Lebenszeichen

Ja ich weiss, schon wieder ewig nicht gemeldet. Die Zeit rennt aber auch. Daher hier ein kurzes Lebenszeichen und Update. Mehr und vor allem Bilder in hoffentlich Kuerze.

Also beim letzten Mal war ich in Chile, da war ich noch gute zwei Wochen und habe mich langsam bis Santiago hochgearbeitet, wo ich mich viel mit alten und neuen Freunden getroffen habe und viel gutes Essen genossen habe.

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Danach gings wieder zurueck nach Argentinien um ca. 2 Wochen lang den Norden zu erkunden. Praedikar sehr empfehlenswert und man haette auch laenger bleiben koennen, aber  ich verspuerte einen grossen Drang, endlich Bolivien zu erkunden, was ich seit einer Woche ausgiebig tue. Die bekannte Salzwueste Salar de Uyuni wurde bezwungen und nach einem kurzen Aufenthalt in der Hauptstadt (Achtung, viele wissen es nicht) Sucre gehts heute mit dem Nachtbus nach Cochabamba, wo mich mehr unglaubliche Landschaften, Nationalparks und ein paar Dinosaurier erwarten.

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Mir gehts also sehr sehr gut.
Die besten Gruesse und bis bald,
Nadine

Ruta 40 und Carretera Austral

Ja, ich weiss, wieder mal lange nicht gemeldet… was soll ich sagen…

Gut, beim letzten Artikel habe ich ja schon geschrieben, dass ich in El Calafate war, wo man den wirklich beruehmten Gletscher Perito Moreno sehen kann. Dies ist ein wirklich imposanter Gletscher und einer der wenigen, wenn nicht der einzige, der trotz Klimawandel waechst. Aber seht selbst.

Ansonsten hatte El Calafate nicht so viel zu bieten. Dass ich dort doch 6 Tage blieb, lag hauptsaechlich daran, dass ich auf meine derzeitige Reisebegleitung gewartet habe. David, ein Bekannter, den ich in Brasilien auf der Reise kennengelernt habe, hatte eine aehnliche Route vor sich, brauchte nur ein paar Tage laenger um dort anzukommen. Aber ich hab ja Zeit, und eine Reisebegleitung fuer meine weiteren Plaene – Richtung Norden entlang der Routa 40 und dann gen Chile auf die Carretera Austral – beides eher wenig befahrene Strassen, insbesondere ausserhalb der Hauptreisezeit, die schon etwas vorbei ist jetzt, sowie sehr eingeschraenkter oeffentlicher Nahverkehr der zum Trampen „zwingt“ – gibt mir ein besseres Reisegefuehl, auch der Sicherheit wegen. Also auf David gewartet und dann gings auch schon los. Getrampt nach El Chalten, einem kleinen Dorf mit angeschlossenen grandiosen Wanderwegen in wunderschoener Natur. Die Hauptattraktion ist Fitz Roy, eine Felsformation die den Torres del Paine doch sehr aehnlich sehen. Aber ganz anders natuerlich 🙂



Nach ein paar Wandertagen dort, gings dann weiter. Wir wollten nun ein ganz grosses Stueckchen gen Norden trampen, Ziel war der naechste offene Grenzuebergang nach Chile bei Los Antiguos. Und wir hatten Glueck, mit nur einer Uebernachtung zwischendrin und wirklich sehr kurzen Wartezeiten – wir trafen andere, die teilweise einen ganzen Tag gewartet haben und dann doch nicht mitgenommen wurden – und durch unglaubliche Landschaften

kamen wir in Los Antiguos an. Das liegt direkt am See Buenos Aires, der in Chile anders heisst und der zweitgroesste See Suedamerikas ist. Auch das Wetter spielte mit.

In Chile Chico, auf der Chilenischen Seite war uns das Glueck weniger hold. Kaum ein Auto, aber es war auch Osterwochenende, die erste Faehre, die auf die andere Seite fuhr, war wegen Ostern auch seit Wochen ausgebucht, also zwei Tage dort warten. Aber Maria und ihre kleine Herberge haben das Warten sehr angenehm gemacht.

Eine wunderschoene Ueberfahrt ueber den See und eine Busfahrt ueber schneebedeckte Berge spaeter landeten wir in Coyaique, der ersten etwas groesseren Stadt seit Wochen. Dort wollten wir eigentlich einen Tag oder zwei verbringen und dann weiter gen Norden. Aber es ergab sich, dass an genau dem Montag abend eine Faehre auf die Insel Chiloe losfuhr. Und da haben wir zugeschlagen. 30 Stunden auf einer Faehre durch die wunderschoenen Fjorde an der Kueste Chiles, zwei Uebernachtungen in teuren Herbergen gespart, das klang doch sehr ueberzeugend.
Und so haben wir uns nur am Nachmittag die Stadt angesehen, Einkaeufe erledigt, und sind dann zum Faehrhafen. Eine Buspanne spaeter – machte alles nix, denn statt gegen 23 Uhr, sollte sie erst gegen 2 Uhr nachts auslaufen. Es wurde dann 4 Uhr morgens. Aber da die Faehre halb leer war, hatte man genuegend Plaetze, um es sich gemuetlich zu machen. Und zwischendurch wurde immer wieder in kleinen Ortschaften mitten in der Fjordlandschaft angehalten, um Menschen und Autos und Gueter ein- und auszuladen. Es ist erstaunlich, wo ueberall Menschen leben. Und scheinbar nicht schlecht.

Auf der Insel Chiloe angekommen, ging es direkt nach Castro, der Hauptstadt. Eine gemuetliche Stadt und bekannt fuer gutes und billiges Seafood. Wir haben uns dann direkt auch ein sehr grosses Stueck Lachs fuer 2 Euro gegoennt und zubereitet.

Und die Insel ist auch bekannt fuer seine Bauten auf Stelzen, die sogenannten Palafitos, und seine Kirchen. Und alles ist schoen bunt.

Und dann gings auch schon zu einer zwei Tagestour in den Nationalpark auf der Insel. Eine schoene Wanderung zu einem Strand mitten im nichts. Dort gibt es nur einen Zeltplatz und eine Huette. Und weil Nebensaison ist, ist auch eigentlich kaum jemand da, zumindest mal kein Parkwaechter. Es war jedoch eine Schulklasse dort – was sich spaeter als grosses Glueck herausgestellt hatte -, die die Huette gemietet hatte, aber das Gelaende war so weitlaeufig, dass man davon kaum was mitbekommen hat. Und nach einem wunderbaren Abend mit Lagerfeuer und auf Campingkocker gekochter Suppe gings frueh ab ins Zelt. Und dann… fing es an zu regnen… und regnen.. und regnen… Mein Zelt hatte schon einige Regenfaelle gut ueberstanden, aber bis dahin war immer nur eine Person drin. Mit zwei Personen sah die Situation doch sehr anders aus. Jedenfalls wurde es etwas feucht innen. Und da auch am naechsten Morgen der Regen noch nicht aufgehoert hatte, mussten wir uns ueberlegen, was wir nun machen. Und hier kam die Schulklasse ins Spiel. Die verliess naemlich die Huette, und mit dem Lehrer haben wir dann den Deal geschlossen, dass er die Huette fuer uns – und zwei andere Camper mit aehnlichem Schicksal – auflaesst und der Parkleitung einfach unsere Namen mitteilt. Gesagt getan und einen tollen Tag am Strand und im Wald verbracht.

Denn gegen Nachmittag wurde es tatsaechlich wieder etwas schoener. Trotz etwas Regen in der Nacht machten wir uns dann am naechsten Tag auf den Rueckweg. Und der war noch mal anders, als wir uns das gedacht hatten. Der Weg verlaeuft teilweise direkt am Strand. Nur durch die fruehere Tageszeit, die wir den Weg antraten sah durch die Gezeiten alles anders aus. Der kleine Fluss, den wir auf dem Hinweg uebersprungen hatten, war nun ein sehr breites Gewaesser. Und es gab da diese Bruecke, aber wo war nur der Weg zu der Bruecke?? Nach etwas Abenteuer auf und ab und hoch und runter haben wir diese auch gefunden.

Und die Seekuehe haben uns auch noch Tschuess gesagt.

Ein paar sehr schoene Tage.

Als naechstes gings dann in den Norden der Insel nach Ancud. Auf dem Hauptplatz werden die alten Sagen nachgestellt.

Ziel hier sollte eigentlich die Pinguinkolonie sein, aber wir hatten es schon befuerchtet… zu spaet. Die Pinguine halten sich auch sehr an Haupt- und Nebensaison und verschwinden puenktlich Ende Maerz. Macht nichts, das andere Highlight mitgenommen: Curanto. Eine lokale Spezialitaet bestehend auch Muscheln, Fleisch, Wuerstchen, Huehnchen und einer Art Kartoffelkloss – und in enormen Mengen. Sehr lecker.

Und mit dem Bus gings dann weiter nach Puerto Varas, im Seengebiet Chiles. Hier erinnert doch sehr viel an den Sueden Deutschlands: Berge, Seen, Kirchen (erbaut von deutschen Jesuiten), Kuchen, Strudel, Gewuerzgurken, Sauerkraut und sogar Marzipan… die deutschen Einwanderer haben hier ganze Arbeit geleistet. Es gibt alles, was das Herz begehrt und man in den letzten 14 Monaten vielleicht ein bisschen vermisst hat 🙂

Und damit verabschiede ich mich fue heute. Morgen ist der 1. Mai und da geht auch hier nicht viel. Ich muss also einkaufen gehen.

Panama – Kolumbien…. via Oesterreich

So, die Zeit verrent aber auch. Beim letzten Artikel war ich noch in Panama und das scheint schon wieder Ewigkeiten her. Sooo viel ist passiert. Also zu den Details.

Dieser Grenzuebergang sollte etwas ganz besonderes werden, da es so etwas wie eine klassische Landgrenze zwischen Panama und Kolumbien nicht gibt. Ich habe also den 5-Tages Bootstrip auf Segelboot nit 3-taegigem Aufenthalt im San Blas Inselarchipel gebucht. Und das war eine sehr gute Entscheidung. Zuerst stand jedoch die Wahl des Bootes an. Es gab Katamarane und Segelboote, grosse und kleine zur Auswahl, sowie direkt nach Cartagena oder gleich hinter der Grenze an Land. Eine Entscheidung die nicht leicht fiel. Die Wahl traf die Cool Runnings II, ein 14m Segelboot mit maximal 8 Reisenden an Bord, gute Kritiken bzgl. gefuehlter Sicherheit und Essen inklusive. Und so ging es am 10. August los. Erst mit einem Gelaendewagen in das Gebiet Kuna Yala, das von den Kuna, einem indigenen Stamn selbstverwaltet wird. Dort dann warten auf ein kleines Boot das uns dann zum groesseren bringen sollte. Gustavo, ein Einheimischer Bootsfuehrer, hatte gut 2h Verspaetung, das mag am Alkoholkonsum gelegen haben, der ihm deutlich anzusehen war… Aber gut, sind sicher und halbwegs trocken zum Segelboot gekommen. „Wir“ war uebrigens eine zu 100% deutschsprachige Gruppe. 2 Oesterreicher, 2 Deutsch-Schweizer, 1 Franzoesisch-Schweizerin mit hervorragenden Deutschkenntnissen, 2 Schwaben und Icke (also zusammen mit der Franzoesisch-Schweizerin bildete ich die Gruppe der „Auslaender“ – denn die ganzen suedlichen Dialekte waren nicht so einfach zu verstehen). Der Kapitaen und seine Freundin waren ebenfalls Oesterreicher. Im grossen und ganzen war es doch eine sehr gute Gruppe.
Wir haben 3 Tage auf wunderschoenen kleinen Inseln, auf denen teilweise Kuna leben,

im (alle behaupteten es sei warmes) Wasser, beim Schnorcheln in den vielen Riffen (ja Frau Wiese, auch ich habe einen Blick in die Unterwasserwelt erhascht – Fotos in Ermangelung einer unter Wasser tauglichen Kamera von ueber dem Wasser… ihr seht wie klar das ist!!),

faulenzend auf dem Boot oder einfach nur Sonnenuntergang geniessend verbracht.

Da ich weiss dass Interesse besteht (Frau Wiese!), hier noch ein paar Worte mehr zu meiner ersten Schnorchelerfahrung: es war wie im Aquarium, nur viel groesser und naesser. Aber auch sehr faszinierend, wenn ein grosser Rochen in der Naehe vorbeischwebt, viele gemusterte und bunte Fische vor der Nase rumtanzen und ueberhaupt das Oekosystem Meer so zu erleben. Aber es ist einfach zu kalt im Wasser, ja, auch bei 30Grad Wassertemperatur… Ich werde es wieder machen, wenn sich die Moeglichkeit ergibt, sicher und vor allem mit der Wahl jederzeit aus dem Wasser rausgehen zu koennen zu schnorcheln. Und es wird sicherlich immer wieder etwas besonderes sein. Aber es wird jetzt nicht meine praeferierte Urlaubsbeschaeftigung.

Jedenfalls: Die Umgebung war traumhaft, das Wetter passte und der Kapitaen sorgte mit deftigem oesterreichischem Essen

fuer das leibliche Wohl. Aber irgendwann mussten wir das Paradies verlassen und uns auf den 30-stuendigen Weg uebers offene Wasser Richtung Kolumbien machen. Auch hier blieb uns das Wetter hold. Kein Seegang, der auf einem so kleinen Boot leicht fuer Seekrankheit haette sorgen koennen. Aber wer haette dann das gute Essen gegessen? Na gut, kein Wind hiess auch kein Segel sondern Motor, aber man kann eben nicht alles haben 🙂 Und so sind wir bei ebenfalls schoenstem Sonnenschein und einer sogar mir unangenehmen Hitze im schoenen Cartagena gelandet.

Cartagena hat Kolumbien einen richtig guten Start gegeben. Eine wunderschoene Altstadt,

interessantes Strassenessen

und super freundliche Menschen.

Auch meine danach angesteuerten Ziele unterstuetzen diesen Eindruck. Santa Marta als Ausgangspunkt fuer Touren an schoene Straende, in die Berge, in den Dschungel und vor allem zur verlorenen Stadt ist voller Leben. Das nahegelegene Dorf Minca wartete z. B. mit wunderbaren Wasserfaellen und Fluessen auf,

sowie Kaffeefarmen, die den guten kolumbianischen Kaffee herstellen und fuer den Export verarbeiten.

Und im naechsten Artikel kann ich dann vom 5 Tage Trek zur verlorenen Stadt (einer 2700 Jahre alten Ruinenstadt mitten im Dschungel) berichten, das steht naemlich als naechstes auf dem Programm.
Bis dahin!

Panama Stadt – Voll das Chaos und trotzdem entspannt

Hallo ihr,

ja, die Versuchung war gross, den Artikel „Oh wie schhoen ist Panama“ zu nennen, aber nein, das machen sie doch alle…
Nichtsdestotrotz kann ich die Aussage selbst unterstreichen. Ich weiss zwar nicht, was Tiger und Baer gesehen haben, aber das was ich gesehen habe, war schon sehr schoen. Und ich habe mich nur auf Panama Stadt beschraenkt bisher.
Ja, ich bin eben ne Grossstadtpflanze und habe keine Probleme, 12 Tage in einer Stadt zu verbringen. Aber das ist hier auch sehr einfach. Panama Stadt ist gross, gar riesig, hat viel an Architektur (der Kanal, Hochhaeuser, Kolonialzeitbauten, Ruinen), Geschichte (siehe Klammerinhalt von eben) sowie Natur (ein Nationalpark liegt mitten in der Stadt, ausserdem diverse Uferpromenaden, Berg mit Wald, die Ruinen sind grasumwachsen…) und viele interessante Menschen (Panamenios (Freunde von Freunden getroffen und direkt gut aufgenommen worden) und andere Reisende).

Mir war also nicht langweilig.

Das spannendste ist sicherlich der Kanal und seine Geschichte. Seit exakt 100 Jahren wird hier der Schiffsverkehr durchgeleitet. Direkt vor der Stadt liegt eines der Hebewerke, in denen die riesigen Containerschiffe rauf und runter gehoben werden. Morgens hoch – von Westen nach Osten, nachmittags runter, von Osten nach Westen. Der ganze Vorgang durch das eine Dock dauert 1 Stunde, der ganze Kanal von Atlantik zu Pazifik oder andersrum 12 Stunden. Und es sind insgesamt, wenn ich mich nicht irre, 6 Docks zu ueberwinden.
Und die groessten Schiffe, die hier durchpassen, haben ca. 4500 Container Ladung. Und da ist nicht mehr viel Platz links und rechts. Und da die Schiffe aber mit den Jahren groesser wurden und nicht mehr durchpassen, wird neu gebaut. Ab naechstes Jahr passen Schiffe durch, die bis zu 12000 Container geladen haben…


Aber auch sonst hat die Stadt eine beeindruckende Geschichte. Um 1510 wurde hier von den Spaniern die erste Siedlung errichtet – das ganz alte Panama. Davon stehen nun nur noch die Ruinen.

Denn im 17Jh. (sorry, aber irgendwie kann ich mir die Zahlen alle gerade nicht so genau merken, aber ich habe Urlaub :-), abgesehen davon war der Text im Museum nur in Spanisch… und das flutscht eben noch nicht 100%) wurde diese Stadt von den Piraten angegriffen und groesstenteils zerstoert. Daher entschloss man sich aus Sicherheitsgruenden, das neue Zentrum auf eine kleine Halbinsel zu legen, und dort neu aufzubauen. Dieses neue alte Zentrum – Casco Viejo – steht noch und ist ein Ort von Ruhe und Frieden, da kaum Autos, wenig Menschen, … eine andere Welt.

Das moderne Panama ist von Hochhaeusern gepraegt und leidet an totalem Verkehrschaos. Aber ist lebendig und spannend.

Und neben Stadt gibt es auch die Tierwelt, derer ich ja ein grosser Freund bin und mich daher in die innerstadtischen – also wirklich mitten in der Stadt – Nationalparks begeben habe.

Und was gibt es sonst noch so? Essen natuerlich. Im Fischmarkt kann man jeden Tag frischen Fisch bekommen, und eine Spezialitat hiesiger Laender ist Ceviche – frischer Fisch, eingelegt in Zitronensaft und Zwiebeln und Kraeuter…. lecker. Hier gemacht aus Corvina – der Matjes Mittel- und Suedamerikas. Gibts aber auch mit Tintenfisch, Krabben, Langusten…

Und dann noch Fleisch, in allen Formen. Hier im Stuecken zusammen mit Zwiebeln und Paprika in ein Stueck Darm gepresst und als Wurst verkauft. Sehr wuerzig und fuellend.

Und was gehoert sonst noch zu Panama? Richtig, der Panama Hut. In vielen Formen, aber nur einer Farbe anzutreffen.

Und morgen gehts fuer 5 Tage auf ein Schiff. Erst wird 3 Tage im San Blas Archipel herumgeschifft und Inseln beguckt. Dieses Archipel wird von dem indigenen Stamm der Kuna selbstverwaltet, die ihre Kultur noch ausgesprochen lebendig leben. Hier mal ein Eindruck von Kuna in Panama Stadt:

Und danach gehts direkt weiter nach Kolumbien. Von Panama nach Kolumbien gibt es keinen Landweg, zumindest keinen, der mit Auto/Bus machbar waere und alles andere in Entfuehrungen enden kann… Und wer will schon fliegen, wenn er die Moeglichkeit eines Segelboots hat 🙂
Freue mich schon sehr, weil ich glaube, dass Kolumbien wieder ganz anders ist. Ich werde Euch natuerlich auf dem laufenden halten. Aber jetzt sinds erst mal 5 Tage Funkstille 🙂
Bis die Tage.

Weiter gehts!

Liebe Leute,
so, noch das Wochenende und dann gehts ab nach Panama. Ticket ist gekauft, mein Hab und Gut auf Vordermann gebracht – einige Naeharbeiten standen schon an (wenn man eben seine geliebten alten Klamotten mitnimmt, dann kommt das eben vor, dass sich nach fast 5 Monate Reisen und der extremen Mehrbelastung die ersten Belastungsbrueche ergeben – ich hoffe, alles haelt noch lange durch…) – und jetzt muss sich noch von ein paar Freunden verabschiedet werden.

Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Im Folgenden habe ich noch mal ein paar meiner Highlight-Bilder, die es bisher aus was auch immer fuer Gruenden noch nicht auf den Blog geschafft haben, zusammengestellt. Viel Spass dabei.

Mein Freund das Faultier. Der viele Regen behagt ihm gar nicht. Da muss man doch mal eben den Baum wechseln. Und wenn das oben nicht geht, weil nass und glibschig, dann eben ganz konventionell uebern Boden. Gesichtet von „meinem“ Fenster aus im Park von Turrialba.


Meine anderen Freunde von vor „meinem“ Fenster:

Und hinterm Haus erhebt sich der Vulkan Turrialba – hier beim Sonnenuntergang von der Vulkaneigenen Kamera aufgenommen:

Parkplatzbekanntschaft – es gab ein Stueck Banane von mir:

Weils so wichtig ist – das Essen, hier ein paar Eindruecke:
Fruehstuck in Soda Jireh – Gallo Pinto mit Huevos Rancheros

Ich liebe Suppe – hier gerne zubereitet mit ganzem Gemuese. Wie sieht das wohl aus, wenn ichs mit Schweinefleisch bestell?:

Der Klassiker – Casado:

Und zum Dessert selbstgemachte Schokolade:

Oder Kaese vom Loco Quesero – verrueckten Kaesemacher. Ziemlich gut und „wohlriechend“:

Und in der Kategorie Laender habe ich mal meine Eindruecke und ein paar Fakten zu den bisher besuchten Laendern Nicaragua und Costa Rica zusammengefasst. Falls ihr ein paar Fakten braucht oder mehr Details wollt, meldet Euch!
Wir sehen uns in Panama 🙂

Und Action!

So, ich mal wieder mit einem kurzen Update. Nachdem ich ja nun inzwischen ganz gut im Relaxen hier in Costa Rica – ja, immer noch – bin, habe ich mich nun mal in der Reisekategorie Adventure Trip versucht. Denn Costa Rica ist bei vielen auch bekannt fuer Rafting (unglaublich schoene Fluesse mit ganz schoen Power), Canyoning, Canopy (= Ziplining) etc. bekannt. Die ersten beiden Dinge habe ich ausprobiert. Hat beides mit eher kaltem Flusswasser zu tun, also schon von der Grundidee her nicht so meins… Ich finde, ich habe mich trotzdem ganz gut geschlagen. Inklusive der Tatsache, dass ich diese Kontaktlinsen in die Augen kriegen musste – hat auch „nur“ 40 Minuten gedauert ;-). Aber seht selbst:

Rafting – Wasser Marsch!

Im Boot zweite Reihe links – gelbes T-Shirt. Ja, das bin icke.




Canyoning – oder auch Rapelling – Runter kommen sie immer!




Also zusammengefasst kann man sagen, ich hatte eine Menge Spass und bin froh, es gemacht zu haben und kann es jedem weiterempfehlen.
Habe mich sehr sicher bei allem gefuehlt: kein Bad im Wasser (das durch das viele Paddeln gar keine Chance hatte, sich richtig kalt anzufuehlen) und keine Abstuerze in den Canyon.

Hier ein grosses Danke an – ein bisschen Werbung muss jetzt mal sein – www.costaricaraw.com oder Facebook-Site hier, die mich zu dem Trip eingeladen haben im Gegenzug fuer ein bisschen PowerPoint-Magie 🙂

Aber diese Art Urlaubsspektakel wird auch in Zukunft nicht meine praeferierte Hauptbeschaeftigung im Urlaub sein. Ich sehe der Natur lieber im Rahmen einer langsameren Fortbewegungsart wie dem Laufen zu.

Beste Gruesse

P.S. Mit dem Verlust meines guten alten Telefons sind mir nun leider saemtliche Geburtstage verlustig gegangen. An viele kann ich mich zwar erinnern, aber da mein Zeitgefuehl fuer Tag, Monat und Jahr (na gut, ganz so schlimm ist es noch nicht 🙂 ) nicht mehr existiert und mich nun nichts und niemand erinnert… ich entschuldige mich jetzt schon mal fuer alle vergessenen Geburtstage. Ihr duerft mich auch gerne im Vorfeld an Eure Geburtstage erinnern, dann gibts mit Sicherheit auch Geburtstagsgruesse 🙂

Das Leben und icke

Nun habe ich mich schon eine ziemlich lange Weile nicht mehr gemeldet und die ersten besorgten Nachfragen sind eingetroffen. Danke dafuer, aber mir geht es immer noch sehr sehr gut. Ich habe mich die letzten Wochen statt viel rumzureisen mehr mit den Menschen beschaeftigt – recht viel Zeit mit Freunden verbracht (bei denen ich praktischerweise auch wohnen darf), viele verschiedene Menschen kennengelernt und mich einfach in das hiesige Leben eingefuegt. Sprich viel ist nicht passiert und trotzdem wars unglaublich spannend – wenn man sich die Zeit nimmt und sich laenger mit den Menschen unterhaelt.

Da sind zuerst mal meine Freunde Kama und Guy, die hier in Turrialba ein Stueck ihrer alten Heimat New Orleans wieder gefunden haben und das Leben geniessen. Dazu gehoert auch gutes Essen – wie hier beim Mexikanischen Abend (eigentlich ein Frevel, weil einen Tag vor dem Fussballspiel Costa Rica gegen Mexico – aber wen interessiert schon Fussball :-):

Und weil Kama gerade einen Umzug macht, konnte ich einen direkten Einblick in die Arbeitsweise der hiesigen Handwerker erhaschen. Nein, ich haette es lieber nicht gesehen – also von Arbeitsschutz hat man hier noch nicht viel gehoert (genausowenig wie der junge Mann, der gerade vorhin ein paar Stromkabel direkt vor meinem Fenster neu ueber die Strasse verlegt hat, dabei seine extreme wackelige Leiter direkt an die Kabel angelehnt hat und auf dem Dach auf der gegenueberliegenden Seite einfach obendrauf rumspaziert (Wellblech – nicht sehr dick…) und dann das Kabel verlegt – oder eher abgelegt – hat) und so richtig exakt arbeitet man hier auch nicht. Hauptsache es funktioniert irgendwie und mit ein bisschen Farbe kriegt man alles wieder hin…

Elieth, die ein kleines Restaurant in Puerto Viejo betreibt, eigentlich aus Nicaragua stammt aber im Kleinkindalter waehrend des Krieges an eine Costa Ricanische Famile “verschenkt” (O-Ton) wurde, hier aufgewachsen ist, geheiratet und Kinder bekommen hat – von denen eines nur bei ihr lebt – ein anderes wurde der Schwaegerin ueberlassen, weil die keine Kinder bekommen konnte, und das dritte lebt beim Ex-Mann weit weit weg. Und trotz alledem hat sie eine unglaubliche Lebensfreude. Und sie kann vorzueglich kochen. Wer also in Puerto Viejo vorbeikommt – Soda Jireh! Nur zu empfehlen.

Richard, Nachkomme von Jamaikanischen Einwanderern, der nun in Cahuita lebt und arbeitet, nachdem er in seiner eigentlichen Heimatstadt Limon einfach zu viel mit richtig schweren Jungs rumhing, die sich als nicht sehr gute Freunde herausgestellt haben und der mit der Familie auch so seine Probleme hatte. Also die Karibikkueste ist diesbezueglich echt nicht ohne – mit welcher Normalitaet Richard von den verschiedenen Waffen, die er dann so zu Hause hatte, erzaehlte… Ja, Mama und Papa, das wollen wir eigentlich nicht hoeren, aber das gibts hier nun mal auch – aber ich geh ja nachts nicht und wenn nicht allein vor die Haustuer und werde Orte wie Limon weiter meiden!

Michael, der US Amerikaner aus Texas, der gerne seinen Lebensabend an der Karibikkueste verbringen will und daher ein Plaetzchen zum Leben sucht – und in der Zwischenzeit das Leben in Cahuita geniesst und ganz nebenbei lernt, wie man in Costa Rica alles uebers Ohr gehauen werden kann.

Und viele viele mehr!

Aber da ich ja nicht ganz untaetig war, hier ein paar Eindruecke, was es noch so gibt, in Costa Rica.
Und das alles hat ganz viel mit Wasser zu tun.

Da ich hier in Turrialba meine aktuelle Basis habe, von der aus ich Unternehmungen mache, habe ich natuerlich auch hier die Umgebung weiter erkundet. Turrialba ist gepraegt von Fluessen, die aus den Bergen kommen – und die Fluesse haben viele viele, sehr schoene Wasserfaelle.

Nur um dahinzukommen, muss man eben dem Fluss folgen. Und weil der eben meist mitten in der Pampa relativ verwachsen ist, muss man eben durch den Fluss.

Glueck gehabt und nicht vollkommen nass geworden – jetzt wo die Regenzeit so richtig angefangen hat, waere da viel mehr Wasser drin.
Und Tiere gibts bei so viel Gruen natuerlich auch – und insbesondere Voegel – und die haben alle gerade kleine Babies – wie suess!!!



Und dann habe ich noch etwas Zeit an der Karibikkueste verbracht. Dort ist es einfach traumhaft. Bin ja jetzt nicht so der am Strand-Herumlieger – aber bei den Straenden?! Seht einfach selbst:


Kurz nach der Aufnahme dieses Fotos kam eine grosse Welle und hat mir und meinem guten alten Handy ein Bad im Ozean verschafft und mein Handy hat daraufhin beschlossen, nicht mehr mit mir zu reden… obwohl ich doch gar nix dafuer konnte 🙁 Vielleicht wirds ja noch? Ich schuettel auch fleissig jeden Tag dran rum – die Hoffnung stirbt zuletzt.




Und um von einem Strand zum anderen zu kommen, muss man sich schon bewegen – hier meine rosa Banana (ja, so nennen die hier den Typ von Fahrrad – eher ein Cruiser)! Das hat dem Willi gut gefallen – der hat uebrigens seine Seite auch mal wieder aktualisiert.

Und mit dieser Abendimpression sage ich Schoenen Abend bzw. Gute Nacht!

Alles Banane in der Karibik

So ihr,
da bin ich wieder. Habe mich ne Weile nicht gemeldet, erstens, weil sich so viel nicht getan hat und zweitens, ich die Zeit einfach so genossen habe.

Nun, wo war ich und was ist passiert.
In der Kurzform laesst sich das wie folgt zusammenfassen:
Wo: Karibikkueste Costa Ricas (ja, immer noch :-))
Was: Strandspaziergaenge, Gespraeche und Tiere gucken

Gut, der interessierte Leser mag hier mehr erwarten. Also:
Die Karibikkueste, sprich die Westkueste Costa Ricas, ist recht anders als der Rest des Landes. Traditionell werden hier seit Jahrhunderten Bananen angebaut und fuer die harte Arbeit wurden damals Sklaven nach Costa Rica gebracht, unter anderem aus Jamaika. Daher ist dieser Teil des Landes auch eher schwarz gepraegt, inklusive Rasta, Reggea und einem weit verbreiteten Pigeon-English. Und man kocht hier leicht anders, mehr Gewuerze, auch mal Kokosmilch und etwas, das ich vorher nicht kannte, aber voll lecker ist: Bananenessig – lecker sag ich nur.

Die Bananenplantagen hier sind riesig. Man kann kaum eine Busfahrt unternehmen und nicht die ganze Zeit direkt neben den Plantagen vorbeifahren. Aber die Arbeit ist hart. Die Pflanzen sind sehr anfaellig, und viel ist Handarbeit. Also die Dole und Chiquita-Bananen, die ihr im Supermarkt findet, kommen vielleicht hier aus der Nachbarschaft.

Zuerst muessen alle Stauden in blaue Tueten eingepackt werden, am Baum:

Und die fertigen Stauden muessen dann durch die Plantagen zum Ort des Transports gezogen werden, ja gezogen, da haengt so ein armer Tropf vorne dran und zieht diese ganzen Stauden hinter sich her, nix mit Motor:

So, also was genau habe ich mir angesehen.
Da waren zuerst Tortuguero, eine Insel im Norden, die nur mittels einer halbstuendigen Bootsfahrt zu erreichen ist.

Die Insel ist beruehmt dafuer, Brutplatz vieler Meeresschildkroeten zu sein. Die Hochsaison liegt im Juli und August, wo nachts wirklich alle 10 Meter eine Schildkroete ihre Eier ablegt, aber auch sonst kommen das ganze Jahr ueber Schildkroeten von 5 verschiedenen Arten zur Eiablage hierher. Die Schildkroeten sind – je nach Art – zwischen 1 und 3 Meter gross. Mir war es leider nicht vergoennt, auf einer naechtlichen Wanderung ein Exemplar zu sehen, aber auch so war es eine spannende Nacht, da ich vom Guide viel interessantes sowohl ueber Schildkroeten als auch die Insel selbst gelernt habe.
So nah kam ich den Schildkroeten – Spuren im Sand, ja das da in der Mitte

Und so wuerde es aussehen, wenn sie denn aufgetaucht waeren – Fotos haett man eh nicht machen koennen, hier eine Abfotografie aus dem Museum von Tortuguero

Neben dem Schildkroetenvergnuegen gibt es hier einen sehr interessanten Nationalpark, von dem man Teile nur mit dem Boot erkunden kann. Auch dabei sieht man neben unglaublich schoenem Wald auch wieder super viele Tiere.






Nach Tortuguero gings ab nach Cahuita, einem kleinen, chilligen Dorf, das direkt neben einem weiteren Nationalpark mit einem unglaublich schoenen Strand liegt. Viel mehr als morgens einen Spaziergang durch den Park zu machen, mittags am Strand langzulaufen und am spaeten Nachmittag noch mal durch den Park zu laufen und sich den Bauch mit den leckersten Mahlzeiten vollzuschlagen kann man hier eigentlich nicht machen, aber es ist trotzdem – oder gerade deswegen – super. Bei jedem Spaziergang sieht man neue Tierarten – gut, bei ein paar muessen die Nationalparkwaechter nachhelfen, die wuerde man sonst einfach uebersehen. Und das Wasser ist hier so warm, dass sogar ich drin war.
Hier einfach ein paar Impressionen zum Traeumen:

Gelbe Viper (engl. Yellow Eyelash Pit Viper) – Bild mal gross machen und sich die Augenlider angucken… krasses Tier…GIFTIG!! und viel kleiner als man/ich dachte, nur so ca. 50 cm lang



Sonnenuntergang in Cahuita

Downtown Cahuita: Friday Night – Party Night! Und das Faultier schaut mal, was so los ist:

Also wie ihr seht: ich geniesse, und das wohl auch noch ne Weile 🙂

Neustart

So, da bin ich wieder, wie am Anfang meiner Reise, in San Jose. Untergekommen in meinem inzwischen Lieblingshostel bei David und wie immer, gibt es viel zu sehen in San Jose.
Diesmal gab es den ersten Mai und Obama hat uns besucht.
Gerade der erste Mai hat doch ein paar Heimatgefuehle geweckt. Es gab einen grossen Demonstrationszug inklusive schwarzem Block.


Ist der nicht Suess??
Und natuerlich fanden auch hier die obligatorischen Rangeleien mit der Polizei statt. Auch hier habe ich mich – allerdings eher unbewusst – wie daheim auch daraus gehalten. Es gab wohl einige Steinwuerfe und Pruegeleien zwischen schwarzem Block und Polizei, wie man dem lokalen Fernsehen entnehmen konnte. Aber nichts gravierendes. Also alles halbwegs ruhig, wie in Berlin auch.

Und wo die Stimmung schon so aufgeheizt war, hatte sich auch noch Obama angesagt. Von Freitag Mittag bis Samstag Mittag in town. Und hier wird da ein Gewese drum gemacht. Also ab Donnerstag war die Polizeipraesenz start erhoeht, am Freitag dann schon morgens extrem viel abgesperrt. Die haben sogar die Einkaufsstrasse geschlossen sowie den gesamten Highway vom Flughafen – fuer 2 ganze Tage. Gut, ist ja auch nur die einzige grosse Ausfahrtstrasse in Richtung der meisten Touristenattraktionen im ganzen Land. Und Wohnen tun da ja auch noch ein paar Menschen. Das Hostel hatte Glueck und war genau eine Querstrasse ausserhalb der Sperrung. Aber viel machen ging in der Stadt ja eh nicht, da alles zu war – Behoerden, Post etc. hat alles mal direkt geschlossen. Waer wahrscheinlich eh nur die Haelfte zur Arbeit gekommen. Und sehr schoen war natuerlich die Direktuebertragung von jedem Schritt Obamas. Inklusive Landung des Flugzeugs und gesamten Weg zum Hotel und dann zum ersten Treffen des Nachmittags.

Das habe ich dann nicht mehr mitgenommen. Ich habe rechtzeitig den Weg zum Bus angetreten, denn meiner fuhr – einer der wenigen. Ziel: Turrialba ca. 60km westlich von San Jose – als Zwischenstation auf meinem Weg zur Karibikkueste. Man muss ja auch mal Vorwaertskommen.

Und hier gibts – wie schon so oft – Vulkane 🙂 Und was fuer einen. Den im Moment aktivsten in Costa Rica. Und man direkt den Rauch aus dem Krater sehen.

Eine Wanderung zum und vor allem auf den Vulkan ist aus gegebenen Umstaenden daher natuerlich nicht moeglich. Aber Turrialba hat so viel mehr zu bieten.
Und zwar unglaubliche Landschaften und – nur fuer Judith – Wasserfaelle.

Mit zwei Bekannten, die hier in Turrialba wohnen, habe ich hier eine Tour zu einem Wasserfall angetreten, der abseits der allgemeinen Touristenpfade liegt, aber allein die Tour dahin ist unglaublich schoen gewesen. Und der Wasserfall liegt wunderschoen. Und man kann sogar etwas flussabwarts wandern – gut, ist eher klettern und waten, aber man wird mit unglaublich schoenen Flusslandschaften inmitten vollkommen unberuhrter Natur belohnt.

Neben Landschaft hat die Gegend um Turrialba auch historisch einiges zu bieten. Hier liegt die aelteste und besterhaltenste Staette der Ureinwohner mit einem Aquaedukt, Grundmauern von einer hoechstwahrscheinlich heiligen Staette, Strassen etc. Und das ganze ist, wie sollte es anders sein, idyllisch in einem Nationalpark gelegen mit vielen Schmetterlingen, Voegeln, Affen, Blumen,….

Auf dem Rueckweg habe ich mich noch sehr nett mit den Dorfbewohnern unterhalten. Eine meinem einen Bekannten hier bekannte Familie (Eltern und 13 Kinder, 11 davon noch zu Hause lebend, wobei zu Hause wirklich nur ne kleine Huette ist, die umgeben von Garten und Finca ist – sind Kaffeebauern) lebt direkt am Weg, wo ich auf den Bus warten musste. Und da habe ich die Chance genutzt, mich als Freund ihres Freundes vorgestellt, und mich super nett mit ihnen unterhalten. Gerade die kleineren der Kinder sind echt knuffig. Und alle haben so viel Lebensfreude obwohl sie unter doch erschwerten Bedingungen leben. Das war wieder mal ein Blick hinter die Kulissen.

Eine Insel mit zwei Bergen… Isla Ometepe

Isla Ometepe
… Naja, sind nicht ganz zwei Berge sondern genauer gesagt zwei Vulkane. Und noch genauer ein aktiver, aber ohne, dass man Lava sieht (letzte Lavaeruption 1957, letzte Gaseruption 2005) – der links im Bild – und einer, dessen Krater mit Wasser gefuellt ist – das ist dann der rechte. Diese ganze Konstellation von Vulkanen auf einer Insel in einem Suesswassersee ist wohl einzigartig auf der Welt. Und ich war da 🙂
Jedenfalls ist es dort traumhaft. Ich habe hier eine Woche verbracht und die Insel mit Bus und zu Fuss erkundet – voll aktiv und so, na gut, ein paar faule Tage mit ein, zwei guten Buechern waren auch dabei 🙂

Den linken Vulkan – La Concepcion – habe ich auch bis zu einem Aussichtspunkt auf 1000m Hoehe bestiegen. Bei der Anlage der Wege – wenn man ueberhaupt davon sprechen kann – haben ein paar Optimierer zugeschlagen. Daher ging es auch direkt ohne Umwege auf dem kuerzesten Weg rauf, egal ob da ein Anstieg von 30 Grad war. Aber die Aussicht von oben war grandios.
Blick auf Moyogalpa
Blick rauf zum Krater
Man haette auch bis hoch zum Krater gekonnt – das waeren noch mal 600 Hoehenmeter gewesen, wieder auf direktem Weg und diesmal mit 45Grad Steigung – aber an dem Tag war das Wetter echt nicht gut und ich ehrlich gesagt nicht fit genug. Und fuer alle, die gerne die Wahrheit laut aussprechen: Ja, Lusche, ich weiss.

Ansonsten habe ich noch den Punkt Jesus Maria besucht, da wo das oberste Foto aufgenommen ist. Das ist eine Landzunge, die auf einem alten Lavafluss liegt und sich etwa 150 Meter weit in den See geschoben hat. Am Ende treffen die Wellen von linker und rechter Seeseite aufeinander und es gibt ein ganz schoenes Getoese. Ein super schoener Ort.

Ausserdem war ich im Ojo de Agua.
Ojo de Agua
Die Wasserbecken werden von einem unterirdischen Fluss gespeist, der die vulkanischen Minerale mit sich traegt und sehr gut fuer die Haut sein soll. Ich war drin und ich war wahrscheinlich der einzige, der bei Temperaturen um 35 Grad Luft und 25 Grad Wasser es im Wasser einfach viel zu kalt fand. Ja, ich habe gefroren, ich gebs zu. Ich bin einfach nicht fuer kaltes Wasser gemacht.

Auch im Hostel habe ich viele gute neue Freunde gefunden, unter anderem diese Rasselbande hier:
Tricky und 4 ihrer 5 Kinder

Neben den Sehenswuerdigkeiten der Insel habe ich auch etwas das lokale Leben miterleben duerfen. Samstag abend war grosse Feierlichkeit auf dem Basketballfeld der Stadt Moyogalpa angesagt. Es wurde die Jugend zelebriert und die oertlichen aktiven Jugendgruppen durften zeigen, was sie so machen. So gab es unter anderem eine Vorstellung der lokalen Cheerleadergruppe… Das war eine Mischung aus PomPom schuetteln und Staebe kreisen lassen mit eher heissen Salsabewegungen im Versuch einer Choreografie. Besonders ambitioniert war die Trainering/Vortaenzerin – wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass das ein er war. Interessante Vorstellung alles jedenfalls und sagen wir mal die haben sich bemueht. Aber die Kinder und Jugendlichen hatten sichtlich Spass und darum geht es doch. Des weiteren traten eine Folkloretruppe in wunderschoenen traditionellen Kleidern und Anzuegen auf sowie spielte eine Band Sambarhythmen. Eine interessante Beobachtung fuer mich war, dass das Vorurteil, dass jeder Lateinamerikaner den Rhythmus im Blut hat nicht stimmt. Nein, es gab ein paar Exemplare, die konnten einfach nicht tanzen. Aber auch die hatten ihren Spass, genauso wie ich. Nur der Fotoapperat war nicht mit dabei – Vorsichtsmassnahme, man muss ja nichts beschwoeren, und daher gibts keine Fotos.
Sonntagabend dann mein naechstes sehr eigentuemliches Erlebnis lokaler Tradition. Auf der Suche nach was zum Essen zum Abend landete ich in einer kleinen Bar – Sonntags ist so ziemlich ueberall tote Hose. Dort kam ich recht schnell ins Gespraech mit der heimischen Bevoelkerung, die dort rumhing – es scheinen doch nicht so viele Touristen ausreichend spanisch zu sprechen (wohl hauptsaechlich die gringos = US-Amerikaner)- jedenfalls haben wir nett gequatscht.
Deutsch-Nicaraguanische Freundschaft
Ich wurde direkt zu ihrer besten Freundin erklaert und man wollte mir etwas ganz besonderes zeigen, dass nicht jeder Tourist sieht. Und so wurde ich zum lokalen Hahnenkampf eingeladen. Einer der Jungs war dann auch direkt ein Besitzer eines Hahns und zeigte den stolz herum. Hat dann mit seiner Geschwindigkeit und seiner Kraft angegeben und so weiter. Und im gleichen Moment streichelt er ganz lieb und sanft seinen Hahn und spricht ihm gut zu. Sehr putzig irgendwie. Jedenfalls etwas bange, weil eigentlich verwerflich und allein als Frau unter der doch maennlich dominierten Zuschauerschaft habe ich erst mal entspannt zu Ende gegessen. Dann kamen noch zwei aus meinem Hostel in der Bar an und zusammen haben wir uns dann entschieden, dem Geschehen beizuwohnen. Also es ist interessant, aber schoen ist anders, um es mal vorsichtig auszudruecken. Der erste Kampf war ja noch recht entspannt. Beide Haehne schienen nicht wirklich in Kampfstimmung und der Sieger war einfach derjenige mit der besseren Kondition. Beim zweiten Kampf ging es dann schon viel blutiger einher und war schon ziemlich brutal. Die Haehne kriegen so eine Art Klinge ums Bein gebunden und wenn sie sich dann gegenseitig anspringen, ist das Ziel, dem Gegner mit der Klinge in Hals- und Kopfgegend wehzutun. Also, das wars dann fuer mich und ich bin nach Hause gegangen. Aber von der Anzahl der noch rumstehenden Haehne ausgehend, ging das wohl noch eine ganze Weile so weiter. Aber gut, das sind eben Traditionen, die sich auch nicht so einfach aendern lassen.
So, und das war dann auch der letzte Abend meines Aufenthalts auf Ometepe und ich kann nur sagen: Praedikat unbedingt empfehlenswert und sehr sicher.

Zunaechst ging es weiter in die von allen so gelobte Stadt am Pazifik San Juan del Sur, immer noch Nicaragua. Also, wenn man Surfer oder Angler oder Taucher ist, den ganzen Tag in der Sonne und am Wasser rumhaengen will, wobei die schoenen Straende alle gut ausserhalb liegen und man dafuer Shuttles nehmen muss, die natuerlich auch alle was kosten und sehr unflexibel in ihren Zeiten sind und man in einer Stadt mit 80% Touristen und 20% Bevoelkerung sein will wo alles sehr ueberteuert ist, ist das sicher ein schoener Ort. Fuer mich war es nix – Judith, ich weiss das mit dem Tauchen und so, aber nicht hier, nein, das ging nun wirklich nicht – und am naechsten Morgen gings dann direkt weiter – zurueck nach San Jose, Costa Rica. Reset, alles auf Null sozusagen.

Nun gut, ich hatte noch einen Grenzuebergang zu ueberstehen und der war echt nicht ohne. Unuebersichtliches riesiges Terrain – also man muss bestimmt 10 Minuten durch Niemandsland von Ausreise Nicaragua zu Einreise Costa Rica laufen, super viele Menschen, und mindestens ein paar schnelle Fingerchen haben die einzige nicht gut gesicherte kleine Tasche am Rucksack gefunden und geleert. Naja, war nicht viel drin, weil eben unsicher, ausser dass ich vergessen hatte, meine mit viel Aufwand ausgesuchten Kuehlschrankmagnete aus der Tasche woanders reinzutun (x-mal dran gedacht und dann trotzdem vergessen…). Jedenfalls habe ich jetzt keine Kuehlschrankmagnete aus Nicaragua… Daher, falls also mal jemand in Nicaragua ist, und am liebsten in Granada, ich wuerde mich ueber einen Magneten super freuen. Ich kann auch gute Hinweise geben, falls jemand welche fuer sich sucht. Ich kenne den gesamten Kuehlschrankmagneten-Markt und bin ueber Auswahl und Pricing voll informiert.
So habe ich mich jedenfalls auf der gesamten Busfahrt nach San Jose (6 Stunden fuer 200km, inkl. 3 mal Polizei-/Immigrationskontrolle auf der Autobahn) gruen und blau geaergert. Aber gut, das Leben geht weiter. Und bei mir gehts morgen ab in Richtung Karibikkueste in der Hoffnung auf Schildkroetensichtungen.
Man liest sich.