ganz so gut vertragen hab. Also direkt nach der Besserung zum Nationalpark Torotoro… hier sollten sie endlich sein, die Dinosaurier. Und da waren sie auch. Eindeutige Fussabdruecke, wo man auch hinsah in unglaublicher Landschaft. Die Erdplatten sind hier so krass aufgebrochen und haben sich aufgestellt, dass man auch Meeresbodenforschung mit den ganzen Fossolien ausm Wasser betreiben kann dort. Und Hoehlen gibts auch. Und zufaellig habe ich dort auch Hugo und Alexandre wiedergetroffen, mit denen ich schon von Potosi nach La Paz, nicht ganz rauf auf diesen hohen Berg und zurueck bin. Die Reisewelt ist doch gar nicht so gross.

Und von Torotoro sollte es eigentlich ueber Cochabamba nach Chile gehen ohne weiteren grossen Aufenthalt. Aber da haben mir ein paar Boesewichte einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Jedenfalls sind Kamera, Telefon und etwas Geld jetzt irgendwo in Cochabamba und nicht mehr bei mir. Dumm gelaufen und auch selber schuld, wenn man vergisst dass nicht jeder nett ist und man nicht immer vertrauen soll. Jedenfalls war mir an dem Tag nicht mehr nach Weiterreise, sondern mich erstmal ins Hotelzimmer verzogen und Chile auf den naechsten Tag verschoben.
Gut, jetzt habe ich also noch weniger Geburtstage und gar keine Adressen und Telefonnummern mehr. Bilder der Kamera hatte ich direkt vor Torotoro abgespeichert, sind jetzt aber auf der anderen SD Karte und da komm ich mitm Smartphone nicht ran. Daher, und weil wohl irgendwas am Blog veraendert wurde, dass man vom Smartphone (billigteil in Bolivien neu erstanden) diesmal kaum
oder keine Photos sieht. Das sehe ich dann wohl erst, wenn ich den Artikel abschicke.

Ach ja, und da das ganze zwei Wochen her ist und ich inzwischen schon in Peru bin, seid ihr immer noch nicht aufm neuesten Stand, aber der Rest muss warten. Morgen geh ich erst mal fuer 4 Tage in den Colca Canyon wandern.

Mir gehts gut und das Reisen geht weiter, also bitte keine Sorgen machen!

Nachtrag 3: Bolivien – Peru – Bolivien

So, wir naehern uns den wirklich neuen Dingen 🙂

Also, in Bolivien war mein erster Anlaufpunkt Tupiza. Ein kleiner Ort 2 Stunden hinter der Grenze, sehr angenehm in immer noch wunderschoener Landschaft.

Und einer der Ausgangspunkte fuer die Tour in die Salar de Uyuni, die groesste Salzwueste der Welt. Und hoch ist das ganze auch noch. Etwas rumgeforscht und dann die Tour vom Hotel mit den Maedels gebucht, die in meinem Dorm waren. Eine deutsche, eine Belgierin und eine Franzoesin. Also Maedelstime 🙂

Und dann gings am naechsten Morgen auch schon los. Und es hiess Hoehe machen. Langsam aber gemuetlich erklommen wir die Berge, wunderbare Landschaften, wie ihr euch sicher denken koennt. Und recht weit oben angekommen, war unser erstes Ziel eine Naturreserve. Hier gibt es viele Lagunen, Geysire, Lamas, Lagunen, Vicuñas, Vizcachas, Lagunen, Flamingos…



Der hoechste Punkt, den wir erklommen haben, lag bei 5000m. Geschlafen haben wir zwei Naechte auf ueber 4000m. Abgesehen davon, dass es gut kalt war, macht der Koerper das auch nicht so einfach mit. Eine Nacht ist mir doch schon sehr schlecht gewesen. Aber das gab sich dann den Tag ueber wieder, insbesondere auch, weil wir wieder auf „nur“ 3600m abstiegen.

Und am letzten Tag haben wir sie dann auch endlich gesehen. Die Salzwueste. Inkl. Sonnenaufgang und lustiger Fotos.

Und von Uyuni sollte es dann weiter nach Sucre, der Hauptstadt gehen. Gut gedacht, nicht so einfach anzustellen, da in Uyuni eine Strassenblockade herrschte und man gar nicht erst rein kam. Also hatte ein findiger Busunternehmer seinen Bus an den Rand der Salzwueste gefahren und von dort kamen wir dann mit einem ca. 6 Stuendigen Umweg ueber Oruro nach Sucre. Eine laaaange Fahrt, aber Sucre hat sich gelohnt. Eine angenehme Stadt. Und hier konnte ich dann auch erstmals das Markessensangebot testen und Fazit: Ich liebe bolivianisches Essen. Es ist gut gewuerzt, es gibt immer eine Suppe vorneweg, die Portionen sind anstaendig und es ist billig. Und gute Nachtische gibts auch.

Nach Sucre sollte es dann zu den Dinosauriern gehen, wie ich ja in meinem Lebenszeichen Beitrag geschrieben hab. Dummerweise haben an dem Abend die Trucker Sucre vollstaendig blockiert, so dass es am Abend exakt drei Busse in drei verschiedene Richtungen aus Sucre raus gab. Der zu den Dinosauriern sollte ploetzlich das dreifache kosten (Angebot und Nachfrage eben…), so dass ich mich fuer den nach Potosi entschied, der in 10 Minuten abfahren sollte. Der Nachteil der Blockade war, dass man die eben nicht mit dem Bus durchfahren konnte, sondern auf einer Seite aussteigen, Rucksack schultern, laufen bis zur anderen Seite und da in den dort wartenden Bus einsteigen. Gut, aus den angekuendigten 20 min Fussweg wurden 40 min strammen Marsches bergauf… aber ich bin rausgekommen. Von anderen Reisenden hoerte ich, dass die Blockade noch ueber eine Woche anhielt, viele aufs Flugzeug umgestiegen sind um ueberhaupt rauszukommen und Busse nach Potosi ploetzlich 200 statt der von mir gezahlten 20Bolivianos kosteten… Aber so ist das in Bolivien, man kann sich auf nix verlassen und muss nehmen was kommt.

Und bei mir war das eben Potosi, eine alte Minenstadt, mit langer Tradition. Schon die Inkas und dann die Spanier haben den Stadtberg ausgeschlachtet. Viel ist nicht mehr uebrig, aber die dortigen Minenarbeiter versuchen, auch das letzte bisschen zu finden, in harter koerperlicher Arbeit unter Tage, die eigentlich nur durch Coca-Blaetter und Alkohol zu ertragen ist. Die Stadt selbst ist wunderschoen, aber man sieht ihr und den Menschen ihre Armut sehr an. Leider oder vielleicht besser so wurde aus meiner geplanten Tour in die Minen nichts. Die Hoehe ist mir mal wieder auf den Magen geschlagen, und so hab ich den Tag dann lieber im Bett und aufm Klo verbracht. Die Folgetage waren Wochenende. Auf das samstaegliche Lama-Opfer konnte ich sehr gut verzichten und am Sonntag geht nun keiner in die Mine. Gut, dann eben nicht…

Also weiter nach La Paz. Grossstadt, Rummel, Action, viele Touristen, aber auch sehr viel Flair… Und direkt auch hier wieder ein eine Fiesta reingestolpert. Ich glaub, die Feiern immer…

Von meinen neuen Freunden hab ich mich ueberreden lassen, dass es doch cool waere, diesen einen Berg zu besteigen, der ja auch nur bis auf 5900m geht. Es war einen Versuch wert, aber auch hier hat die Hoehe mir einfach einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bis auf 5500m bin ich hochgekommen. Mit Eisaxt, und den Eisdingern (Crampons) unter den Fuessen. Aber es sollte einfach nicht weiter gehen. Aber es gab auch nicht viele, die es wirklich bis ganz oben geschafft haben. Die Erfahrung war es aber wirklich wert.

Und dann wollte ich ganz schnell raus aus La Paz nach Peru. In Cuzco sollte in einigen Tagen DAS Fest des Jahres stattfinden. Inti Raymi. Einmal im Jahr zur Sommersonnenwende trafen sich die Inka Herrscher der 4 Regionen beim Obermufti in Cuzco. Es wurde geopfert, getanzt, sich ausgetauscht etc. Und dieses Ereignis wird nun jedes Jahr am 24. (der 21. wurde, um dem Ritus die Bedeutung zu nehmen, von den Spaniern einfach umdeklariert und es gab eine andere Party, die eher christlich orientiert ist) Juni gross zelebriert. Ist eher wie ein Schauspiel, das auf die ganze Stadt verteilt ist, aber sehr interessant. Und weils so schoen ist, wird eigentlich den ganzen Juni ueber irgendwas gefeiert und zelebriert, so dass es jeden Tag irgendwas zu sehen gab. Und Ruinen rund um Cuzco gibts auch nicht wenige, die erlebt werden wollten.




Nach so viel Aufregung brauchte ich etwas Entspannung, und es ging zum Titicaca See. Dem hoechsten befahrbaren See weltweit auf lockeren 3800m. Von Puno aus, der peruanischen Seite des Sees, kann man Schwimmende Inseln besuchen, auf denen heute noch Menschen leben, wie vor 500 Jahren. Diese kuenstlichen Inseln sind wirklich bewohnt und die Menschen leben neben dem Fischfang hauptsaechlich vom Tourismus, was das Ereignis etwas merkwuerdig macht. Ist halt eine Theatervorstellung und Verkaufsveranstaltung. Aber gut, auch gesehen.

Viel spannender waren dagegen die alten Ruinen und Staedtchen rund um Puno.

Auf der Bolivianischen Seite des Sees ist alles etwas entspannter und ruhiger. Hier in Copacabana kann man die Seele baumeln lassen, kleine gemuetliche Wanderungen unternehmen und einfach geniessen. Und das tue ich dieser Tage…

Man sieht sich.

Nachtrag 2: Der Norden Argentiniens

Aus Santiago gings dann fuer mich ueber die Anden nach Argentinien, genauer gesagt nach Mendoza. In Brasilien hatte ich Florencia kennengelernt die mich mehrfach und nachdruecklich eingeladen hatte, sie in Mendoza zu besuchen. Und nun nahm ich diese Einladung an.

Sie und ihre Familie zeigten mir viele Orte in der Gegend, nahmen mich auf eine der vielen Weingueter der Gegend mit, und nahmen mich in ihre Familie auf. Mendoza ist eine sehr schoene Stadt, und so konnte ich sie noch um so besser kennenlernen.

Aber nach einer Woche ist dann auch gut und weiter gings nach Cordoba. Dort wollte ich nicht sehr lange bleiben, genau gesagt, nur den Tag. Und die haelfte des Tages verbrachte ich damit, Alta Gracia, eine ehemalige Jesuitenfarm und heute florierendes Dorf mit wunderbarem Flair, zu besuchen. Das Staedtchen hat viel zu bieten und dort haette man auch laenger verweilen koennen.

Aber der Nachmittag in Cordoba war auch sehr nett. Ist eine angenehme Stadt, in der ich zufaellig auch noch auf einem Konzert einer angesagtem? Rockband landete. Spassig jedenfalls.

Aber dann gings auch schon weiter nach Salta ganz im Norden. Ihr seht, ich habe mein Reisetempo wirklich erhoeht 🙂
Salta liegt wunderschoen in den Bergen. Von hier aus kann man wunderbare Berge, Taeler, Salzwuesten… erkunden.

Und eine besondere Art dies zu tun, ist den Zug in die Wolken zu nehmen. Mit diesem gehts den ganzen Tag langsam aber stetig bergauf bis auf 4200m in Richtung chilenische Grenze. Frueher ein vielgenutzter Gueter und Personenzug ist es heute nur noch eine Touristenattraktion, aber eine sehr interessante. Denn die ganze Steigung muss so ein Zug erst mal bewaeltigen, und da kamen einige interessante Rangier-Techniken zum Einsatz, die man hautnah erleben kann. Praedikat: wunderbar.

Und danach sollte es dann schnurstracks Richtung Bolivien gehen. Aber einen Aufenthalt in Tilcara habe ich doch noch eingelegt. Dort ist eine alte Ruinenstadt eines Pre-Inka-Volks zu besichtigen und es ist einfach ein wunderbares Doerfchen in unglaublicher Landschaft. Also meine letzten Pesos dort verprasst und dann, dann gings nach Bolivien.

Hier noch ein Eindruck vom Grenzuebergang. Die sogenannten Hormigas (Ameisen) transportieren jede Art von Ware von Argentinien nach Bolivien, ueber eine Art sehr informellem Grenzuebergang. Der Rest muss natuerlich den offiziellen benutzen, ohne Stempel kaem nicht so gut 🙂

Nachtrag 1: Puerto Varas nach Santiago

Ok, ich bin etwas im Verzug. Verzeiht, aber das Reisen nimmt mich voll in Anspruch. Und hier in Bolivien gibts einfach kein gutes Internet…

So, aber nun will ich versuchen, alles aufzuholen, inkl. der Bilder.
Also, beim letzten ausfuehrlichen Bericht war ich in Puerto Varas, einer sehr deutschen Stadt im Sueden Chiles. Die Supermarktbesuche haben mir sehr gut gefallen, und man konnte so richtig deutsch kochen, inkl. Sauerkraut ausm Spreewald. Aber auch sonst hat Puerto Varas mir sehr gut gefallen. Die Landschaft ist sehr schoen, die Menschen nett, insbesondere die Familie, bei der wir untergekommen sind, hat sich sehr gut um uns gekuemmert. Damit wir auch richtig essen, gabs immer etwas vom Familienmittag ab, und auch vom Punsch und Pisco mussten wir probieren…

Danach gings weiter nach Valdivia. Die Stadt hat mir eher nicht so gefallen. Aber vielleicht lags am Regen. Jedoch ganz nah an Valdivia gibts einen kleinen Ort mit einer Essensmesse jeden Sonntag. Und die haben wir uns nicht entgehen lassen. Es gab die allerleckersten Empanadas ueberhaupt und mit allem, was man sich so vorstellen kann. Mit seafood die waren am besten, dann gabs noch Kaese, Krabbe, irgendein Algenzeugs, desweiteren leckere Fleischspiesse… also fuer jeden was dabei. Ein sehr bleibender Eindruck bei mir. Da laeuft mir auch jetzt noch das Wasser im Munde zusammen.

Als naechstes gings nach Villarica, nah am gleichnamigen Vulkan gelegen und auch hier wieder wunderschoene Landschaften, trotz etwas Regen. Aus Zeitmangel haben wir auf eine Vulkanbesteigung verzichtet. Gucken war auch schoen, und die flachere Landschaften aussenrum liessen sich einfach einfacher bewaeltigen.

Auf dem Weg nach Santiago, wo Dave seinen Fliege erwischen musste, lag Temuco. Hatten vorher nichts gehoert von, und es erwies sich auch eher als uninteressante Stadt. Aber durch unseren Couchsurfing Host sind wir doch noch in den Genuss eines klassischen Orchesterkonzerts des Staatsorchesters Chiles gekommen. Und das Regionalmuseum ist nicht schlecht. Denn Temuco liegt genau auf der Grenze, wo sich der spanische Norden und der eher indigene Mittelsueden (die Mapuche) trennen. Die Mapuche haben es geschafft, sich lange Zeit erst gegen die Inka und dann auch gegen Invasionen der Spanier zu erwaehnen. Erst recht spaet, 19. Jh, wurde das Land dann doch von den Einwanderern eingenommen. Aber man sieht hier, im Gegensatz zu grossen Teilen Chiles, noch eine lebende Kultur der Mapuche, mit eigener Sprache und Kleidung. Leider leben die heutigen Mapuche eher in Armut. Wie so viele indigene Staemme hier in Suedamerika.

Gut, so viel zum geschichtlichen. Weiter ging es dann also nach Santiago. Und wieder haben wir alte und neue Freunde besucht. Recht lange haben wir bei einem Reisefreund von Dave wohnen koennen und es gab Essen und Ausfluege nach Valparaiso und noch mehr Essen und Kultur. Felipe ist Filmproduzent, sein bester Freund ebenso, sowie Schauspieler und Musiker. So dass ich jetzt um eine DVD mit ihrem ersten Kurzfilm und eine Musik CD mit chilenischem HipHop reicher bin. Wir hatten eine sehr gute Zeit dort, jedoch musste Dave dann zum Flieger und ich weiter, wieder alleine…