Lustiges Laenderhuepfen die zweite

So, nachdem ich ja waehrend meiner Zeit in Foz do Iguazu, Brasilien, durch simple Tagesaisfluege ein paar Stempel angesammelt habe, gehts damit lustig weiter. Dass ich von Ciudad del Este, Paraguay, nach Buenos Aires, Argentinien fuhr, habe ich ja schon geschrieben, und jetzt gerade befinde ich mich in Colonia del Sacramento, Uruguay. Kurzer Ausflug hierhin, bevor es dann endlich ins langersehnte Patagonien geht.
Meine Stationen bisher:
Ciudad del Este ist nichts anderes, als ein riesiges Shoppingcenter fuer Brasilianer und Argentinier. Der geneine Paraguayaner kann sich insbesondere das Elektronikzeugs, auch wenn spottbillig weil ganz ohne Steuern, gar nicht leisten. Die Argentinier und Brasilianer kaufen dafuer um so mehr. Und es ist wirklich verlockend. Es gibt dort Eigenmarken, die ein 11″ Tablet fuer ganze 47US$ anbieten, mit 3G kostets etwas ueber 50$.  Und laut der Aussage von Brasilianern und Argentiniern keine per se schlechten Geraete. Ich habe ganz kurz drueber nachgedacht, aber mein Smartphone reicht mir. Jedes Gramm mehr muss schliesslich auch rumgeschleppt werden. Die Busfahrt nach Buenos Aires dann war laaaang. Nur unterbrochen durch lustige Verkaufer, die an den Haltepunkten in Paraguay einstiegen und wirklich alles an den Mann/die Frau brachten. Mein Favorit: buntgeschmueckte Thermosflaschen fuer den in Paraguay und Argentinien unverzichtbaren Mate.

Jedenfalls meine erste 20h Busfahrt, aber in diesem Land mit Sicherheit nicht die letzte. Und der Grenzuebergangsprozess war ebenfalls einer der laengsten und merkwuerdigsten, die ich je hatte. Auf der Seite Paraguays mussten alle im Bus sitzen bleiben. Zuerst sammelt der Busfahrer die Ausweise von Paraguayanern ein und fuellt irgendwelche Formulare aus, dann kriegen alle ihren Ausweis wieder und es kommt ein Unbekannter (Grenzbeamter?) und sammelt alle Ausweise und Paesse ein. Und dann wird gewartet und gewartet und gewartet. Raus aus dem Bus zum frische Luft schnappen (29Grad im Bus, gut, aber auch weit ueber 30Grad draussen um 8 Uhr abends) Fehlanzeige. Und eine Stunde spaeter kriegen wir Ausweise und Paesse mit Stempel zurueck. Kurze Weiterfahrt zur Argentinischen Seite. Hier nun alle raus ausm Bus mit allem Gepaeck. An langer Schlange mit Koffer, Rucksack und Co anstellen, klassische Passkontrolle, Stempel und dann noch kurz das Gepaeck durchleuchtet. Soll ja bloss niemand zu viel Elektronik ueber die Grenze schmuggeln. Das ganze hat wohl drei Stunden gedauert…*grrr*. Beim naechsten Mal wird direkt in Argentinien losgefahren!

Buenos Aires empfaengt mich am naechsten Morgen grau und mit viel Regen. Kann ueber die 6 Tage, die ich dann doch dort verbracht habe, sehr gut aufholen und entpuppt sich als schoene, abwechslungsreiche Stadt. Ich couchsurfe hier und wohne bei Juan in einem Viertel, das mich stark an Neukoelln erinnert. Die Immigranten sind hier Bolivianer und Peruaner, es gibt diese kleinen Laeden, in denen man alles bekommen kann und die wirklich immer aufhaben, und viel zu viele Hunde bzw. deren Hinterlassenschaften. Weiter gibt es hippe Barrios (Bezirke) mit vielen Kneipen, aber etwas geleckt, und die aufgetakelte, super neu gestaltete Mitte. Heimatgefuehle kommen auf :-).
Buenos Aires ist nett und auch gar nicht so teuer. Ein paar Dinge muss man nur wissen. Hier gibt es zwei Dollar Kurse – den offiziellen (niedrigeren) und den blauen, der um 30-50% hoeher liegt, also das Leben billig macht, wenn man denn Dollars zum Tauschen hat. Ich war vorbereitet. Gerade in den letzten Tagen war es eine turbulente Zeit mit viel Auf und dann zumindest bei der Blue Rate wieder ab. Ich hatte Glueck und hab gut getauscht am Tag mit hoechstem Stand. Was gut fuer mich ist, weil es alles billig macht, ist natuerlich schlecht fuer die Argentinier. Auslandseinkaeufe und -reisen unbezahlbar, die Inflation damit auch nicht ohne… Nun hat die Regierung ein paar Restriktionen aufgehoben, die zumindest eine geringe Anpassung der beiden Kurse zur Folge haben sollte… werde das ganze weiter verfolgen.

Und hier nun ein paar Eindruecke der Stadt:


Und weil Uruguay so nah liegt, quasi auf der anderen Seite vom Fluss, und weil die dortige Stadt Colonia del Sacramento zum UNESCO Weltkulturerbe gehoert und somit was zu bieten haben sollte, habe ich keine Kosten und Muehen gescheut.
Und es hat sich gelohnt:

Und in Kuerze naechster Grenzuebergang zurueck nach Argentinien, und dann auf direktem Weg in den Norden von Patagonien, Pinguine und Orcas warten, hoffentlich. … die naechste 20h Busfahrt 🙂
Bis dahin!